Weißbuch Lunge 2023: Lungenkrankheiten in Deutschland nehmen zu

Etwa jeder 22. Mensch in Deutschland lebt mit der Diagnose „COPD“ (englisch für Chronic Obstructive Pulmonary Disease = Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung). Das geht aus dem „Weißbuch Lunge 2023“ hervor, das vor Kurzem erschienen ist.

Stethoskop und Kugelschreiber liegen auf einem Dokument

COPD: Zahl der erkrankten Menschen nimmt zu
An COPD erkranken vor allem ältere Menschen, auch das zeigen die Statistiken im Weißbuch Lunge ganz deutlich. So haben beispielsweise annähernd drei Prozent der in Deutschland lebenden Menschen zwischen 45 und 49 Jahren die Diagnose „COPD“ erhalten, während dieser Anteil bei den 60- bis 64-Jährigen bereits bei acht Prozent liegt und in den Altersgruppen darüber noch weiter ansteigt. Männer erkranken zudem etwas häufiger an COPD als Frauen. Im Zeitraum zwischen 2010 und 2019 ist es hierzulande zu einem Anstieg bei den COPD-Erkrankungen um acht Prozent gekommen.

Rauchstopp schützt vor COPD
Bei einer COPD verengen sich dauerhaft die Bronchien. Dadurch wird der Körper schlechter mit Sauerstoff versorgt, was sich wiederum auf die Lebensqualität auswirkt. Belastungen im Alltag, die gesunde Menschen noch lange nicht aus der Puste bringen, sorgen bei Menschen, die an COPD erkrankt sind, oftmals für akute Atemnot. In der schwersten Form einer COPD sind die Patienten chronisch mit Sauerstoff unterversorgt und müssen teilweise zusätzlich beatmet werden.

Rauchen ist der Risikofaktor Nummer 1 für eine Erkrankung an COPD. Das Erkrankungsrisiko steigt umso stärker, je mehr und je länger eine Person in ihrem Leben geraucht hat.

Der beste Schutz vor einer COPD ist daher das Nichtrauchen. Ein konsequenter Rauchstopp ist auch ein wichtiger Schritt bei der Behandlung von Menschen, die bereits von einer COPD betroffen sind.

Häufigste Ursache für Lungenkrebs: Rauchen
Nicht weiter verwunderlich in einem Bericht über Lungenerkrankungen: Das Wort „Rauchen“ kommt im Weißbuch Lunge insgesamt häufig vor, ganze 13 Mal. Wie zu erwarten auch im Kapitel über „Lungenkrebs“. Dazu schreiben die Autoren des Weißbuchs: „Zigarettenrauchen ist mit Abstand die häufigste Ursache (für Lungenkrebs, Anmerkung der Redaktion). Bei 9 von 10 (Anmerkung der Redaktion: erkrankten) Männern und bei 6 von 10 (Anmerkung der Redaktion: erkrankten) Frauen kann der Lungenkrebs auf aktives Rauchen zurückgeführt werden. Passivrauchen erhöht ebenfalls das Risiko“.

Deshalb gilt auch hier: Ein möglichst baldiger Rauchstopp ist die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Lungenkrebs. Schützen Sie auch andere Menschen vor den krebserregenden Substanzen im Tabakrauch, indem Sie nicht in deren Nähe rauchen und Innenräume konsequent rauchfrei halten. Mehr zum Thema Rauchstopp finden Sie unter Aufhören.

Beim „Weißbuch Lunge 2023“ handelt es sich um die fünfte neubearbeitete Auflage. Für ihre Berechnungen greifen die Autoren auf die Daten von fast neun Millionen Versicherten einer gesetzlichen Krankenkasse zurück. Herausgegeben wird das Weißbuch von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Deutschen Lungenstiftung.

Quelle:

Gillissen A., Jany B., Randerath W. (2023). Weißbuch Lunge 2023. Pneumologische Erkrankungen in Deutschland – Zahlen und Fakten. Online abgerufen am 11. April 2023 unter https://pneumologie.de/storage/app/media/uploaded-files/20230320_Wei%C3%9Fbuch_Lunge_2023.pdf