Studie: Rauchen erhöht das Asthma-Risiko von zwei Generationen

„Wenn Opa und/oder Oma rauchen, kann sich das auf die Gesundheit der Enkelkinder auswirken“: Wer diesen Satz liest, denkt spontan vermutlich an ältere Menschen, die im Beisein ihrer Enkel zur Zigarette greifen.

Ein älterer Mann mit Stock geht Hand in Hand mit einem Kind in einem Wald spazieren

Bei einer kürzlich erschienenen Studie waren die untersuchten Zusammenhänge allerdings deutlich komplizierter. Es ging dabei nämlich um die Auswirkungen des Rauchens auf die übernächste Generation, ausgelöst vermutlich durch genetische Prozesse.

Studie mit knapp 1.700 Kindern
Aber der Reihe nach: An der Studie nahmen knapp 1.700 Kinder und deren Väter und Großväter teil. Es zeigte sich, dass Kinder, deren Väter in ihrer Kindheit Tabakrauch ausgesetzt waren (also passiv mitgeraucht haben), ein höheres Asthma-Risiko hatten als Kinder von Vätern ohne Passivrauch-Erfahrung in der Kindheit. In Zahlen ausgedrückt: Das Asthma-Risiko der Kinder stieg um bis zu 60 Prozent, wenn ihre Väter in der Kindheit Tabakrauch ausgesetzt waren. Es zeigte sich außerdem, dass das Asthma-Risiko des Nachwuchses noch weiter anstieg, wenn deren Väter zusätzlich zu ihrer Passivrauch-Erfahrung später auch noch selber anfingen zu rauchen.

Vermutung: Rauchen beeinflusst Gen-Aktivität von Keimzellen
Die Studienverantwortlichen vermuten, dass sogenannte „epigenetische Veränderungen“ der Grund dafür sind, dass zukünftige Generationen ein erhöhtes Asthmarisiko aufwiesen. Das bedeutet, dass sich durch das Rauchen die Aktivität von bestimmten Genen verändert haben könnte. So könnte es durch das Passivrauchen zu (epigenetischen) Veränderungen an den Keimzellen der Jungen (also der späteren Väter) gekommen sein, die für die Spermaproduktion zuständig sind. Auf diese Weise könnte das erhöhte Krankheitsrisiko an die nächste Generation weiter vererbt worden sein, so die Annahme der Studienverantwortlichen.

Ob sich der Zusammenhang bestätigen lässt und welche Prozesse ganz genau für das erhöhte Asthma-Risiko der Enkelkinder verantwortlich sind, werden zukünftige Studien zeigen müssen.

Fazit: Abermals zeigt sich, dass der Schutz vor Passivrauchen eine echte Investition in die Zukunft ist – auch in die Zukunft der Kinder und Enkelkinder. Gleiches gilt übrigens für den Rauchstopp. Wir unterstützen Sie beim Rauchstopp, mehr Infos unter Aufhören.

Quellen:
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Stern (2022). Rauchen kann Gesundheit bis über zwei Generationen hinweg schädigen. online abgerufen am 24.10.2022 unter https://www.stern.de/gesundheit/rauchen-kann-gesundheit-bis-ueber-zwei-generationen-hinweg-schaedigen-32729670.html
- The Guardian (2022).Children whose fathers breathed cigarette smoke more likely to get asthma – study.  online abgerufen am 24.10.2022 unter https://www.theguardian.com/society/2022/sep/15/children-of-children-exposed-to-smokers-more-likely-to-get-asthma-study-finds