Studie: Nach Rauchstopp verbessert sich die mentale Fitness

„Fit und gesund sein“ ist der mit Abstand am häufigsten genannte Grund der Besucherinnen und Besucher unserer Website, einen endgültigen Strich unter das Kapitel „Rauchen“ in ihrem Leben zu ziehen. Die meisten werden dabei an ihre körperliche Fitness denken. Aber offenbar profitieren auch mentale Fähigkeiten von einem Rauchstopp.

Schachfiguren auf einem Schachbrett

Frage am Telefon: „Hat sich Ihr Gedächtnis verschlechtert?"
Eine kürzlich erschienene Studie ergab Hinweise darauf, dass sich nach einem Ausstieg aus dem Rauchen neben der körperlichen auch die geistige Fitness verbessern kann. Die Forscherinnen und Forscher der Ohio State University nutzten für ihre Studie eine vergleichsweise einfache Methode. Sie stellten Menschen, die 45 Jahre oder älter waren, am Telefon die folgende Frage: „Haben Sie den Eindruck, dass ihr Gedächtnis schlechter geworden ist (bzw. Sie häufiger unter Gedächtnisverlust leiden) und/oder Sie häufiger verwirrt sind?“.

Rauchende berichten häufiger über Gedächtnisprobleme
Ein bestimmter Zeitraum wurde den Teilnehmenden an der Studie dabei nicht vorgegeben. Sie sollten lediglich pauschal einschätzen, ob die genannten geistigen Fähigkeiten bei ihnen schlechter geworden seien.

Zusätzlich erhob man unter anderem das genaue Alter sowie das Geschlecht der Befragten und außerdem, ob die Person derzeit raucht bzw. damit aufgehört hat (und wann). Die Daten von insgesamt 136.000 Menschen wurden auf diese Weise gesammelt und statistisch ausgewertet.

Insgesamt elf Prozent der Befragten sagten aus, dass ihr Gedächtnis schlechter geworden und/oder sie häufiger verwirrt gewesen seien als früher.

Auffällig waren die Unterschiede zwischen Rauchenden und Nichtrauchenden. Raucherinnen und Raucher (und davon insbesondere jene im Alter zwischen 45 und 59 Jahren) berichteten deutlich häufiger über Gedächtnisverluste als Nichtrauchende und auch als Ex-Rauchende. So waren unter aktuellen Raucherinnen und Rauchern fast doppelt so viele Menschen mit (selbst berichtetem) Gedächtnisverlust bzw. gestiegener Verwirrtheit zu finden.

Langjährig Nichtrauchende hatten die wenigsten Gedächtnisprobleme
Personen, die weniger als zehn Jahre vor der Befragung aufgehört hatten zu rauchen, waren ebenfalls häufiger betroffen als Nichtrauchende, jedoch seltener als aktuelle Raucherinnen und Raucher.

Unter Ex-Rauchenden, bei denen der Rauchstopp länger als zehn Jahre her war, war dagegen der Anteil von Menschen mit Gedächtnisproblemen ähnlich niedrig wie unter den Nichtrauchenden. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Abnahme der Merkfähigkeiten nach einem Rauchstopp auf lange Sicht abgebremst oder sogar wieder rückgängig gemacht wird.

Einer der vielen guten Gründe für einen Rauchstopp
Die Studienverantwortlichen gaben zwar zu bedenken, dass es sich bei den gemessenen Gedächtnisverlusten um selbst berichtete Veränderungen der Merkfähigkeit handelte. Objektive Testverfahren oder ähnliches kamen nicht zum Einsatz. Dennoch spricht zum Beispiel die große Stichprobe dafür, dass etwas dran sein könnte an dem festgestellten Zusammenhang zwischen dem Rauchen und einem Rückgang der Leistungsfähigkeit des Gedächtnisses. Außerdem haben schon frühere Untersuchungen gezeigt, dass Rauchen einen negativen Einfluss auf die Denkfähigkeit haben kann. Sicherlich für den einen oder die andere ein zusätzlicher Grund, sich JETZT für einen Rauchstopp zu entscheiden.

Sie möchten aufhören zu rauchen? Wir helfen Ihnen dabei. Mehr Infos gibt es unter Aufhören.

Quellen:
- Ohio State University. "Smoking increases chances of mid-life memory loss, confusion: Study findings support quitting for brain benefits, researchers say." ScienceDaily. ScienceDaily, 21 December 2022. <www.sciencedaily.com/releases/2022/12/221221121301.htm>.
- Dregan A, Stewart R, Gulliford MC. Cardiovascular risk factors and cognitive decline in adults aged 50 and over: a population-based cohort study. Age Ageing. 2013 May;42(3):338-45. doi: 10.1093/ageing/afs166. Epub 2012 Nov 25. PMID: 23179255.