Studie: Helfen finanzielle Anreize beim Rauchstopp?

Wer noch nicht aufgehört hat, „kann ein Lied davon singen“ und ehemalige Raucherinnen und Raucher erinnern sich noch gut: Rauchen geht ganz schön in‘s Geld. Da verwundert es nicht, dass der Zigarettenpreis für so manche ein Argument ist dafür, das Rauchen ganz sein zu lassen. So schreiben auch eine Reihe von Userinnen und Usern im rauchfrei-Forum und im rauchfrei-Chat, dass sie sich die Zigaretten nicht mehr leisten wollen.

Eine Prämie für den gelungenen Rauchstopp 
Als Nichtraucherin bzw. Nichtraucher mehr Geld im Portemonnaie zu haben, ist also offenbar für viele Menschen ein guter Grund für einen Rauchstopp. Lässt sich diese Motivation sogar noch steigern, wenn man zusätzlich einen finanziellen Betrag „oben drauf“ legt? Wenn durch den Rauchstopp also nicht nur Geld gespart wird, sondern man auch noch eine Prämie erhält, wenn man es geschafft hat? Genau diese Frage hat eine vor kurzem veröffentlichte Studie des Boston Medical Center untersucht. Alle Teilnehmenden an der Studie waren Raucherinnen und Raucher, die beabsichtigten, aus ihrem Tabakkonsum auszusteigen. Sie erhielten Informationsmaterialien zum Thema Nichtrauchen und wurden bei der Verschreibung von Nikotinersatzpräparaten unterstützt. 

Während diese Hilfe allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern galt, erhielt ein Teil von ihnen – die Experimentalgruppe – auch finanzielle Anreize: Sie bekamen 250 Dollar, wenn sie sechs Monate nach Beginn der Studie rauchfrei waren und außerdem noch mal 500 Dollar, falls sie nach weiteren sechs Monaten (insgesamt zwölf Monate nach dem geplanten Rauchstopp) immer noch nicht rauchten. Alle, die nach sechs Monaten nicht rauchfrei waren, hatten die Chance auf immerhin 250 Dollar, wenn sie weitere sechs Monate später (also wiederum zwölf Monate nach geplantem Rauchstopp) rauchfrei waren. Die Vergleichsgruppe erhielt dagegen keinerlei finanzieller Vergütung für einen gelungenen Rauchstopp.

Einfach so tun, als ob man rauchfrei sei, nur um das Geld „abzustauben“, war bei der Untersuchung übrigens nicht drin: Die Angaben der Teilnehmenden wurden anhand von Speichel- und Urinproben überprüft. 

Finanzielle Anreize „ziehen“ offenbar
Das Ergebnis des Experiments war ziemlich eindeutig: Die finanziellen Anreize machten tatsächlich einen Unterschied bei den Rauchstopp-Erfolgen der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer. Nach 6 Monaten haben immerhin 10 Prozent der Experimentalgruppe nicht mehr geraucht, in der Kontrollgruppe lag die Ausstiegsquote zu diesem Zeitpunkt bei weniger als einem Prozent. Nach 12 Monaten zeigte sich ein ähnliches Bild: 12 Prozent derjenigen, die für ihren Rauchstopp-Erfolg mit Geld belohnt wurden, haben mit dem Rauchen aufgehört. In der Kontrollgruppe war die Aufhörquote dagegen lediglich von 1 auf 2 Prozent gestiegen.

Fazit: An erster Stelle der möglichen Rauchstopp-Gründe steht für die meisten Menschen sicherlich immer noch die Gesundheit. Ein finanzieller Gewinn durch das Nichtrauchen – zum Beispiel indem man viel Geld spart (und sich das auch bewusst macht) oder sogar noch eine Extra-Prämie bekommt – ist aber offenbar ein zusätzlicher Motivationsfaktor. Unser Tipp: Probieren Sie unseren <link>Ersparnisrechner aus und erfahren Sie, was Sie sich leisten können, wenn Sie nicht mehr rauchen.

Quelle: <link https: www.eurekalert.org pub_releases bmc-hsq102617.php external-link-new-window>www.eurekalert.org