Rauchstopp: „Wer neue Wege gehen will...

... muss alte Pfade verlassen“. So lautet eine bekannte Redensart. Das gilt auch und ganz besonders für den Rauchstopp.

Ein Wanderer blickt auf seine Karte, dahinter eine Landschaft

Enge Verknüpfungen zwischen Rauchen und Verhalten
Wer über Jahre oder Jahrzehnte raucht, entwickelt meist eine Vielzahl verschiedenster Rauch-Rituale und -Gewohnheiten, die sich mit der Zeit immer mehr verfestigen. So wird zum Beispiel regelmäßig in Pausen und bei Wartezeiten und/ oder nach dem Essen und/ oder in stressigen Situationen geraucht, etc… . Diese engen Verknüpfungen zwischen der Zigarette und bestimmten Verhaltensmustern gilt es nach dem Rauchstopp zu entflechten. Oder anders formuliert: Es geht darum, neue Wege zu beschreiten und die alten Pfade als Raucherin bzw. Raucher zu verlassen.

Vom Trampelpfad zur ausgebauten Straße
Stellen Sie sich doch einmal eine verschneite Landschaft vor. Es ist früh am Morgen, in der Nacht ist viel frischer Schnee gefallen und noch niemand hat die unberührte Schneedecke betreten. Die ersten Spaziergänger und Spaziergängerinnen haben noch einige Mühe, sich einen Weg durch den Schnee zu bahnen. Alle anderen, die danach folgen, haben es dagegen deutlich einfacher: Sie nutzen die – im buchstäblichen Sinne – eingetretenen Pfade. Klar: Sich einen neuen Weg zu erschließen, wäre anstrengender.

(Sehr) vereinfacht gesagt, funktioniert unser Gehirn auf ähnliche Weise. Die eingetretenen Wege entsprechen unseren Gewohnheiten. Aus solchen Trampelpfaden werden mit der Zeit Wege, dann regelrechte Straßen und irgendwann eventuell sogar „Autobahnen“ – hoch automatisierte und schnelle Verbindungen im Gehirn also.

Gewohnheiten sind praktisch...
Dieses Prinzip ist für uns und unser Gehirn äußerst praktisch. Denn weil die Gewohnheiten automatisch ablaufen, kosten sie uns wenig Energie – und wir können uns anderen, neuen Aufgaben und Anforderungen zuwenden. Der Nachteil dieses Prinzips: Gewohnheiten, die schlecht für uns sind (zum Beispiel weil sie der Gesundheit schaden), entstehen und verfestigen sich auf gleiche Weise.

Bei einer Abhängigkeit kommt zu der Bildung von Gewohnheiten noch etwas hinzu: Die Verhaltensweise, zum Beispiel das Rauchen, ist in besonderer Weise mit einer Aktivierung des sogenannten „Belohnungssystems“ – und deshalb mit einem Wohlgefühl bzw. einem kleinen, in der Regel unbewussten, „Kick“ – verbunden.

… solange sie nicht der Gesundheit schaden
Die beschriebene Funktionsweise des Gehirns hat zur Folge, dass sich die neuen Pfade als Nichtraucher bzw. Nichtraucherin zunächst einmal ungewohnt anfühlen und öfters auch regelrecht „unbequem“ sind. Kein Wunder, sie müssen ja auch erst eingelaufen werden.

Überlegen Sie einmal, wie lange Ihr Gehirn Zeit hatte, die Rauch-Pfade anzulegen. Bei einem Rauchstopp ist deshalb Geduld gefragt, um nach und nach immer stabilere Gewohnheiten bzw. neue Wege aufzubauen. Es kann hilfreich sein, sich dabei kleine Belohnungen „an den Wegesrand zu legen“ – zum Beispiel für geschaffte Wegstrecken. Oder auch einfach so. Schließlich soll das neue Leben als Nichtraucherin bzw. Nichtraucher ja ein genussvolles Leben sein.

Zum Schluss haben wir noch eine zweite Redensart für Sie, die auch gut in unser Bild passt: Neue Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei den ersten Schritten. Gerne unterstützen wir Sie auf Ihrem Weg in ein rauchfreies Leben, mehr Infos gibt es unter Aufhören.