1. „Ich nehme automatisch zu, wenn ich mit dem Rauchen aufhöre.“
Es stimmt zwar, dass einige Menschen nach dem Rauchstopp zunehmen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Nikotin beschleunigt den Stoffwechsel, nach dem Rauchstopp werden deshalb weniger Kalorien umgesetzt. Außerdem greifen einige in Situationen, in denen sie früher geraucht haben, nun vermehrt nach Süßigkeiten und Snacks.
Ein Tipp für alle, die nach einem Rauchstopp ihr Gewicht halten wollen oder einer Gewichtszunahme zumindest entgegenwirken wollen: Kurbeln Sie Ihren Stoffwechselmotor an, durch eine gesunde, vollwertige Ernährung und mit ausreichend Bewegung. Trinken Sie außerdem ausreichend – am besten Wasser, Fruchtschorlen oder andere kalorienarme Getränke. Verzichten Sie allerdings auf eine strenge Diät. Vielmehr sollten Sie stattdessen Lebensmittel aussuchen, die gesund sind UND schmecken. Denn Genuss sollte gerade in den ersten Wochen und Monaten Ihres neuen Lebens als Nichtraucherin oder Nichtraucher nicht zu kurz kommen.
2. „Ein Rauchstopp verursacht unerträgliche Entzugserscheinungen.“
Es stimmt: Entzugserscheinungen wie Reizbarkeit, Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme können auftreten. Sie sind jedoch erstens nicht zwangsläufig und vor allem gibt es Möglichkeiten mit ihnen umzugehen. Mehr Informationen zur Bewältigung von Entzugserscheinungen nach einem Rauchstopp finden Sie hier.
Gut zu wissen: Die meisten Symptome klingen nach einigen Tagen oder Wochen ab.
3. „Ich rauche nur gelegentlich, das Aufhören ist daher nicht nötig.“
Gelegenheitsraucher und Gelegenheitsraucherinnen unterschätzen oft die schädlichen Auswirkungen des Rauchens. Auch wenige Zigaretten pro Woche erhöhen insbesondere das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem kann gelegentliches Rauchen schnell wieder zu einem regelmäßigen Zigarettenkonsum werden. Der Rauchstopp lohnt sich also auch für „Nur-Ab-Und-Zu“-Raucher und -Raucherinnen.
4. „Nach so vielen Jahren zu rauchen, lohnt sich ein Rauchstopp nicht mehr.“
Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Bereits wenige Stunden nach der letzten Zigarette verbessert sich die Durchblutung und der Sauerstoffgehalt im Blut steigt. Langfristig sinkt das Risiko für schwere Erkrankungen wie Lungenkrebs und Herzinfarkt. Auch im höheren Alter profitieren Menschen von einem Rauchstopp durch eine verbesserte Lebensqualität und eine längere Lebenserwartung.
5. „Ich habe schon so oft versucht aufzuhören, es wird sowieso nie klappen.“
Viele Raucher und Raucherinnen benötigen mehrere Anläufe, bevor sie endgültig mit dem Rauchen aufhören. Rückschläge sind Teil des Prozesses und bedeuten nicht, dass der Rauchstopp unmöglich ist. Jeder Versuch bringt neue Erkenntnisse darüber, was funktioniert und was nicht. Wichtig ist, nicht aufzugeben und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Fazit: Der Rauchstopp ist für viele Menschen eine ganz schöne Herausforderung. Machen Sie sich jedoch bewusst: Die Vorteile des Nichtrauchens überwiegen deutlich. Es ist wichtig, sich nicht von falschen Vorstellungen entmutigen zu lassen und die zahlreichen Unterstützungsmöglichkeiten zu nutzen, die zum Beispiel die rauchfrei-Website bietet (unter anderem das kostenfreie Online-Ausstiegsprogramm). Der Weg zu einem rauchfreien Leben ist machbar und lohnt sich wie kaum eine andere gesundheitliche Maßnahme.