Umwege erhöhen die Ortskenntnisse! Für Alle, die auch manchmal falsch abbiegen.
Guten Morgen Ihr Lieben,
Ich frage mich, ob es wirklich gut für mich ist, ständig alles zu kontrollieren. Für mich fühlt sich das Lebensfeindlich an, weil ich dann nicht mehr flexibel reagieren kann. Vielleicht ist das eben auch ein Grund ausbrechen zu wollen. Im Moment steigt meine Risikobereitschaft. Paul oder Klaus hat den Umbau im Gehirn durch den Rauchstopp mit der Teenagerzeit verglichen. Die verlieren auch jeglichen Respekt vor Vernunft und zeigen eine dauerhaft erhöhte Risikobereitschaft und die Suche nach dem KiCK. Also ist das ebenfalls eine Dopamin Ausschüttung, nehme ich an. Gerade, wenn etwas Verboten ist....hui, da kommen wilde Erinnerungen...als Teenie bin ich Fremdgegangen oder hatte One-Night- stands, aus Langewile, aus Neugier und ganz sicher auch weil es so verboten war. Der Nervenkitzel war umwerfend und durch nichts zu ersetzen. Wie gut, dass ich dann andere Wege gefunden habe, mir Nervenkitzel zu verschaffen. Heute arbeite ich im Sozialen Bereich. Da ist der Nervenkitzel mit Herzklopfen sozusagen inbegriffen. Hui, Glück gehabt. Wer weiß, ob ich sonst vielleicht kriminell geworden wäre. Auf jedenfall: geschadet hat mir dieser Umweg in vielfältiger Weise und sogar massiv und nachhaltig. Andererseits hat mein Leben dadurch überhaupt erst eine so wunderbare und gute Wendung nehmen können. Vielleicht ist das eine ohne das andere garnicht denkbar. Tja, und jetzt muss ich lernen, mich erneut anzupassen, an mein Leben, meine Bedürfnisse, weil ich jetzt anders bin, älter, müder, Depression, Angst etc. Anscheinend bin ich noch immer auf der Suche, ober wieder. Jetzt muss ich gesunde Wege finden, meiner Abenteuerlust Raum zu geben ohne mich selbst zu verletzen....
Wow, toll, so viel Besuch und soviel schöne Beiträge und Gedanken. Habt alle einen guten Abend und nicht vergessen: heute, jetzt rauchen wir nicht. Gute Nacht Ihr Lieben
Hallo liebe Karola,
du hast ein sehr schönes Wohnzimmer. Ich bin ebenfalls aus dem Junizug und bringe dir ein kleines Geschenk vorbei.
Lieben Gruß,
Sabine
Liebe Karola,
ich komme auch zur Einweihung deines neuen Wohnzimmers vorbei und bringe ein Blümchen und aus gegebenem Anlaß keine Kekse sondern eine Schale Obst mit.
Tolles, wichtiges Thema, das du da aufgemacht und gleich etwas zum Nachdenken serviert hast.
Ja, die Sache mit der Selbstfürsorge, dem Gut-zu-sich-selber-sein, und das Umgehen mit eigenen Unzulänglichkeiten... Da werde ich nochmal in mich gehen.
Ich freue mich sehr, daß du nach deinem Straucheln so schnell anscheinend wieder auf festen Füßen steht, weiter dein Ziel vor Augen deinen Weg gehst. TOLL, HUT AB
Und danke, daß du mit uns teilst, wie es dazu kam; das kann jedem/r helfen, selber immer achtsam zu sein.
Du schreibst, du bist jetzt unsicherer ob du es schaffen kannst. Vielleicht kannst du ja jetzt wieder ein Stück sicherer sein, weil du diesen Stolperer so gut gemeistert hast und wieder daraus lernen kannst.
Jedenfalls wünsche ich uns allen auf dem weiteren Weg Kraft,
Schritt für Schritt
und Tag für Tag
Liebe Grüße
Uta
Hallo Karola,
ich wollte mal kurz reinschauen und sehen wie du dich eingerichtet hast.
Manchmal braucht man auch eine gewisse Zeit um sich im Chaos zurecht zu finden. Aber auch schwierige Wege sind irgendwann bekannte Wege. Und hier hast Du dir schonmal einen schönen Platz zum verweilen zurecht gemacht. Sieht auch viel schöner aus ohne Nikotinspuren.
LG
Andrea
Guten Morgen Ihr Lieben, ja, das sind wichtige Gedanken. Es stimmt, vieles hängt davon ab, wie wir bewerten. Es gibt ja in der Realität viel mehr als nur richtig oder falsch. Es gibt jede Menge dazwischen. In dem Moment, als ich beschlossen hatte die Zigarette zu rauchen, war das für mich richtig. So hat es sich angefühlt. Dass ich dann aber nicht da hinkomme, wo ich hinwill, war gleichzeitig klar. Ich hab mich aber trotzdem darauf eingelassen und das Gefühl dabei war: jetzt bin ich mal gespannt, wo ich Lande, was jetzt passiert. Als ob ich mich selbst überraschen wollte. Oder auch überprüfen, ob ich mir was vormache, oder oder. Das passt ganz allgemein zu meiner Lebensart, nicht nur das Dilemma mit der Sucht. Die Suche und das Gründeln, der Hunger nach Leben und Wahrhaftigkeit sind Teile meiner Persönlichkeit. Worte haben Macht und öffnen Türen des Bewusstseins. Auch das stimmt für mich. Wenn ich Worte finde , Gedanken und Gefühle formulieren kann, beginne ich auch zu verstehen. Es ist wichtig für mich da hinzuschauen. Danke für Eure Anstöße
Wer entscheidet denn ob wir falsch abgebogen sind?
Manche Erfahrungen muss man selber machen, da man nur bedingt aus den Fehlern der anderen etwas lernen kann.
Über meinen Rauchstopp habe ich mal gesagt, ich gehe einen neuen Weg ohne den alten zu verlassen. Ein Lebensweg ist kein Film, bei dem ich zurückspulen könnte, eine Szene herausschneiden und neu drehen kann.
Eine Entscheidung mag rückblickend ein Fehler gewesen sein aber mit dem Kenntnisstand und meinen Fähigkeiten von damals habe ich diese Entscheidung getroffen. Es wäre falsch zu sagen „hätte ich damals bloß dies oder jenes anders gemacht“. Eine Entscheidung rückwirkend neu zu bewerten, vernachlässigt den Erkenntnisgewinn, der erst durch die Zeit dazu gekommen ist.
Ich habe erst die Erkenntnisse sammeln müssen, dass auch ich kein Gelegenheitsraucher sein kann, dass dieser Entzug mehr verändert als nur die Zigarette wegzulassen, dass ich bereit sein muss eine neue Emotionalität zuzulassen und was es bedeutet, keinen künstlichen Rausch mehr zu haben. Diese Dinge kann man nicht aus den Erzählungen anderer nachempfinden.
Zu akzeptieren, dass mein Leben so ist wie es ist macht es einfacher, Dinge auch loszulassen um dann sagen zu können -
Dieses Päckchen muss ich nicht länger mit mir herumtragen, weil es nicht mehr gebraucht wird.
Z.B. das Päckchen Zigaretten
Yesterday is history. Tomorrow is a mystery. Today is a gift. That’s why we call it the present.
Eleanor Roosevelt
Liebe Karola,
schöner Name für Dein Wohnzimmer
ich weiß nicht ob es immer was schönes war was ich von meinen Umwegen und Zwischenfällen und plötzlichen Sinnesänderungen so mitgenommen habe, aber es war eben wie es war und ich sehe jedesmal etwas genauer, unverblümter und mit dem was wirklich ist kann ich dann besser umgehen:
ich habe jedenfalls gelernt wie wichtig es ist, dass ich - obwohl ich zum Rückzug neige- meine Gedanken formuliere, ausspreche, kommuniziere.
Klingt banal, aber es ändert für mich viel. hier im Forum ist dazu immer Gelegenheit. Selbst im eigenen "Wohnzimmer" weiß ich dass es immer wahrgenommen wird...
es tut gut, einen, seinen eigenen (?) "roten Faden" zu sehen und aufzunehmen - bei mir gehts wirklich zu großen Teilen um das hier genannte Thema.
ich habe Respekt vor Dir und den anderen die so schnell wieder zur Rauchfreiheit zurückkehren. Das finde ich gut. Und was immer einem der letzte Rückfall zeigen kann- dafür war er gut.
und wie Du auch schon schreibst
"Es ist egal, wie gut man sich mit Sucht auskennt. Wieviel man schon erarbeitet hat in Therapien oder beruflich, oder wie reflektiert man ist. Wenn man selber drinsteckt, braucht man Hilfe von außen,"
genau so ist es. und dafür brauchts halt Worte. Die kann man sich manchmal einfach nicht selbst sagen. Aber erstmal den Mund auf bekommen- das versuche ich hier auch einzuüben und es macht halt am Ende auch Spass !
Herzliche Grüße und viel Freiheit wünscht Doro
Lieben Dank Sarah, eigentlich geht es mir erstaunlich gut. Allerdings bin ich jetzt skeptisch, ob ich das schaffen kann, weil ich mir ja so sicher war. Aber: das Nichtrauchen fühlt sich auch erfreulich normal an und das ist ein gutes Gefühl.
Liebe Karola,
Ein Blümchen für dein schönes Wohnzimmer bringe ich auch vorbei.
Und natürlich Kaffee
Ich freu mich, dass du dich dazu entschieden hast eins einzurichten.
Ich hatte lange das Gefühl nicht genug zu erzählen zu haben dafür und habe zuerst kein Wohnzimmer eingerichtet.
Das war quatsch. Jeder von uns hat seine Geschichte, seine Themen, Sorgen, Nöte.
Mir geht es ähnlich wie dir. Mein Mitgefühl mir gegenüber ist eher ausbaufähig. Da lohnt es sich total dran zu bleiben und liebevoller, achtsamer mit sich zu sein.
Das haben wir verdient und sollten es uns wert sein.
Ich finde es große klasse, dass du nach deinem Stolperer wieder aufgesprungen bist und jetzt sogar mit deinem schicken Wohnzimmer weiter mit uns fährst. Das ist sehr bewundernswert.
Und auch wenn wir mal stolpern, werden wir das schaffen. Dadurch lernen wir, in welchen Situationen wir vorsichtig sein sollten und wo wir noch wackelig sind.
Wie geht es dir im Moment mit dem Rauchstopp?
Ich drücke fest die Daumen für die weitere Reise in den Rauchstopp und wünsche dir einen schönen Abend.
Liebe Grüße Sarah