Umwege erhöhen die Ortskenntnisse! Für Alle, die auch manchmal falsch abbiegen.
Hallo Karola
Danke für deinen Besuch und danke für dein Lob.
Ich habe hier sehr viel geschrieben, als ich den Entzug begonnen hatte. Mein Tagebuch ist ziemlich lang geworden. Das hat mir geholfen nicht rückfällig zu werden. Irgendwo hatte ich das gelesen: Schreib ein Tagebuch. Das ist ja wirklich eine tolle Sache, in Bestform ist da der Podcast Sucht und Süchtig, den ich erst sehr viel später entdeckt hatte. Wer Sucht verstehen will sollte sich das anhören.
Ja, Urlaub. Stimmt ... habe ich. Das ist aber kein Grund nicht mitzulesen und meinen Senf hier zu verteilen.
Liebe Grüße Klaus
Hallo Karola,
Ich habe dir nun in meinem Wohnzimmer geschrieben. Ich habe die genaue Vorgehensweise hier im Forum noch nicht verstanden
Ja, das mit dem passiev Rauchen muss ich auf jedenfall im Auge behalten. Und wenn ich draußen unterwegs bin. Muss ich ausweichen wann immer es möglich ist. Und entweder keinen Alkohol trinken, oder nur noch da, wo sowieso nicht geraucht wird. Jetzt erstmal sein lassen. E Zigarette hab ich zuhause. Will ich aber nicht, aus Angst, dass ich da hängenbleibe. Nikotinpflaster bin ich auch noch skeptisch. Vorallem muss ich noch mehr über die Mechanismen meiner Sucht lernen. Da bin ich noch nicht fertig mit. Danke, bin echt froh, dass ich Euch hab.
Ah eins noch: die Mutter meiner Lieblingsnachbarin hat auch selbst nie geraucht, aber 45 Jahre mit ihrem Kettenrauchenden Mann zusammen gelebt. Vor ziemlich genau einem Jahr ist sie selbst an COPD gestorben, ich vermisse sie. Aber ja, es ist schon seltsam, manche scheinbar imun gegen rauchen sind. Ich bin so froh, dass von unseren 5 Kindern nur 2 je geraucht haben. Wenigstens nicht weitergegeben.
Hallo Karola,
Mein Mann ist auch weiterhin Raucher und ich kann gut verstehen, dass es Dir aktuell schwer fällt die Zweisamkeit ohne Zigarette zu genießen
Bei uns war es üblich morgens gemeinsam einen Espresso und wie mein Mann so schön sagte...Eine pfiefkern.
Klingt doch nett und macht für Raucher viel in einer Beziehung aus.
Ich hatte vor 3 Jahren von selbstgedrehten auf Dampfen umgestellt und vermisse daher die Selbstgedrehte nicht wirklich. Also bleibt der Tabak meines Mannes unberührt. Außerdem habe ich vom ersten Tag an Nikotinpflaster benutzt. Jetzt reicht bereits die leichteste Variante für 1,5 Tage.
Vielleicht ist es ja auch für Dich leichter einen Zwischenstep zu machen
Eine Ezig oder Pflaster um erst mal Abstand von den Gewohnheiten zu bekommen.
Aktuell bin ich von Espresso auf Cappuccino umgestiegen und stehe mit meinem Mann auf dem Balkon.
Er muss die Zigarette rauchen und ich darf den leckeren Cappuccino trinken. Beides braucht ca. 5-10 min.
Auf meinem Kalender steht: Der Mensch vermag unglaublich viel, wenn er es nur ernsthaft will.
Denk dran Du willst und du kannst.
Alles Liebe
Andrea
Das ich schon als Raucher geboren wurde glaube ich auch, meine Mutter hat immer geraucht und auch fast alle erwachsenen Verwandten; bis auf meinen Vater
Ist das nicht erstaunlich, dass ein Mann mit seiner rauchende Frau zusammenlebt, 60 Jahre Passivrauchen und nie angefangen hat?
Ich finde das faszinierend, wenn ich ihn danach fragte sagte er immer „Rauchen ist Quatsch, warum sollte ich das machen“
äh, ja - was soll man dazu sagen?
Es ist sehr interessant mit echten Nichtrauchern zu sprechen.
Nun gut, …
Dein farbwechselndes Chameleon hat schon ein paar gute Tricks auf Lager, wiegt dich erst in Sicherheit , dass du mit den Rauchern zusammen so tapfer widerstanden hast, dann aber zuhause noch einen drauf setzen.
Kannst du deinem Mann nicht einen abschließbaren Safe schenken? Da müssen dann alle Raucherutensilien rein und den Schlüssel muss er immer mitnehmen.
Ich habe ja vorher aufgehört Alkohol zu trinken und glaube auch dass das mein Kryptonit war. Mit Alkohol verschwanden alle guten Vorsätze.
Benutzt du denn eigentlich ein Nikotinersatz? Könnte dir z.B. ein Pflaster helfen die ersten Wochen durchzuhalten?
Analyse: wo steckte der Fehler? Und wie werde ich ihn in Zukunft vermeiden?
Es wird den Anlauf geben, der dann auch zum Dauerlauf wird. Ganz sicher
Ich will … und ich kann .., ist eine Übung, die ich damals von meiner Therapeutin gelernt habe. Ich habe sie wochenlang gemacht
Gestern nochmal falsch abgebogen. Es ist so dumm immer den gleichen Fehler zu machen. Verdammt. Also Ausgehen muss ich dann wohl auch erstmal streichen. Gestern gab es eindeutig zu viel Rauch um mich rum. Der Passivrauch, auch von den Dampfern hat mich in der Situation auf dem Fest garnicht gestört. Auch meine rauchende Freundin nicht. Aber dann bin ich nachhause gefahren, hab Bier getrunken und mit meiner Freundin telefoniert. Und da ist es gekippt. Reingefallen. Überdosis Nikotin durch Passivrauchen. Meine Freundin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass wir nicht erst als Teenager angefangen haben zu Rauchen, sondern als Babys ja schon und dann unser ganzes Leben lang. Erst der aktive Teil hat mit 14 angefangen, aber das Gift ist ein Lebenslanger Vertrauter. Schrecklich...
Also das ist ja auch deswegen so kompliziert, weil Sachen so viele Jahre genau gepasst haben und jetzt vielleicht garnicht mehr, und aufeinmal verändert sich das ganze Mosaik. Du hast Recht, das Vertraute ist nicht unbedingt, dass was gut tut. Manchmal sogar was schadet. Und dann ist alles wieder auf dem Weg. Und da gibt's so viel neues und hoffentlich auch schönes.
Ja genau liebe Andi, auf den Punkt gebracht hast Du das!!! So klar hab ich das vorher auch noch nicht gesehen und irgendwie ist es auch wie ein Tanz zu zweit, mit unterschiedlicher Nähe und Distanz und die Gegensätze ziehen sich an und stoßen sich ab, fast poetisch, das alles sind innere Teile von uns, die wir alle brauchen. So sehe ich das. Alles ist Veränderung, ob uns das nun gefällt oder nicht.
Hallo Karola,
Ich dachte ich schau mal rein. Und gleich bin ich schon wieder bei einem wichtigen Thema gelandet. Es ist der feine Unterschied zwischen Gefangenschaft und Sicherheit, der uns Menschen zu schaffen macht. Wir wollen uns gerne sicher fühlen beim Partner, in der Familie oder bei Freunden. Wir halten an Gewohnheiten fest, weil sie eben vertraut sind und alles Neue fremd erscheint. Aber nicht alles was wir kennen ist gut für uns und so müssen wir sortieren und entscheiden. Einfach ist das nicht aber wenn wir eine neue Richtung zulassen können wir vielleicht Dinge sehen, die wir nicht für möglich gehalten hätten.
Hui Herta! Wie lieb von Dir. Und der Zwetschgendatschi ist köstlich. Hmmm, so schön saftig, süss uns Sauer und knusprig. Ich liebe diesen Kuchen. Tatsächlich hab ich mich gerade zum Kaffee gesetzt, seltsam manchmal.
Aber stimmt ja, um diese Zeit ist Kaffeeklatsch ja auch dran. Umso älter ich werde, desto mehr Sehnsucht habe ich auch nach Traditionen und Ritualen. Das ist ganz seltsam was ich heute mag, wäre noch vor 15 Jahren undenkbar gewesen, weil es nicht in mein unkonventionelles Leben gepasst hätte. Gestern musste ich selbst lachen, weil ich mich mit einem Lieblingskleid für Schatz zurecht gemacht hatte und dann eine Schürze drüber gezogen hatte um es beim Kochen nicht zu versauen. Sowas von bürgerlich...und überhaupt wäre ich auch nie im Leben darauf gekommen verheiratet zu sein. Oder ein Kleid zu tragen und zu kochen. Kicher! Ich war immer eher ein Punk. Aber so ändern sich manchmal Welten, wenn man es zulassen kann sich auch auf eigene Veränderungen einzulassen und ehrlich mit sich selbst zu sein. Traditionen und Rituale geben Sicherheit und halt, wenn alles unsicher oder bedrohlich scheint. Es darf nur nicht so sein, dass es ein Korsett ist, sonst ist Ausbrechen eine gute Idee. Oder lockern, oder ausziehen. Oder andersherum gedacht, wenn ich genug Sicherheiten habe , dann kann ich mich auf neues einlassen oder auf Überraschungen.
Wow, das ist die Erkenntnis des Tages..
Huch war das ein schöner Kaffeeklatsch mit lecker Kuchen. Jetzt hab ich Dir hoffentlich nicht die Ohren blutig gequatscht. Lieben Dank fürs zuhören
Karola