Totale Angst vor dem Ausstieg aber er ist einfach nötig

Verfasst am: 30.06.2018, 23:54
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo Boehmi,

schön, dass du noch mal 'piep' gemacht hast!
Meine Lotsen-Kollegin Lydia hast du ja schon kennen gelernt. Eine "Zuteilung", wie du es nennst, gibt es nicht. Du kannst selbst entscheiden, ob du hier offen im Forum schreibst, oder dich mit einer PRIVATNACHRICHT an einen aus unserer Lotsen-Gang wendest. Das ist dann ein Vier-Augen-Gespräch, das heisst, es bleibt vertraulich und gelangt nicht in den öffentlichen Bereich.

Verstehe ich dich soweit richtig, dass du für dich schon den Entschluss gefasst hast: "Ich rauche nicht mehr," dir aber über den Zeitpunkt noch nicht im Klaren bist? Lass uns darüber sprechen! Das möchte ich gerne als erstes Angebot, als "Einladung" so stehen lassen.

Liebe Grüße
Meikel

Verfasst am: 11.06.2018, 11:23
Waldwuffel
Waldwuffel
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Hey Du,

ich mit Dir mit!

Für die Pausen auf dem Weg hab ich für uns, und alle die uns begegnen , und dabei.
Das macht die Reise angenehm!

Lieben Gruß
dat Wuffelchen

Verfasst am: 11.06.2018, 10:38
miezhaus
miezhaus
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Guten Tag Volker,

heiße Dich auch herzlich willkommen hier und freu mich, daß Du Deinen Weg hierher gefunden hast.

Wir haben hier schon öfters Erfolgsgeschichten von Menschen gelesen, die unter erschwerten Bedingungen das Rauchen aufgehört haben, auch die schon erfolgreich andere Süchte in den Griff bekommen haben. Ich sehe daher für Dich dieselben Erfolgschancen.

Was ich immer gerne anregen mag, wenn sich ein Aufhörer mit medizinischer Vorgeschichte hier vorstellt, ist, den Arzt des Vertrauens mit ins Boot zu holen. Hast Du Hilfe, Begleitung für Deine Depressionen? Ich möchte Dich auf jeden Fall einladen, den Arzt oder Therapeuten Deines Vertrauens mit in die Entwöhnung einzubinden. Das Recht hast Du, es ist absolut legitim und mag Dir eventuell den Ausstieg sogar erleichtern. Auch wenn hier im Forum vielfach Erfahrung mit Depressionen vorliegt, so sind wir doch kein medizinisches oder therapeutisches Forum. Nimm da bitte Deine Begleitung in Anspruch Volker.

Auf Deinem Rauchfrei-Weg begleiten mögen wir Dich indes gern! Was Deine Angst vor Entzugserscheinungen angeht (die übrigens hier auch immer mal wieder thematisiert wird, also damit bist Du nicht allein!): Ich kann mich an keinen Fall erinnern, in dem die Entzugserscheinungen - wenn denn welche auftraten, das tun sie nämlich auch lange nicht bei jedem und nicht in gleicher Intensität - ein tatsächlich lebensbedrohliches Ausmaß angenommen hätten. Natürlich fühlt man sich möglicherweise mal doof während der Entwöhnung, vor allem am Anfang während der Entgiftung. Bei mir waren es Kreislauf- und Blutdruckbeschwerden, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Abgeschlagenheit. Hab ich mir so nicht gewünscht, klar, aber es ging folgenlos vorbei. Also so schlimmes, daß die Entzugserscheinungen an Leib und Gesundheit gehen, hätte ich noch nicht gehört.

Aber auch da kannst Du Dir schon vorab ärztliche Unterstützung sichern Volker: Man kann nämlich notfalls gegen alle Entzugserscheinungen lindernd tätig werden - und sollte es vielleicht sogar, wenn der Aufhörer sie als zu belastend empfindet. Nimm doch den Doc mit auf Deinem Aufhörweg. Ein Grund mehr!

Doch auch Du selber kannst gegen Entzugserscheinungen vorgehen, bist nicht machtlos ausgeliefert. Nur so als kleine Beispiele: gegen leichte Kreislaufbeschwerden hilft Wasser trinken und Traubenzucker, wenn sie Dich sehr ausbremsen, hilft der Arzt. Bei Müdigkeit und Abgespannheit eintweder frische Luft und Orangen oder ganz einach: gönn Dir die Ruhe, die Du brauchst! Mit der Entwöhnung leistest Du ja was, wäre ja kein Wundern, wenn Du da müde sein solltest. Gegen Schlafstörungen Hausmittel wie Entspannungsbad mit Melissenessenzen, Melissen- oder Baldriantee oder - auch hier zum Beispiel! - den Arzt fragen. Also Du bist nie machtlos, nie wehrlos, es gibt immer etwas, das Du tun kannst, jemand, der Dir helfen kann. Du mußt das gar nicht aushalten oder alleine schaffen. Es gibt so viel Hilfen Volker, und Du hast das Recht sie in Anspruch zu nehmen.

Und es gibt ja immer noch die Möglichkeit, daß Entzugserscheinungen gar nicht oder nur in leichter Form auftreten. Die Entwöhnung ist nicht vorhersehbar, es gibt auch unauffällige Entwöhnungen.

Daß man beim Rauchstopp manchmal die Wände hochgehen könnte, ist normal. Das sind dann aber eher Schmachtattacken als körperliche Entzugserscheinungen (und sind im übrigen auch nicht gefährlich, nur unangenehm). Was meinst Du was ich als Aufhörerin hier veranstaltet habe. Habe gejammert, getobt, gewütet, ich glaubte, wenn ich nicht sofort eine Zigarette bekäme, würde ich ausrasten, das Haus einreißen, die Teppiche fressen... diese Gefühle sind hier gut bekannt. Hast Du gewußt, daß so Schmachtattacken längstens 30 Sekunden bis drei Minuten dauern, bis sie abflauen? Man kann in der Zeit auch eine Atemübung machen, Liegestützen, Stimmbildung - aber diese Momente bekommt man rum. Schau mal, viele hier haben hohe Tageszahlen auf ihren Rauchfrei-Zählern: laß Dir das als Beweis dienen, daß es geht. Und Du kannst das auch.

Laß den Gedanken in Dir wachsen Volker, komm gerne jederzeit her, wenn Du Fragen hast oder Dich einfach austauschen möchtest. Und nochmals meine Einladung, Dein medizinisches Fachpersonal ins Boot zu holen. Ich freu mich, wieder von Dir zu lesen! Bis dahin viele liebe Grüße von

Lydia

Verfasst am: 11.06.2018, 00:40
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Japp, CrazyReli, merci. ^^
Ich habe meine erste "Schmacht-Atomexplosion" inzwischen überstanden ohne zu'ner Kippe zu greifen.
Nicht nur die erste in meinen zwei oder drei rauchfreien Tagen sondern die erste im Leben.
Deshalb kann ich das "Geht vorbei!" nun auch bestätigen.

Verfasst am: 10.06.2018, 23:42
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Von möglicherweise lebensgefährlichen Entzugserscheinungen, wie sie bei Alkohol bekannt sind, hab ich noch nie gehört. Aushaltbar: Jepp. Zur Not irgendwie mit Biegen und Brechen (ich meine aber nicht "kotzen", obwohl ... vielleicht kommt das bei manchen vor, keine Ahnung). Das Verrückte und wirklich Üble sind Gedanken, die sich selbständig zu machen scheinen, weil einem dauernd durch den Kopf geht:

"Erstmal eine rauchen".

"Wo hab ich meine Kippen bloß hingelegt?"

"Jetzt könnt ich eine vertragen."

usw.
Oder wenn man der Raucherei zugehörige Handlungen vollzieht ohne es zu merken. Auf dem Tisch zur Schachtel greifen zu wollen oder zur Tabakdose und sowas.

Darin sehe ich gerade die große Gefahr, denn alles andere kennt man irgendwie schon.
- Kopfschmerzen hat jeder mal.
- Gezittert (evtl. vor Nervosität, Angst, Kälte) hat man bestimmt auch schon mal.
- Bestimmt war dir auch schon mal speiübel aus irgendeinem Grund.
- usw.

Irgendwie ist doch nichts dabei, was man nicht schon mal überlebt hat. War vielleicht grässlich, aber man hat's überstanden. Das bete ich mir vor, wenn's grad wieder akut zu werden droht.

Nee, sowas wie ein "Kippendelirium" gibt's nicht.
Ja, hin und wieder könnte man die Wände hochgehen.
In dem Moment hat man so einen derben Tunnelblick, dass man glaubt es ist gleich alles zu spät und man wird sich mit einem Knall in einzelne Atome aufspalten. Whuaaa. Krass ist das.
Aber es geht vorbei. In dem Moment weiß man das nur leider nicht oder kann es sich beim besten Willen nicht vorstellen. Aber es ist so.

Zu den Pflastern kann ich dir nix sagen, da kenn ich mich nicht aus.
Losgewatschelt bist du bereits mit dem Wunsch aufhören zu wollen.



LG
Geierchen

Verfasst am: 10.06.2018, 22:48
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Hallo Boehmi!

Wenn du einen Text fürs Forum schreibst, dann sind rechts neben dem Textfeld Smileys und kleine Bilder.
Die kannst du anklicken. Dann erscheint im Textfeld zwar erstmal irgendein Wort mit Doppelpunkten oder ein Buchstabensmiley, aber nach dem Absenden sieht man die Bilder. Probier's mal aus. ^^

Die Angst vor dem Rauchstopp und dass dann die Depris erstrecht zuschlagen und die ganzen Befürchtungen, was bis zur Panik geht, neben den Schwierigkeiten, die man eh schon hat:
Meine Situation ist zwar eine andere (ich war z. B. nicht alkoholsüchtig), aber auf irgendeine Art kenne ich das auch.
Ich hab vorgestern ganz spontan aufgehört und jetzt hangle ich mich stunden-, manchmal minutenweise vorwärts.
Den Plan für immer rauchfrei zu sein, habe ich heute nicht. Ich will heute keine Zigarette mehr anfassen, geschweige denn rauchen. Und morgen fasse ich diesen Plan wieder.

Ich war schon einige Male an dem Punkt, wo ich mir echt gedacht habe, was ist das bloß mit dieser Angst vor dem Aufhören, ja bin ich denn total bekloppt ...
Eigentlich weiß man, dass man bisher an dieser Angst nicht gestorben ist und dass man bestimmt noch weitere Male überlebt. Aber damit diese Angst vor dem Aufhören wirklich weggeht, gibt's echt nur eins:
Den Rauchstopp. Sonst schiebt man nicht nur das Aufhören vor sich her, sondern auch die Angst davor.

Nix, was hier keiner selber wüsste, aber ...

Der watschelt auch nur langsam vorwärts.
Noch ein paar Blümli fürs Wohnzimmer:



LG
vom Geierchen

Verfasst am: 10.06.2018, 10:34
Rotta
Rotta
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Beiträge: 8 Beiträge

Hallo Volker,

auch von mir ein herzliches Willkommen.
Vieles von dem, was du benennst, kenne ich selbst sehr gut. Auch ich habe schon seit vielen Jahren mit Depressionen und Angstzuständen zu tun. Ich bin auch trockene Alkoholikerin, seit 2007.
Ich stelle immer wieder fest, dass einige der "Werkzeuge ", die mir geholfen haben meine Alkoholsucht zu überwinden, jetzt auch beim rauchen aufhören helfen. Und ich mache gerade wieder die Erfahrung, dass nichtrauchen, meine Depressionen sogar verbessert, weil ich überhaupt wieder mehr fühle und rauchfrei mehr Leichtigkeit ums Herz ist.
Was hat dir denn 2010 geholfen, die Sucht zu überwinden, dass dir auch beim Rauchaustieg von nutzen sein kann?
Wünsche dir alles Gute,
Liebe Grüße
Rotta

Verfasst am: 10.06.2018, 01:30
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Hallo Boehmi!

Bin auch erst seit neulich hier. Schon der Wunsch die Raucherei endlich bleiben zu lassen, ist super.
Du weißt ja selber, wie lange man diesen Wunsch erstmal nicht hat.



LG vom
Geierchen

Verfasst am: 09.06.2018, 22:13
Luemmel82
Luemmel82
Dabei seit: 11. 05. 2018
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Hallo Volker,
als erstes: ein für dein Zimmerchen hier...erst mal schön gemütlich einrichten

als zweites: herzlich Willkommen

als drittes: 2010 WOW, du hast bereits einen der heftigsten Süchten NEIN gesagt und es auch durch gezogen.
Du darfst stolz auf dich sein. Sehe es nicht so, dass du extrem Suchtgefährdet bist, sondern dass du einer der wenigen bist, der dieser Alkoholsucht getrotzt hat.

Was soll ich sagen, in eine Sucht zu verfallen ist nicht schwer. Da muss mann kein Schwächling sein, aber einer zu widerstehen dass ist pure Kraft.

Also zuerst ein mal lese dich doch hier ein bischen ein.
Und es ist schön dass du so einen laaaangen Text geschrieben hast. Sonst müssten wir dir ja alles aus der Nase ziehen.
Sehe deinen Thread (Wohnzimmer) hier, wie ein persönliches Tagebuch.
Kotz dich aus, über alles was dich beschäftigt. Egal ob Rauch oder Anderes.
Der Vorteil zu einem Tagebuch ist nur, dass du mit deinen Sorgen nicht alleine bist.

LG Natalia

Verfasst am: 09.06.2018, 21:37
Unbekannt
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