So ein Hick-Hack aber auch!
Hey kaddl,
was für ein Tattoo? EIne brennende Zigarette etwa? Oder den Spruch: I'm not smoking. Oder: Non smoker. Oder: Please kill me, when I smoke. Oder: I love Emir Kustourika and his Non Smoking Orchestra?
Ach und dann noch alles Gute für deinen 1. Mai! Hat ja gar nicht so lange gedauert diesmal. Hoffentlich geht es diesmal auch wieder leicht.
lg baki
Hey Janina,
leider kann ich das gar nicht so genau sagen. Ich werde da selbst nicht so schlau draus. Den Tod meines Bruders vor 9 Jahren habe ich z.B. rauchfrei überstanden, während ich in wesentlich harmloseren Situationen/Emotionen rückfällig wurde. Das waren meist Momente, die ich vorher zahlreich durchlebt habe, ohne an das Rauchen auch nur zu denken. Paradox, halt. Ich denke mich bringt eine Nachanalyse da auch nicht wirklich weiter. Im Moment denke ich mir, ich mache aus meinem final Reissverschluss jetzt einfach den finul cut, und fertig.
In letzter Zeit spinne ich ein bissl rum, und spiele mit dem Gedanken mir ein Tattoo machen zu lassen. Ich wollte schon eins seit 22 Jahren, es ist aber nie dazu gekommen, weil ich nicht einfach irgendein Bildchen wollte, sondern ein Motiv das eine Bedeutung für mein Leben hat. Das nie wieder Rauchen ist für mich so bedeutsam geworden, dass ich mir denke, wieso eigentlich nicht? Das hätte ich als Mahnmal immer bei mir und müsste mir doppelt doof vorkommen, damit wieder anzufangen. Mal schauen...
LG die spinnende kaddl
P.S.: Ich habe allergrössten Respekt vor Dir, wie Du unter schwierigen Bedingungen Deinen Weg gehst, und trotzdem immer ein offenes Ohr für Andere hast. Vielleicht wirst Du ja bald die neue Forumsmutti!!
hallo kaddl,
siehst du, grade gestern, kurz nachdem ich dir geschrieben hatte von meinem hohen roß ;) kam bei mir der schmacht um die ecke
nicht lange, aber war mal wieder unangenehm! er ging natürlich wieder weg, aber in den momenten ist echt jeder gute vorsatz vergessen. deshalb finde ich hier den tipp im forum, einfach stur zu sein so gut, denn das ist etwas ganz einfaches, was man sich meistens auch in diesen schwierigen situationen merken kann.
hm, also es ist natürlich einerseits schwierig, wenn du die "echten" schmachter erst nach wochen bekommst. frage: liegt es wirklich am zeitraum oder sind es einfach situationen, die so vorher zufällig nicht auftauchen?
frage nummer 2: welche strategien hast du dir für diese situationen zurechtgelegt?
denn im prinzip ist es völlig wurscht, ob die schlimmen schmachter am anfang da sind oder erst nach ein paar wochen, die antwort ist immer die gleiche: du brauchst alternative strategien, d.h. was kannst du machen,[color=blue] anstatt[/color]zu rauchen?
welche gefühle /stimmungen / situationen sind das, die dir besonders schwer fallen?
bei mir sind es z.b.:
abends (es wird dunkel usw.)
feierabend (nach der arbeit)
mich belohnen
mich einsam fühlen
unsicherheit
entspannen wollen
entspannung vertiefen wollen
alkohol
andere raucher, vor allem die in meinem alter, die drehtabak rauchen
usw.
bei diesen situationen weiß ich mittlerweile, jetzt musst du aufpassen. das muss man immer wieder bedenken, denn man vergisst es wieder.
liebe grüße,
janina
Hey janina,
ne, nee, ich hab' nicht das Gefühl das Du mich fertig machen willst. ich weiss es ist auch etwas schwer zu verstehen, weil es bei mir irgendwie andersherum läüft, wie bei vielen anderen hier.
Das ist's ja eben, das am Anfang sind bei mir überhaupt keine Schmachtattacken, das sind einfach nur Impulse, Erinnerungen in der Art: "Jetzt könntest eigentlich eine rauchen, normal würdest jetzt eine rauchen, ach jetzt wäre es ja nett......",
Die schnipp ich eben mit links weg! Deshalb bewundere ich viele hier im Forum auch extrem, weil die sich vom ersten Tag an durch heftigste Phasen kämpfen und sich immer neue Strategien überlegen, was sie dem entgegensetzten können. Und ich knicke bei der ersten richtigen Attacke, die ja bei mir erst nach Monaten oder Jahren kommt, sofort ein .
Also ich denke, das ich am Anfang eben ein riesen Vorteil habe, nämlich das das Aufhören an sich ( übertrieben gesagt und verglichen mit vielen Anderen) für mich ein Spaziergang ist. Und das wird eben nach langer Zeit zum riesen Nachteil, denn ich habe keine Erinnerung an die harte Zeit, durch die ich mich gekämpft habe. Keinen Gedanken daran, dass ich das nicht noch einmal durchmachen will. Ich denke dann einfach, o.k., dann höre ich später halt wieder auf. Dass es nicht ganz so leicht ist dafür wieder den richtigen Moment zu finden, und die Rauchphasen sich dann wieder lange ausdehnen, verdränge ich dann einfach.
Recht hast Du!!!!
LG kaddl
hallo kaddl,
habe mich schon die ganze zeit gewundert, dass ein mann so ein profilbild haben soll und der name klang mir auch nicht nach kerl...:
hm, komisch, dass diese bilder dir am anfang helfen aber später nicht mehr?!
das wage ich jetzt mal vorsichtig zu bezweifeln!
tatsache ist: der schmacht ist mega-unangenehm und kann extrem heftig und stark sein, aber: er geht auch wieder weg. und das nach ein paar minuten oder sogar nur sekunden.
das ist so eine sache, mit der ich auch noch kämpfe. ich bin dazu übergegangen, auch wenn ein teil von mir noch dieser meinung ist, doch erstmal anzunehmen, dass es sich um eine illusion handelt.
die situation selber ändert sich durch das rauchen ja nicht. nur dein gefühl ändert sich, klar das ist das wichtigste, aber deine gefühle kannst du auch besser beeinflussen-
in einem buch mit einer hypnose-cd las ich, dass das, was den druck abbaut eigentlich nicht die zigarette ist, sondern das tiefe atmen.
du könntest also versuchen (so habe ich es bisher auch gemacht), wenn großer druck in kombi mit schmacht auftaucht, erstmal die hier bekannte atemübung zu machen. und das stur(!) so lange, bis der schmacht wieder weg ist!
der erste satz ist eine ausrede. ich verstehe dich, aber das ist eine süchtige ausrede. ich habe extrem frust / enttäuschung / etc. also "darf" ich jetzt.
und scheißegal war dir zumindest die zigarette in dieser situation nicht. die war dir sogar wichtiger als alles andere inklusive dir selbst.
ich sag dir das jetzt nicht, um dich fertig zu machen, sondern weil es glaub ich wichtig ist, dass wir mal ganz ehrlich dem ins auge sehen, wie wenig wir uns eigentlich selbst wert sind in so momenten. das macht diese scheiß-sucht mit uns.
aber wie gesagt, ich verstehe dich und ich kann mir sehr gut mich in genau so einer situation mit genau der argumentation vorstellen. und ich weiß auch nicht, ob ich mich nicht demnächst genau so wiederfinden werde.
ich hoffe nicht, ich finde es schön so, wie jetzt frei zu sein und ich will alle diese schlimmen momente überstehen. ich will nie wieder diesen dreck brauchen müssen, aber ich verstehe dich auch, ich habe z.b. auch angst vor schwierigen situationen und diesem inneren druck.
aber wir können das auch anders! und um einiges besser!
Übrigens, mein neuer Termin ist der 1. Mai. Der kann doch nur Gutes verheissen!
P.S.: Ich habe an ein paar Stellen bemerkt, dass man mich für einen Mann hält. Ich muss euch enttäuschen, leider bleibt die Männerquote hier niedrig. Und wieso nur, ich habe doch so ein liebliches Profilbildchen eingestellt!!
LG kaddl
Liebe Janina,
danke für Deine Rückmeldung. Also das letzte mal war einfach eine Situation, die für mich extrem mit Frust und Enttäuschung verbunden war. Dann war mir einfach alles scheissegal. Ich lese immer wieder, dass es anderen Leuten dann hilft sich bewusst zu machen, was sie bisher geschafft haben, und dass man sich mit der einen Zigarette alles kaputt macht und wieder von vorne anfangen muss. Das ist mir dann einfach wurscht. Auch der Gedanke, dass sich an der Situation nix ändert wenn ich rauche, bringt mir nichts. Denn das stimmt für mich so nicht. Für diesen einen Moment hilft mir die Zigarette dann (leider) eben doch den grossen inneren Druck abzubauen.
Ich nehme es dann einfach ganz bewusst in kauf, dass die ganze Sch... von vorne anfängt.
Und nein, es gibt bei mir keine wirklichen Schmachtsituationen die ich erfolgreich bewältige. Es gibt zwar viele Drucksituationen oder Krisen in denen kein Schmacht aufkommt, aber ist er erst mal da, gibts nur eine Lösung: Rauchen!
Die Bilder die ich benutze, sind nur für die ersten zwei bis drei Wochen. Wenn ich den Impuls habe zu rauchen, kommt das Bild, nur ein Gedankenblitz, und damit ist's erledigt. Ich für mich habe damit nicht das Gefühl, das Feindbild aufzubauschen. Im Gegenteil, so schraubt sich ein kurzes Verlangen nicht so lange hoch, bis es zur Schmacht wird. Später, nach Monaten, wo bei mir ja dann erst die Gefahr lauert, hilft mir das sowieso nicht.
Aber vielleicht könnte ich ja für diese Phase vorsorglich positive Bilder entwickeln, die mir in kritischen Situationen helfen können Druck abzubauen.
Danke für den Tipp und die guten Wünsche!
LG kaddl
hallo kaddl,
danke, dass du hier deine erfahrungen mit uns teilst! ich finde so etwas immer sehr hilfreich, denn im grunde kennt ja jeder von uns diese momente, wo es unendlich schwierig ist, nicht wieder anzufangen.
was mir durch den kopf gegangen ist: wenn diese momente da sind, wo du wieder anfängst, wo kriegst du denn so schnell die zigaretten her? gehst du die erstmal kaufen?
und was genau sind das für situationen, in denen du der "gier" nachgibst? was geht dir da durch den kopf?
und gibt es auch schmachtsituationen die du erfolgreich bewältigst?
du schreibst, dass du so vorstellungsbilder benutzt, in denen du den hier abmurkst
dabei fiel mir ein, dass es hier auch mal einen tagestipp gab, in dem es darum ging, dieses innere feindbild auf dauer nicht zu groß aufzublasen bzw. sich damit auch zu versöhnen.
vielleicht kannst du noch mehr innere bilder entwickeln, die dir einen anderen umgang mit ihm ermöglichen? vielleicht gibt es auch "innere helfer", die du mobisilieren kannst? dieses bild hat mir z.b. sehr gut gegen meine angstattacken geholfen.
ganz viel kraft und alles gute wünscht dir
janina
Vielen Dank für den Buchtipp, Lizzy! Das werde ich mir auf jeden Fall mal hoffnungsvoll anschauen.
LG kaddl
Hallo kaddl,
das sind ja wirklich abstruse Sachen, dass du nach 147 Tagen wieder in diese Raucherfalle fällst. Das zeigt eigentlich, dass acryl ja so Recht hat, wenn er sagt, man muss immer auf der Hut bleiben. Immer. Immer.... Mmmmh.
Eigentlich wollte ich dir ein Buch empfehlen, dass vor einigen Wochen im Chat vom Mod genannt wurde. Ich habs gelesen bzw. lese/arbeite mich noch durch, um es richtig zu verstehen und damit zu arbeiten:
[color=blue]"Rauchpause" von Maja Storch.[/color]
Das lohnt sich aus meiner Sicht wirklich, weil vieles plausibel und völlig ohne esoterische Tricks erklärt wird, warum das nicht-rauchen so schwierig ist, zum Beispiel, wenn man in einen Motiv-Konflikt läuft, also sich widersprechende Argumente, mit denen man das eigene Handeln begründet =>
Nicht-rauchen ist gut, weil gesund - das will ich machen!
Rauchen ist gut, weil es mir sofort Entspannung bringt bei Stress auf der Arbeit.
Das ist ein Konflikt, den man aushalten muss, es sei denn man findet einen anderen Weg.
Das Buch hilft dabei, zum einen diese und andere Aspekte zu verstehen und zum anderen einen Weg aus dieser Zwickmühle zu finden.
Dir, kaddl, wünsche ich erst mal, dass du dich nicht vom ganz aufs Glatteis ziehen lässt.
Du hast doch selbst schon bewiesen: man [u]kann[/u] leben, ohne zu rauchen! Es geht!
Auch wenn der Niko-Teufel uns was anderes weiß machen will.
Liebe Grüße,
Lizzy
P.S. Zu den "Szenerien" in deinem Kopf zum Bekämpfen des (die ich selber auch in Varianten benutze) kann das Buch übrigens vielleicht auch was beitragen. Maja Storch beschreibt bildliche Möglichkeiten, bei denen nicht "Ich [u]darf[/u] nicht mehr" rauskommt, sondern[color=green] "Ich [u]möchte[/u] nicht mehr." [/color] Und schon klappts noch besser mit den Bildern!