Seit 8 Tagen rauchfrei

Verfasst am: 07.03.2016, 22:19
miezhaus
miezhaus
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Liebe Danni,

wie geht es Dir denn heute so? Steckst Du immer noch im Tief fest? Es tut mir leid, daß Du derzeit so viel um die Ohren hast und Dir der Nikotinteufel noch an der Kehle hängt...

Magst Du nicht versuchen, Dir mal die eine oder andere Ruheinsel zu schaffen? Oder einen Tapetenwechsel? Ich meine, ich gebe gerne zu, noch nicht allzuviel von Teenagern zu verstehen, aber könntet Ihr auch mal zusammen Eis essen gehen oder sowas? Oder Du mit einer Freundin ins Café? Oder spazieren gehen (ich mach das manchmal, selten aber machmal, dann sage ich immer, ich muß mal mein Hirn auslüften gehen)? Das alles muß ja keine drei Stunden dauern, aber da können auch so kleine Einheiten schon mal Erleichterung verschaffen. Tu doch das mal für Dich Danni.

Du mußt auch nicht todunglücklich sein, weil Du nur ans Nichtmehrrauchen denken kannst. Dieses ist in der ersten Zeit wirklich eine Vollzeitbeschäftigung! Man beschäftigt sich in seinem Kopf ständig damit und steckt einen Haufen Energie da rein. Schlimm ist auch, daß es sich anfühlt, als würde das jetzt ein Leben lang so bleiben. Ich verstehen wirklich, daß Du darüber so erschüttert bist. Aber so bleibt es nicht! Es hört auf Danni, Deine Gedanken lösen sich davon, es verliert an Bedeutung, verliert an Macht und an Präsenz. Ich muß Dich da um ein wenig Geduld und auch Durchhaltevermögen bitten - aber es wird leichter werden.

Dein Kopf sagt Dir ja genau das richtige: Was würde Dir eine Zigarette denn bringen? Was würde sie helfen? Nix! Außer daß Du Dich noch mehr ärgerst, weil Du nach stolzen 18 Tagen ausgerutscht bist. Dann räum doch Deinem Kopf die Oberhand ein. Ist auch noch anstrengend, ich weiß es, erinnere mich noch gut an meine eigenen Zustände. Aber laß Deiner Vernunft den Vortritt, denn die hat recht!

Ich wünsche Dir, daß Du bald aus dem Tief rauskommst. Doch sei Dir gewiß, daß es besser wird - laß Dir von der Sucht nichts anderes vorgaukeln. Gib nicht auf! Eine Extraportion Kraft und Optimismus schickt Dir

Lydia

Verfasst am: 04.03.2016, 23:51
Danni70
Danni70
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Hallo Andreas und Astrid, vielen Dank für eure Glückwünsche. Leider kam nach dem Hoch wieder ein tiefer Fall. Ich kann das Verlangen kaum noch bekämpfen. Ich will so gerne rauchen und andererseits mich und alle anderen nicht enttäuschen. Stress bei der Arbeit ist unerträglich, ständig wechselnde Schichten zwischen früh, spät, Nachtschicht. Verärgerte Kunden, die ihren ganzen Ärger an mir auslassen und immer der Dämon der mir weismachen will, es ist Zeit wieder zur Zigarette zu greifen, dann wird alles besser. Zuhause krieg ich momentan gar nichts geregelt. Ich stehe morgens entweder um 4 oder 5 auf gehe zur Arbeit. Hab dort 8 Stunden Dauerstress ohne Pausen, wenn ich nach Hause komme Mittagessen und schlafen, Zeit mit meinem Teenager verbringen, was momentan alles andere als einfach ist, Abendessen und dann war's das schon wieder mit dem Tag. Es ist einfach keine Zeit für erholsames. Ich hab angefangen mit einem 1000teiligen Puzzle, pff ich glaub dafür brauch ich 3 Monate um das fertig zu machen. Ich bin todunglücklich weil meine Gedanken nur um das eine kreisen, ich fühl mich hilflos. Andererseits weiss ich natürlich, dass eine Zigarette all meine Probleme nicht löst aber dieser dämon lässt mich einfach nicht in Ruhe

Verfasst am: 03.03.2016, 05:51
rauchfrei-lotse-andreas
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Guten Morgen Danni, zu den ersten 14 rauchfreien Tagen gratuliere ich ganz herzlich. Es macht ja Freude zu lesen, dass es Dir dabei auch sehr gut geht und Du sehr konsequent Deinen Weg verfolgst.

Auch bei allem Stress auf Arbeit, solltest Du nicht vergessen Dich auch zu belohnen.

Weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

Andreas

ein:

Verfasst am: 29.02.2016, 09:49
Danni70
Danni70
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Guten Morgen Astrid und Danke, dass du an mich denkst. Das ist ja echt lieb

Also mir geht es soweit eigentlich ganz gut, ich hatte die letzten Tage nur keine Zeit hier rein zu schauen, so viel Stress auf Arbeit und zuhause wartet ja auch immer jede Menge aber egal

Wie gesagt, mir gehts gut. Ich hatte sogar ein richtiges Hoch in den letzten beiden Tagen. Wie gesagt hatte ich bei der Arbeit super viel Stress, aber ich bin ganz ruhig geblieben sogar richtig gut gelaunt und hatte einen richtigen Energieschub. Mir ist aufgefallen, dass ich vorher als ich noch geraucht hab viel gestresster und schlecht gelaunt war, weil ich nach jeder Zigarette bereits schon an die nächste gedacht hab. Ohne hab ich diesen Stress nicht mehr, wann ich wohl wieder raus kann zum rauchen. Diese Erkenntnis gibt mir ein richtiges Hochgefühl. Ich musste auch so lachen jedes Mal wenn meine Kollegin raus ist zum rauchen und die stand da bei Sturm und Regen draussen am rauchen und ich dachte nur, Gottseidank muss ich das nicht mehr.

Alles in allem ganz positiv und ich glaub ich bin auf dem richtigen Weg. Klar kommt der kleine Teufel ab und zu mal vorbei, das wird wohl auch erst mal so bleiben, aber damit kann ich leben. Diese Momente sind ja dann ganz schnell wieder vorbei.

Wie gehts dir denn Astrid? Wir haben ja so ziemlich zur selben Zeit aufgehört. Erzähl mal...

Ich hab vorher schon ein paar mal versucht aufzuhören aber nie so richtig ernsthaft und du?

Ich freu mich schon auf deine Antwort!

Ganz liebe Grüsse
Daniela

Verfasst am: 25.02.2016, 22:07
miezhaus
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Liebe Danni,

erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Ausstieg und den bereits geschafften acht Tagen! Gerade in Anbetracht dessen, daß es Dir der Suchtteufel nicht gerade einfach zu machen scheint. Aber Du bist wirklich tapfer.

Leider verstehe ich mich nicht auf das Medikament, habe ich selber nie benutzt. Hast Du in den letzten acht Tagen mal mit dem verordnenden Arzt gesprochen, ob Deine Befindlichkeiten im Rahmen tolerierbarer Parameter sind? Ich möchte Dir da gerne die Rückkoppelung mit dem behandelnden Arzt ans Herz legen.

Ich möchte Deine Beschreibung gerne mal von der Medikation losgelöst betrachten. Denn ich glaube, das was Dir momentan so zu schaffen macht, ist der psychische Entzug vor allem in Situationen, in denen Du das Rauchen bisher verinnerlicht hattest (Job). Dieses Phänomen hättest Du mit oder ohne Tablette möglicherweise gleichermaßen. Es gilt also, festgefahrene Koppelungen bestimmter Situationen an die Zigarette zu lösen. Das ist das Wesen der Entwöhnung.

Kannst Du diese Situation irgendwie abändern? Umdekorieren, umorganisieren? Gibt es eine Möglichkeit, Abläufe anders zu gestalten? Nicht mehr "um die Zigarette" herum? Und falls nicht, kannst Du Dir Ersatzhandlungen vorstellen? Möhren- oder Paprikasticke knabbern (die kann man sogar auf zigarettenähnliches Format schnippseln, das hilft manchen sogar)? Oder kannst Du Dir vorstellen, einen Strohhalm auf Zigarettenlänge abzuschneiden und im Notfall durch diesen "Luft zu rauchen"? Oder hast Du einen Relaxball zum Kneten? Kaue scharfen Kaugummi (das Malmen mit den Zähnen kann auch streßabbauend wirken).

Deine Strategie, einen Tag nach dem anderen durchzuhalten, finde ich aber super, weil Du die Zeit in überschaubare Einheiten aufteilst. Ist eine gute Strategie!

Und schließlich: Danni, es bleibt nicht so. Es wird besser werden. Acht Tage sind schon eine tolle Leistung, aber die Entwöhnung dauert schon etwas länger - egal ob mit oder ohne medikamentöse Unterstützung. Deshalb wirst Du nach Absetzen des Medikaments sicher nicht mehr in einen tieferen Graben fallen als den, den Du heute durchschreitest. Da brauchst Du glaube ich keine Angst haben. Denn der Entzug ist nicht unendlich, er geht vorbei. Und es wird besser, es bleibt nicht so schwer. Aber Du hast gut vorgelegt, bitte gib nicht auf. Es lohnt sich so sehr!

Hast Du vielleicht Lust, uns noch etwas von Dir und Deiner Raucherkarriere zu erzählen? Wie lang hast Du denn geraucht, und wie viel? Nur wenn Du magst natürlich. Aber komm gern jederzeit her, berichte, tausche Dich aus. Es ist eigentlich immer jemand hier zum quatschen. Das hilft auch!

Ich wünsche Dir erstmal einen schönen Abend und weiterhin alles Gute. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 25.02.2016, 21:32
Danni70
Danni70
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Und in diesen 8 Tagen hab ich wirklich alles durchgemacht. Himmelhochjauchzend am ersten Tag, weil es so einfach war, deprimiert, glücklich, todtraurig, wütend, gestresst und wäre gerne so einige Male mit dem Kopf gegen die Wand gerannt. Am vierten Tag hatte ich einen kurzen Rückfall und hab eine halbe Zigarette geraucht. Danach fühlte ich mich total bescheuert, es war eklig aber irgendwie hat es mir auch geholfen. Ich hatte auf einmal keinen Drang mehr zu rauchen. Am 5. Tag war ich so entspannt und glücklich und stolz auf mich. Allerdings hielt dieses gefühl nicht lange an. Momentan ist es wieder ein fürchterlicher Kampf jeden Tag. Zuhause fällt es mir nicht mal so schwer aber auf Arbeit ist es katastrophal. Die halbe Zigi habe ich übrigens auch bei der Arbeit geraucht. Ich hab einen superstressigen Job und da fällt es mir wirklich wirklich schwer. Dazu muss ich auch noch sagen, dass ich mit [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] aufgehört habe, diese Tabletten helfen natürlich ungemein. Aber der Drang und die Lust zu rauchen ist trotzdem ständig da, es ist so anstrengend dagegen anzukämpfen. Wenn es jetzt schon so schwer ist trotz der Tabletten, wie wird es dann erst wenn ich diese wieder absetze...

Ich versuche trotzdem positiv zu bleiben, mir immer wieder die Vorteile vor Augen zu halten und einfach einen Tag nach dem anderen durchzuhalten.

Habt ihr ein paar aufmunterte, aufbauende und motivierende Worte für mich?