Motivation vs. Sucht
Moin Anne,
tja - seit wann "denk' ich nicht (mehr) dran, zu rauchen".... ehrlich gesagt, weiß ich es nicht so genau - wird bestimmt ein gutes halbes Jahr gedauert haben.
ABER - ich hatte in meinem Leben auch schon zweieinhalb tatsächliche Rauchstops und entsprechende Erfahrungen mit dem Aufhören (ganz unterschiedlicher Art) hinter mir und ganz sicher bereits sehr viele Male darüber nachgedacht, daß rauchen eigentlich ganz große Sch... ist....
Daher hatte ich - bis auf den zweiten Tag - eigentlich nie wirkliche Schmachter oder ähnliche Entzugserscheinungen, die mich an meiner Entscheidung, aufzuhören, hätten zweifeln lassen.
Mein erstes Wohnzimmer hieß bezeichnenderweise "Noch nie so viel ans Rauchen gedacht" - weil man natürlich gerade in der Anfangsphase alles überdenkt, Angst vor einem Rückfall hat.... eben so Sachen, wo ich immerzu ans Rauchen gedacht habe - viel mehr, als zu Zeiten, wo ich noch geraucht hatte....
Es hat mir allerdings nicht wirklich etwas ausgemacht - ich hatte (binnen weniger Minuten) beschlossen, nach den letzten, bei mir vorhandenen 5 Zigaretten aufzuhören und habe aufgehört - Punkt.
Übrigens war zu diesem Zeitpunkt noch eine übrig, aber es war mir zu spät, mußte am nächsten Morgen früh raus, also habe ich die Schachtel mit der letzten Zigarette drin in eine Ecke gefeuert und Wochen später weg geschmissen.
Das war's.
Ich will Dir nicht schon wieder eine Aufsatz zumuten.... .... deshalb mach' ich hier mal Schluß.
Wenn es Dich interessiert, kannst Du ganz viel in meinem ersten WoZi nachlesen oder einfach im Dialog bleiben....
Bist herzlich eingeladen, mich zu besuchen.
Bis neulich
grüßt
de Nomade
Ich danke Euch für Eure Nachrichten, die allermeisten waren echt motivierend.
Stricken kann ich nicht, aber Häkeln. Ich muss mir noch einen Wollvorrat anschaffen vor Montag...
Die Idee mit dem Puzzle für Erwachsene fand ich sehr gut, hab mich schon mal umgeschaut.
Andreas, ich hatte es schon mal mit Pflastern versucht, aber die habe ich nicht vertragen. Es hat wahnsinnig gejuckt.. Zu dem Seminar am Montag: es wird von der Krankenkasse bezuschusst und hat einen verhaltenstherapeutischen Ansatz.
Guten Morgen Anne, herzlich Willkommen, schön das Du hier bist.
De Tipp mit dem Ball ist schon sehr gut, so ein Ball ist auch im kostenlosen Starterpaket: http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/
Ein gut Beschäftigung sollen auch Malbücher für Erwachsene sein, da sie gleichzeitig beruhigen.
Natürlich kann mein Leben ohne Rauchen genießen, mehr als mit Zigarette sogar. Klar ist der Einstieg immer schwierig, sind doch viele Situationen im Alltag fest mit der Zigarette verbunden. Überlege Dir Alternativen für die Momente, wo Du bislang immer zur Kippe gegriffen hast. Ablenkung ist ganz wichtig, gerade bei Schmachtattacken.
Ein tolle Idee fand ich, war Vorschlag ein Glas oder Kästchen voll mit Aufgabenzetteln zu füllen und wenn Schmacht kommt einen Zettel zu ziehen und diese Aufgabe sofort erledigen. So ist man erstmal eine Zeit abgelenkt, meist verschwinden die Attacken ja nach ein paar Minuten wieder.
Zu der Frage in Meikels "Wohnzimmer" nach Ersatzpräparaten, würde ich Pflaster als erstes nennen. Mit ihrer Hilfe habe ich damals den Absprung geschafft. Man bekommt etwas Zeit, um neue, rauchfreie Tagesabläufe planen zu können und die Entzugserscheinungen werden gemindert. Spray bietet den Vorteil, das man es nur bei Verlangen verwenden muss.
Aber vielleicht hast Du ja heute Abend von 20-22 Uhr Zeit in den Chat zu kommen. Her triffst Du auf andere Teilnehmer und kannst weitere Tipps und Unterstützung bekommen.
Vielleicht magst Du uns ja noch etwas über das kommende Seminar am 08.04.19 erzählen. Meist übernehmen die Krankenkasse auch die Kosten für Gruppenkurse, die über mehrere Wochen gehen. Wäre als zusätzliche Ergänzung eine Option.
Dir einen schönen Dienstag und viele Grüße
Andreas
Moin Anne,
und ein herzliches Willkommen hier in der der Aufhörwilligen und Aufgehört-Habenden.
Es ist gut, daß Du Dich mit Deiner Sucht auseinandersetzt und überlegst, was es für Dich bedeuten kann, sie zu bekämpfen und zu besiegen.
Ja - auch, wenn ich derart militante Formulierungen ansonsten kategorisch ablehne - hier halte ich sie für angemessen.
Wir sind auf leisen Sohlen von einer gigantischen und leider legalen Mafia abhängig gemacht worden und zumindest in D (USA sieht da anders aus - obwohl die fiesesten Ideen, was man alles abhängig machendes da reinmischen könnte, von dort kommen) wird man dann im Großen und Ganzen mit der Sucht allein gelassen.
D.h., wie Du offensichtlich schon erkannt hast - es führt kein Weg daran vorbei, kritisch und selbstkritisch ALLES IN FRAGE ZU STELLEN - eben auch das eigene Verhalten, die Routinen, welche sich eingeschlichen habe hinsichtlich des Rauchens, die verqueren Gedanken im eigenen Kopf....
"... ein Leben als Nichtraucher erscheint mir so wahnsinnig unattraktiv", hast Du geschrieben - WAS erscheint Dir denn so wahnsinnig unattraktiv daran?
- viel Geld zu sparen - oder für Sinnvolleres ausgeben zu können?
- gesünder zu leben? Einen besseren Teint zu bekommen?
- nicht bei Wind und Wetter rauszuMÜSSEN, um zu rauchen?
- Langstreckenflüge ohne Jieper zu bewältigen?
- nicht mehr aus dem Mund zu stinken, gut riechende Haare und Klamotten zu haben?
- von Noch-Rauchern bewundert und manchmal sogar beneidet zu werden?
Also - was genau ist unattraktiv daran, nicht (mehr) zu rauchen?
Von der Vorstellung, Du würdest durch den Rauchstop zur Nichtraucherin, solltest Du Dich - aus reinem Selbstschutz übrigens - auch verabschieden.
Nichtraucherin warst Du bis zur ersten Zigarette.
Wenn Du eine Nicht-mehr-Raucherin geworden bist, gilt "Nie wieder ein einziger Zug" - übrigens ein kostenloses Buch von Joel Spitzer, das Du Dir runterladen kannst und lesen solltest.
Das ist wie bei trockenen Alkoholikern - letztlich auch eine Suchterkrankung wie unsere nur mit anderem Suchtmittel - sie dürfen auch nie wieder einen einzigen Schluck Alkohol konsumieren....
Und Deine Fragen lassen sich schlicht mit "ja" beantworten.
Man kann das Leben ohne zu rauchen sogar unvergleichlich mehr genießen.
Weil man besser riecht - selbst und durch die Nase....
Weil man gemütlich im Restaurant sitzen bleiben und sich weiter unterhalten kann und nicht rausrennen muß, um zu rauchen.... egal, was gerade für ein Sch.... wetter ist.
Weil man Geld für schöne Dinge oder Unternehmungen hat, das sich früher in Rauch aufgelöst hätte.
Weil man (möglicherweise nicht gleich am Anfang) besser schläft.
Weil man fitter ist und gesünder.
Sorry - bin immer so direkt....
Fragen oder Kommentare nehme ich gern in meinem "Wohnzimmer" entgegen.
Du findest es, wenn Du unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil" klickst und dann auf "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!"
Alles Gute für Deine weiteren Vorbereitungen
wünscht
de Nomade
Hey Anne88,
Genau so geht es mir auch manchmal. Feiern gehen ohne Zigarette? Da hab ich schon gar keine Lust auf feiern usw. Aber bei mir kam gestern so ein Glücksgefühl auf...." Yeah endlich ohne Zigaretten und ich fühle mich gut"
Ich denke wir verknüpfen Gefühle, Situationen mit einer Z...... Und ich glaube fest daran wenn man diese Situationen, Gefühle mal ohne schafft, dann hat man es überstanden und das Gehirn braucht dann nächstes Mal auch keine Z..... mehr dazu.
Hallo Anna88,
Bei mir ist es Garten anstelle Balkon. Ich genieße es sehr einfach nur so in der Sonne zu sitzen und im Moment die ganzen Blüten zu riechen. Habe ich vorher nicht in dieser Intensität gerochen.
Kannst du stricken? Das beschäftigt die Hände enorm
Liebe Grüße
Gosamigo
Und was mach ich dann überhaupt mit meinen Händen?!
Hat jemand Tipps zur Ablenkung wie Häkeln oder so?
Danke, lieber Meikel, für die "Einweisung"!
Weißt Du, ein Leben als Nichtraucher erscheint mir so wahnsinnig unattraktiv! Kann man es denn noch genießen, auf dem Balkon in der Sonne zu sitzen, wenn man keine Zigarette in der Hand hat??? Kann man das Leben genießen ohne zu rauchen?
Danke für den Tipp mit dem Inhaler, ich werde mir sowas besorgen.