Morgen....

Verfasst am: 04.07.2017, 12:41
miezhaus
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Hallo Gelbzahn,

und wie ging es danach weiter? Wie geht es Dir denn heute?

Es ist tatsächlich so, daß die Gewohnheit der Feind vieler Entwöhnungen ist. Und gerade dann, wenn der Stoff noch verfügbar ist. Wir alle kennen diese gedankenlosen Griffe dahin, wo erfahrungsgemäß die Kippen waren - wenn da auch nochwas liegt, geht´s nahtlos weiter. Erklärt sich eigentlich von selbst... Zum Glück hast Du Dir die Zigaretten alle vom Hals geschafft. Auch meine Nichtraucherkarriere wäre durch die Anwesenheit von Zigaretten torpediert worden. Ich versteh Deine Aufräumaktion und befürworte sie!

Deine Gewohnheiten zu ändern, finde ich sehr sinnvoll. Auch die Sucht ist ein Gewohnheitstier, dessen Hunger durch eintrainierte Situationen getriggert wird. Wie beim Pawlowschen Hund. Mach es Dir einfacher, indem Du Deine normalen Gewohnheiten einstellst. Da hast Du schon die richtigen Schlüsse gezogen.

Na ok, wenn Dir das Spray nicht taugt, so sei es. Ich finde es in jedem Fall ok, daß Du es trotzdem angetestet hast, denn nur so findet jeder seinen Weg zum Aufhören! Und das Geld, daß Du dafür ausgegeben hast... na ja, es ist eine überschaubare Investition, findest Du nicht? Der weiter Zigarettenkonsum wäre nicht weniger unsinnig, dafür noch schädlicher und nicht kalkulierbar gewesen. Insofern ein minder schwerer Fall der Geldzerstörung, wie ich finde. Kannst Du Dich mit dieser Sicht anfreunden?

Lass bitte hören, wie es Dir im weiteren ergangen ist, wenn Du magst, ich freu mich drauf. Bis dahin viele Grüße von

Lydia

Verfasst am: 01.07.2017, 23:41
Gelbzahn
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Gestern ging's gut bis abends. Ich war hyperaktiv, das gefiel mir gut.
Heute morgen hat mich der Teufel erwischt und zwar ohne dass ich nachgedacht habe hatte ich einen Kaffee und ne Zigarette in der Hand zum Frühstück auf meinem Balkon. Und dann war der Tag gelaufen. Heute war Rückfall Tag. Ist echt wie bei Alkoholiker. In allen Nischen steckt der Stoff. Und dann hab ich mir keinen Kopf mehr gemacht. Nach der ersten Zigge am Tag hab ich eh verloren.
Morgen lass ich es wieder.. Ist echt voll schwer.
Was gar nicht geht: dieses neue Nikotin Spray. Das ist entsetzlich. Ich dachte weil es so teuer ist muss das doch ganz besonders gut sein. Das hat mehr Salzsäure drin als Nikotin.
Kaugummi geht gut. Und diese Gemüse Chips die sind auch cool.

Ich muss hellwach bleiben um nicht in schläfrige Gewohnheiten zu verfallen.
Hab die Möbel umgestellt. Alles muss sich ändern wenn ich ne Chance haben will. Gewohnheit ist mein Feind. Wenn ich morgen früh aufstehe ist mein Frühstücksplatz wo anders. Die Zigaretten sind weg.

Verfasst am: 01.07.2017, 13:09
miezhaus
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Hallo Gelbzahn,

die Tatsache, daß bei Deinem Rauchfrei-Profil inzwischen rauchfrei seit gestern angegeben wird, heißt ja wohl, daß Du die Herausforderung "Abend mit Kater" bravourös überstanden hast. Das ist super, denn das ist doch schon mal der erste Erfolg! Ich freu mich mit Dir und für Dich! Ich bin sicher, Katerlein freut sich auch sehr, denn sie mögen Zigarettenrauch überhaupt nicht. Schön, daß Du gleich für Euch zwei was tust, freut Dich dass nicht auch gleich mit? Und natürlich, stolz sein darfst Du auf jeden einzelnen Tag, auf jede einzelne bestandene Situation, das ist völlig legitim! Hast Du Dir denn schon ein paar Belohnungen überlegt für rauchfrei gemeisterte Meilensteine oder einfach wenn Du denkst, Du hättest es jetzt verdient?

Sehr gut finde ich übrigens, daß Du das Unternehmen Rauchfrei als Dein persönliches Projekt begreifst. Klar können Dir die Gedanken anderer egal sein wenn sie Dich beim Kneten beobachten! Dein Wunsch ist es, dem Rauchen zu entkommen, und dazu tust Du mit Recht alles, was Dir dabei hilft. Du tust es für Dich - großartig so!

Dazu gehören übrigens auch Nikotinersatzpräparate. Die haben schon durchaus ihren Sinn, vor allem starken Rauchern können sie absolut Stütze im Entzug sein! Hast Du die Infos dazu gesehen, die diese Seite bereitstellt? Falls Interesse besteht, stelle ich Dir hier mal den Link zur Verfügung, kannst Du Dich nochmal ein wenig nachversichern:

http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/methoden-zum-rauchstopp/nikotinersatztherapie/

Wichtig ist, Du ersiehst es ja schon am Ende dieser Infos, daß Du nicht davon ausgehst, daß Dir diese Ersatzpräparate den Ausstieg abnehmen. Sie gewöhnen Dir das Rauchen nicht ab, sie schaffen nur einen beschwerdefreien Rahmen dafür. Dein Beitrag dazu ist, Dir Alternativen und Strategien bereitzulegen, um bisher eingtrainierte Rauchsituationen vom Rauchen zu entkoppeln. Ändere diese selbst ab, nutze ab sofort in bestimmten Gefühlslagen zum Beispiel Atemübungen oder mach in Situationen, in denen Du Dir Rauchverhalten eintrainiert hast, gezielt was anderes. Das berühmte Glas Wasser nach dem Essen zum Beispiel, oder auf bestimmten Fußwegen oder an der Bushaltestelle den Kaugummi, später auch gern den nikotinfreien (das mach ich heute noch...), bei Langeweile den E-Book-Reader, solche Dinge eben. Dein Gehirn kann das Rauchen "verlernen", vergessen, und genau um das geht es bei der Entwöhnung. Also biete ihm was anderes dafür an. Das nur so am Rande...

Wie geht es Dir denn heute so? Laß bitte von Dir hören, wie es so läuft und wie Du die frische Rauchfreiheit erlebst. Natürlich komm auch jederzeit gerne her, wenn Du Befindlichkeiten verspürst, hier im Forum gibt es ein Füllhorn an Erfahrungen für alle Fälle. Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück und Power auf Deinem Weg, den wir hier gern begleiten. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 29.06.2017, 18:34
Gelbzahn
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Achja.... Ich habe mir Carr angehört auf [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] "Nichtrauchen für Frauen". Ist cool. Kostet nix.

Verfasst am: 29.06.2017, 18:32
Gelbzahn
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Danke Lydia. Das mit dem Zähler würde mich voll motivieren. Allerdings hatte ich vor 10 Stunden meine letzte Zigarette. Schummeln will ich nicht. Heute kann ich noch nicht zählen. Ich tu alles dafür, dass ich morgen anfangen kann mit Tag 1. Schnuller hab ich mir angeguckt, aber dann wollt ich das doch irgendwie nicht. Das mit den Strohhalm en probier ich auf jeden Fall.

Meine Taschen sind voller knetbälle und knettiere unterschiedlichster Art, ich Knete fleissig. Ist mir egal was die Leute denken, die dürfen weiter rauchen. Ich bin sehr Stolz, bis jetzt durchgehalten zu haben. War gar nicht sooooo schwer, aber einen Kaugummi hab ich tatsächlich gebraucht. Wasser hat geholfen und die Tatsache dass ich mich hier angemeldet habe. Echt Jetzt.

Dass ihr auch Kaugummi gebraucht habt, fand ich gut. Da kann ich eher mut schöpfen. Wow ! Die nächste Herausforderung ist mein Abend mit Kater und ohne Zigge.

Wenn ich Zuhause bin schneide ich strohhalme.

Verfasst am: 29.06.2017, 17:59
miezhaus
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Hallo Gelbzahn,

das ist aber gut, daß Du Deine Überlegungen betreffs des Saugbedürfnisses so schön artikuliert hast, vielen Dank! Da gibt es hier auch einen ganz funktionellen kleinen Tipp dagegen: Schneide Dir Trinkhalme auf Zigarettenlänge und rauche durch sie Luft. Das schlägt eine ganze Menge Fliegen mit einer Klappe: Du atmest intensiv, vom Körpergefühl her ist es mit der Zigarette verwandt und besänftigt so die Schmacht, na und daran kannst Du fest ziehen. Klingt komisch, aber ist ein kleiner Tipp, der vielen hier schon geholfen hat! Und ein Aufhörer hier sagte einmal sinngemäß, blöder als an einem brennenden Giftröllchen zu ziehen, sei das auch nicht - und da hat er recht, meinst Du nicht auch? (Ich würde ihn gern zitieren, aber ich find das Zitat nicht mehr, wenn es einer findet, gebt mir einen Hinweis!)

Natürlich bist Du nicht Herr Deiner selbst: keiner von uns war das, als wir herkamen! Wir waren alle fremdgesteuert, suchtgelenkt. Wir durften nicht selbst entscheiden, wann wir rausgehen wollen - wir wurden abkommandiert. Wir durften nicht nach eigenem Gusto in Einkaufstempeln, Kinos oder Museen verweilen - wir wurden herauskomplimentiert. Wir durften nicht mit unserem Geld machen was wir wollten - wir waren zu Zwangsausgaben verdonnert. Und unsere Gesundheit war sowieso kein Kriterium. Und wie schön wir uns das alles geredet haben und wie zerzaust wir phasenweise im Entzug daher gekommen sind... Du, dafür brauchst Du Dich nicht schämen! So haben wir das auch erlebt, das ist das Wesen dieser fiesen Sucht. Das hat die mit uns allen gemacht! Das wollen wir für uns aber nicht mehr, wir wollen jetzt wieder unser eigenes Leben zurück! Also ich ganz bestimmt - Du nicht?

Auch Deine bisherigen Versuche aufzuhören, sind nicht umsonst gewesen! Ein Aufhörer braucht sieben Anläufe im Durchschnitt! Sei deshalb nicht skeptisch, wenn Du auf Deine bisherigen Absprünge zurückblickst. Im Gegenteil, sie haben Dir gezeigt, wie es für Dich nicht funktioniert (Nadeln zB oder andere workarounds), und Du kannst jetzt rückblickend sehen, was für Situationen es waren, in denen Du eingeknickt bist. Und Dir für jetzt überlegen: wie frühstücke ich diese Situationen nunmehr alternativ ab? Ohne Rauch? Diese Erfahrungen können Dir jetzt nur in die Hände spielen!

Magst Du vielleicht auch Deinen Rauchfrei-Zähler anschmeißen? Motiviert Dich das Hochzählen der rauchfreien Tage? Ich fand das toll, wieder ein Tag mehr, yeah! Ferner hat es mich von so einigen Rückfällen abgehalten, denn meine so manifestierte Leistung wollte ich natürlich nicht drangeben, da war ich dann zu stolz drauf! Was denkst Du, würde Dich das auch bei der Stange halten? Wenn Du angemeldet bist, steht rechts oben auf der Seite Dein Benutzername blau unterlegt. Da klickst Du drauf, dann kommst Du in Dein Profil. Da gibt es die Angabe "rauchfrei seit", und wenn Du da den ersten Tag ohne Kippe einträgst, werden die Tage hochgezählt. Das steht dann bei Deinen Beiträgen dabei und für Dich beim Anmelden. Wenn Du Lust hast...

Ich wünsche Dir weiterhin einen erfolgreichen Tag. Du kannst das! Hoffe wir lesen uns bald wieder, bis dahin grüßt Dich

Lydia

Verfasst am: 29.06.2017, 13:33
Gelbzahn
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Vielen Dank Lydia und Britta für die Erinnerung an Wasser Trinken. Ist so banal, hat jeder schön gelesen und mitten im Entzug vergisste alles.

Auslösend war eine Routine Situation: heimkommen, hinsetzen, rauchen.
Bonbons mag ich nicht nehmen. Mein Mund will intensiv saugen. Das hat zur Folge, dass die Schleimhaut Recht sensibel auf alles reagiert und Bonbons sind zu scharfkantig oder geschmacklich zu intensiv. Wasser hat erstmal funktioniert. Supi. DANKE

Das Problem mit dem Mundbedürfnis nach saugen habe ich bisher noch nie geäußert. Hört sich auch so blöd an. Deshalb habe ich zu Thema Mund/Geschmack usw. Immer noch keine ausreichenden skills. Die Hände hab ich im Griff. Mein Mund will was haben das nichts mit Wasser zu tun hat.
Das ist die Sucht die das aus mir macht. Ich bin eigentlich ganz anders. Also ehrlich. Die Sucht wollte unbedingt Dunst haben, Nebel, gemütliche Schwaden. Ich habe ihr ein Räucherstäbchen angemacht. Aber sie will auch an allem rumnuckeln. Die Zigge fehlt. Ich bin nicht Herrin meiner Selbst und ich schäme mich. Hoffe allerdings, dass ich endlich irgendwie diese sucht in den Griff kriege. Ich WILL durchhalten.
DANKE dass ihr da seid.

Verfasst am: 29.06.2017, 11:24
Atrib2304
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Hallo Gelbzahn,

noch ein herzliches Willkommen hier bei uns. Ich drück dir ganz fest die Daumen und wenn du Hilfe brauchst hier ist immer jemand.

Ich habe auch mir Pflaster und Kaugummi aufgehört. Ich hatte aber trotzdem Entzugserscheinungen (aber nicht so arg), ja so viele Jahre geraucht - Jetzt bin ich nur noch auf Kaugummi, so 1 bis 2 am Tag und komme damit gut zurecht. Den Tipp mit dem Trinken hab ich auch gemacht, Wenn die Schmacht so schlimm war, hab ich ein großes Glas Wasser getrunken oder bin ans Fenster und hab tieeeeeeeeeeeeerf durchgeatmet.

Und es wird besser - von einem Tag zum anderen------auch wenn schwierige Situationen bis heute dabei sind.

Ich wünsche dir einen guten Start.

LG Brita

e:

Verfasst am: 29.06.2017, 11:10
miezhaus
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Hallo Gelbzahn,

probier's doch mal mit möglichst scharfen Bonbons, sofern Du vorrätig hast. Gut geeignet sind die Freunde des fischenden Mannes (da gibt es auch zuckerfreie Varianten). Sie können übrigens auch bei Rauchverlangen eingesetzt werden, denn scharfer Geschmack dämpft Schmacht.

Und trinke recht viel, Dein Körper fängt an zu entgiften (vielleicht nicht gleich nach der letzten Zigarette, aber das kommt), und das tut er auch über die Poren und Schleimhäute. So mancher Aufhörer "schmeckt" das zu Anfang der Entwöhnung. Hilf Deinem Körper bei der Entgiftung, indem Du viel, viel Wasser trinkst, um auszuschwemmen.

Find ich ja gut, daß Du Dir den üblen Nikotingeschmack bewußt machst! Vielleicht kannst Du Dir den bei jeder Schmacht ins Gedächtnis zurückrufen... bäh, nee... und dann lieber ein scharfes Bonbon lutschen.

Ich wünsch Dir alles Gute. Man liest sich! Viele Grüße,

Lydia

Verfasst am: 29.06.2017, 10:00
Gelbzahn
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Frage: was hilft eurer Meinung nach am besten gegen diesen üblen alten Nikotingeschmack im Mund? Macht mir grad zu schaffen. Die letzte Zigarette liegt hinter mir. Hab Jetzt Kaugummi und Spray als Notfallnikotin. Noch nicht eingesetzt, will möglichst lange durchhalten.