Mit Alaaf und Helau rauchfrei werden: der Februarzug 2021

Verfasst am: 13.05.2021, 17:59
bibra65
bibra65
Dabei seit: 13. 02. 2021
Rauchfrei seit: 1159 Tagen
Beiträge: 227 Beiträge

Hallo liebe Mitfahrer,

ich hatte gestern nach der Arbeit (Belohnungszigarette??) so eine Situation... War noch einkaufen (es war schon Abend) und an der Kasse habe ich soooooo mit mir gerungen. Ich war schon mit dem Gedanken an Zigaretten in den Laden gegangen und an der Kasse dann: "ja oder nein? ja oder nein?...." Ich am Portemonnaie rauskramen und dabei gedacht: sag ich jetzt, dass ich noch Zigaretten haben will oder nicht? Ja... Nein... Ja.... Nein... Das war echt ein Kampf in mir. Es war, glaube ich, der Gedanke an die unvermeidlich folgende Enttäuschung später dann irgendwann, der mich sozusagen in allerletzter Sekunde "gerettet" hat. Die Enttäuschung und der Gedanke an den schlechten Geschmack des Rauches.

Und Schwester, dass du Rauch als unangenehm empfindest, ist ein echtes "Geschenk", würde ich mal sagen. Ich glaube mittlerweile (bei mir), dass die Gefühlsebene/Sinnesebene eine sehr große Rolle spielt und wichtig ist, um wirklich dauerhaft rauchfrei zu bleiben. Den "Kopf" braucht man vorwiegend am Anfang, damit einhergehend die Willenskraft und Konzentrationsfähigkeit. Die Gefühlsebene kommt aber sehr bald mit ins Spiel (bzw. gewinnt sie an Bedeutung) und ist vllt. sogar letztlich entscheidend..

Na ja, wünsche uns noch eine schöne Weiterfahrt und wenn wir so weitermachen, werden wir auch irgendwann ankommen. Da bin ich mir ganz sicher.

Grüße von Biba

Verfasst am: 13.05.2021, 17:15
rauchfrei-lotsin-andrea
rauchfrei-lotsin-andrea
Dabei seit: 16. 08. 2011
Rauchfrei seit: 4642 Tagen
Beiträge: 8126 Beiträge

Hallo Bernd,

das kann ich dir nur bestätigen, dass manche Verknüpfungen sehr hartnäckig sind. Insgesamt wird es zwar viel leichter, doch aufpassen ist auch nach längerer Zeit angesagt. Und ein neues Ritual einbauen vielleicht? Ein Eisbonbon an warmen Sommertagen vielleicht oder ein Eiskaffee? Oder ein Apfelsaftschorle mit Eiswürfeln? Was könnte dir da passen?

Auf jeden Fall sind es "nur" Gedanken, Erinnerungen und ich halte es für sehr hilfreich, sie zu identifizieren als das was sie sind, Handlungsimpulse, denen aber keine Taten zu folgen brauchen. Wir können die Impulse vorbei ziehen lassen und uns an unserer Gesundheit und anderen Vorteilen des Nichtmehrrauchens erfreuen.

Und glaub mir, selbst mir wirklich altem Hasen passiert es manchmal, wenn ich im TV Jemanden rauchen sehe, dass ich oft zwar denke, gut, dass ich mir das nicht mehr antun muss. Aber halt manchmal auch: ich könnte jetzt auch eine. Aber es sind ja wirklich nur wenige Sekunden und das körperliche Verlangen ist ja längst weg.

Also heißt es: Nichtmehrsuchtauge sei wachsam. Und die Zeit wird es dir noch leichter machen, Bernd.

Du, Bernd und viele andere, ihr könnt in wenigen Tagen feiern oder Heute oder Ihr habt schon wie Aja.

Ist das nicht Toll? Über drei Monate, ihr habt viel erreicht! Meinen Glückwunsch!! Und wie belohnt ihr euch?

Herzliche Grüße
Andrea

Verfasst am: 13.05.2021, 14:04
BerndMM
BerndMM
Dabei seit: 12. 02. 2021
Rauchfrei seit: 1173 Tagen
Beiträge: 29 Beiträge

ich hätte nicht gedacht, dass mir das jetzt noch passiert, aber ich habe seit Montag wieder richtig bock zu rauchen. Ich glaube, bei mir waren es auch die heißen Tage und die hier schon angesprochene Verknüpfung in meinem Kopf, an schönen Sommertagen auf dem Balkon oder im Park zu rauchen. Puh, muss halt wirklich alles neu verknüpft werden. Gestern Abend hatte ich ein paar Bier und hab gedacht, wenn mir jetzt jemand eine Zigarette anbieten würde, ich würd sie nehmen. Zum Glück ist nichts passiert und ich freue mich schon fast über das jetzt wieder schlechtere Wetter .. Die Wochen davor waren echt schön, ohne Suchdruck und ganz gegenteilig mit Freude am Nichtrauchen. Aber die letzten Tage haben mir nochmal gezeigt, dass ich noch nicht sicher bin.
Ich wünsche euch ein schönes rauchfreies Wochenende

Verfasst am: 12.05.2021, 08:15
SchwesterS
SchwesterS
Dabei seit: 03. 02. 2021
Rauchfrei seit: 1171 Tagen
Beiträge: 25 Beiträge

Guten Morgen liebe Mitfahrer,

mir fiel eben auf, daß ich das Nichtrauchen immer weniger bemerke. Ich sitze mit einer Freundin in der Wiese, sie raucht, ich nicht - erst viel später fiel es mir auf. Es ist nun einfach so und das ist auch wirklich wirklich gut so. Die Diskussionen werden weniger. Mir hilft auch, daß ich Zigarettenrauch mittlerweile als sehr störend und stinkend empfinde. Das ist übrigens das erste Mal so bei einem Versuch mit dem Rauchen aufzuhören. Beim letzten Mal empfand ich den Rauch noch als schön. (hätte mir zu denken geben sollen...)
Komisch kommen mir die Fragen von Verwandten oder so vor wie "Und? Rauchst Du wieder?" - Ärgert mich, weil das kein Spaziergang für mich ist, den ich mal eben so beende vor Langeweile oder weil die Sonne scheint. Aber nun, woher sollen sie das wissen?
Ob ich mich nun authentischer fühle - ich glaube eher nicht. Weiterhin jagen mich ziemliche Wutattacken, die mich selbst nerven. Oft wäre eine geduldige Herangehensweise sinnreicher gewesen - aber da ist es dann meistens schon zu spät. Letztens habe ich auf dem Fahrrad künstlich lächeln geübt, dachte mir, wenn ich erstmal lächle bei einem Problem, wirds keine so schlimme Wütelei... im nächsten Moment drängte mich ein Auto ab und ich hing bei dem im Fahrerfenster und brüllte los.... ;-) Ich übe weiter...

Verfasst am: 10.05.2021, 19:23
bibra65
bibra65
Dabei seit: 13. 02. 2021
Rauchfrei seit: 1159 Tagen
Beiträge: 227 Beiträge

Hallo liebe Februar-Mitfahrer,

erst einmal auch von mir, liebe Aja, alles Gute zu 100 Tagen! Das ist ja schon fast ein Drittel von 1 Jahr

Und ich wollte dir auch nochmal beipflichten zu dem, was du über dich geschrieben hast. Stichwort: Authentizität. Genau so empfinde ich es auch, d.h. ich fühle mich klarer, "ehrlicher" und vor allem authentisch. Ich empfinde Nichtraucher eigentlich auch schon immer authentischer als Raucher.

Dass ich der Vergangenheit bezüglich des Rauchens in irgendeiner Weise hinterhertrauere kann ich (leider?) nicht so empfinden. Klar, wer wird nicht melanklüterisch bei den Gedanken an die schöne Jugendzeit, aber ich kann nicht melanklüterisch sagen, dass das Rauchen dabei seinen gerechtfertigten Platz hatte. Überhaupt alle Drogen, von denen damals auch mal "gekostet" wurde, waren es im Nachhinein nicht wert. Und genau das gebe ich an die nächste Generation weiter. Von mir aus mal!!! einen zuviel trinken, aber Finger weg von Zigaretten und "Rest". (Ist halt meine Meinung...)

Euch einen schönen Abend noch und wir fahren immer weiter...

Grüße von Biba

Verfasst am: 10.05.2021, 16:03
Blümle
Blümle
Dabei seit: 29. 01. 2021
Rauchfrei seit: 899 Tagen
Beiträge: 48 Beiträge

„AjaintheSky
Dabei seit: 30.01.2021
Rauchfrei seit: 100 Tagen„


WOW! 100 Tage! Herzlichen Glückwunsch, liebe Aja!



Wenn ich es richtig sehe, bist Du die erste, die die 100er-Marke in unserem Zug knackt!
Ich hoffe, es geht Dir nach wie vor bestens damit und Deine „melanklüterischen“ Momente, wie Annie ja so fantastisch formulierte, nehmen genauso weiterhin ab wie die Schmachtattacken. Gibts es die bei Dir noch?

Bei mir geht es nach wie vor auf und ab. Das Rauchen ist eines der geringeren Probleme geworden. Ich freu mich am Joggen, am superleicht gewordenen Treppensteigen und am nach wie vor anhaltenden Prozeß der sich reinigenden Lungen. Gelüste habe ich schon noch ab und zu, - aber die sind gut aushaltbar geworden. Kein Vergleich zu den Anfällen der ersten beiden Wochen!

Ebenso wenig habe ich es bereut, den Rauchausstieg dem Alkoholausstieg hinterher zu schieben. Ist zwar schon eine Zumutung an mich gewesen, aber ich bin unterm Strich froh, beides angegangen zu sein. Dass das ein wenig ein größeres Unterfangen war, als „nur“ das rauchen allein aufzugeben, tröstet mich ein wenig und verlängert meine Geduld, die Dopamin-Normalisierung noch nicht allzu deutlich wahrnehmen und spüren zu können. Über die Jahre haben Zigaretten und Alkohol da schon einen großen Berg an depressivem Material erzeugt….

Aber der fortschreitende Frühling, das zunehmende Tageslicht und die Aussicht aufs nahende Ende der Pandemie stimmen mich zuversichtlich, noch weiterhin durchzuhalten.
Und ich traue mich zu hoffen, in nicht allzu ferner Zukunft, sinnerfüllter und zufriedener, vielleicht sogar auch noch glücklicher aus dieser aus vielen kleinenPuzzle-Teilen bestehenden „Midlife-Crisis“ gestärkt hervorgehen zu können.

Ich freue mich auch auf die nächsten Tage, wenn hier eine/r nach der/dem anderen von uns die 100 vollmachen wird und wieder mal von euch zu lesen sein wird.

Bis dahin grüßt euch das Blümle

Verfasst am: 06.05.2021, 23:29
BerndMM
BerndMM
Dabei seit: 12. 02. 2021
Rauchfrei seit: 1173 Tagen
Beiträge: 29 Beiträge

Danke euch, ja, über die drei Monate freue ich mich schon sehr. Die 3-Monates-Krise habe ich auch sicherlich hinter mir (hoffe ich doch zumindest). Die Lust auf eine Zigarette ist nicht sehr stark. Ich denke alle paar Stunden mal für ein paar Sekunden daran, vergesse es dann aber auch wieder. Und freue mich häufig übers Nichtrauchen. Das, was noch manchmal da ist, ist die Zigarette morgens. Da fühle ich noch ein wenig verlangen. Das bekomme ich aber mit einem straken Kaffee glücklicherweise immer sofort weg. Ansonsten, zu viel essen mache ich auch noch. Habe doch schon einige Kilo zugelegt, aber, die bekomme ich auch wieder weg. Ich grüße euch und hoffe das Nichtrauchen wird noch leichter..

Verfasst am: 06.05.2021, 16:05
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 05.05.2021, 21:07
AjaintheSky
AjaintheSky
Dabei seit: 30. 01. 2021
Rauchfrei seit: 1179 Tagen
Beiträge: 49 Beiträge

Hola ihr Lieben,
ich bin auch noch stabil mit von der Partie. Insgesamt geht es mir mit dem Nichtmehrrauchen gut, wenn ich die letzten Tage Revue passieren lasse, dann ist es so, dass ich alle paar Tage mal kurz dran denke, dass ich zu anderen Zeiten in dieser oder jener Situation wohl geraucht hätte, aber fühlt sich recht emotionslos uninteressant an.
Was immer noch gewöhnungsbedürftig ist ist meine Gesamtstimmungslage und die zugehörige Reaktionsneigung...Ein bißchen Pulverfass ist immer, ich glaub ich bin lauter, ich bin klarer geworden. Und auch ein bißchen weniger freundlich... Wo ich früher "Ach, halb so wild, da mach ich jetzt mal kein Dramading draus" gedacht hätte und schnell verschwunden wäre um eine Selbstbeschwichtigungszigarette zu rauchen, verschwinde ich halt jetzt nicht :-) mit allen Konsequenzen, die mein Umfeld schon immer noch mal wieder stutzig machen. Ich glaub ich hab's schon mal irgendwo so besschrieben, aber das gilt nach wie vor: Ich fühl mich "nackter" ohne diesen Selbstverhüllungsrauch, mit allen Vorzügen dieses Zustands (i.e. authentischer im Fühlen und im Sein), aber eben auch Nachteilen (schutzloser und deswegen halt wehrhafter). Aber ich finds spannend und ich glaub ich mag mich ganz gerne so.
Deswegen geh ich ganz fröhlich auf die hundert zu, ich fühle mich aktuell schon soweit safe, was meine Widerstandskraft angeht. Und ich glaube, das reicht mir persönlich auch. Ich hab für mich gerlernt, dass ich mich NIE mehr wiede so "safe" fühlen möchte, wie die beiden Male, als ich nach mehrjährigem Nichtmehrrauchen in lauen Sommer- oder wilden Partynächten vor lauter Safe-igkeit dachte "eine geht schon". Und klar kullert in dem Moment, in dem ich das schreibe, ein kleines Nostalgietränchen über meine rosigen Nichtmehrraucherwangen und so ein Proust-Gefühl macht sich breit, das den verlorenen Zeiten nachtrauert und der Jugend und...melanklüterisch, wunderschönes Annie-Wort.
Und dann denk ich mich mir...: wie schön, dass es das alles gibt... eine Vergangenheit, die vermisst werden mag. Und diese Gegenwart, die unverblümt gelebt werden mag...und eine Zukunft, die freier und länger sein wird. Memo an mich: Danke Aja, haste gut entschieden. Passt doch. Oder, um's mit Dota zu sagen:

:-) "Ich bin nicht hier, um mich zu bemühen, ich bin hier, um zu glühen" :-)

https://www.youtube.com/watch?v=v-QD7vaHQgY

Habt es fein heut Abend und an allen Tagen
Aja

Verfasst am: 05.05.2021, 20:41
Saridaja
Saridaja
Dabei seit: 27. 09. 2018
Rauchfrei seit: 1153 Tagen
Beiträge: 107 Beiträge

Nabend Zusammen,

nachdem sich alle mal gemeldet haben darf ich auch verkünden dass ich noch immer dabei bin!
Es fühlt sich gut an. Und im Gegensatz zum Stopp vor 3 Jahren denke ich fast den ganzen Tag kaum ans Rauchen, trotz z.T. wirklich enormem Stress. Das stimmt mich glücklich und macht die Schlafstörungen, die ich nach wie vor habe erträglicher. Die kommen aber eher von anderen Lebensthemen.

Also ich hoffe, euch allen geht es auch gut und ihr geniesst das Rauchfrei- sein. An sich ist es glaub ich kein schlechtes Zeichen wenn sich alle weniger melden weil man einfach weniger dran denkt, besser kann es doch nicht sein!

Bleibt gesund - ich wünsch euch was!