Immer noch Schmacht
Hallo Sternenwanderer, ja so wars bei mit auch, dass die Kinder nicht hinterher durften, wenn ich zum Rauchen raus bin. Aber wenn ich wieder rein kam, hieß es auch immer "Mama, Du stinkst" Das fällt jetzt weg ja, wir müssen da wohl durch und werden es schaffen!!! Gruss Winter2013
IHR
MÜSST
DA
EINFACH
DURCH
!!!
Sehr treffend gesagt.
Hallo Winter,
ich kenne deine situation wirklich gut. Für mich ist das Rauchen auch mein kleiner Rückzugspunkt gewesen. Die Kinder durften nicht hinterher wenn ich raus bin rauchen. Aktuell bin ich auch auf dem Weg zum Ex-Raucher. Die Schmacht kenne ich nur zu gut. Am Sonntag hatte ich so einen Tag wo ich es überhaupt nicht mehr ablenken konnte.
Wir müssen da glaube ich einfach durch und neue Rückzugsstrategien entwickeln. Regeln aufstellen innerhalb der Familie, wann welche Rückzugsmöglichkeiten gelten.
Ich wünsch dir viel Kraft und Erfolg auf deiner Suche nach neuen Rückzugspunkten.
Ein selbstbestimmtes Leben führen zu wollen, ist doch ein ganz großartiger Grund. Dieses Leben wirst du so lange nicht führen, wie du dem Suchtteufel erlaubst dir Vorschriften zu machen.
Es gibt keine Alternative!
Du beschreibst, dass deine kleine Welt im Zigarettenrauchen liegt. Das ist eine fatale Verknüpfung, die Ersatz finden muss-vorausgesetzt, du willst rauchfrei werden. Frage dichnicht, was du verlierst, stelle dir vor, was du gewinnst.
Graue Haut, Atemnot beim Sport...du beschreibst erste dramatische Symptome einer Abwärtsspirale. Ich erzähle dir nachfolgend ein wenig aus meiner "Karriere".
Aufgewachsen bei der alleinerziehenden, kettenrauchenden Mama, habe ich mit 14 angefangen. Bis zum 19 Lebensjahr habe ich Leistungssport betrieben (Badminton). Irgendwann merkte ich, dass meine Luft knapper wurde. Also: Aufhören. Mit dem Sport, nicht dem Rauchen. So rauchte und rauchte ich also weiter. 38 Jahre insgesamt. Selbst als ich vor 10 Jahren die Diagnose "COPD" vom Lungenfacharzt erhielt, habe ich weiter geraucht. Alle Versuche, aufzuhören, scheiterten kläglich. Die COPD entwickelte sich rapide weiter, letztes Jahr musste ich 3 mal mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus. Im Sommer 2012 erhielt ich tragbaren Sauerstoff, damit ich überhaupt das Haus verlassen konnte. Daheim habe ich nahezu jegliche Aktivität vermieden, ca ich nach 10 m. am Limit war. Keine Atemnot-Erstickungsanfälle. Das macht Todesangst in diesem Moment, also, bloß nicht bewegen. Ein echter Teufelskreis. Je weniger ich mich bewegte, umso schwächer wurde ich. Bei 1,94 wog ich noch 54 kg.
Dann war für mich Schluß mit dem Rauchen.
Als ich Anfang 2013 erneut ins Krankenhaus musste, habe ich mich direkt dort zur Teilnahme an einem Nichtraucherseminar angemeldet, durchgeführt vom Oberarzt der Lungenabteilung, selbst ehemaliger Raucher. Zusammen mit 10 anderen Aufhörern konnten wir nach diesem 4 -Wochen-Kurs ALLE mit dem Rauchen aufhören. Bis jetzt.
Meine Lebensqualität hat sich um ca. 300 % verbessert, Sauerstoff benötige ich nicht mehr, treibe täglich Sport und gehe wieder Vollzeit arbeiten. Inzwischen bin ich bei einem Gewicht von 70 kg.
Der, der einmal mein "Freund" war, auf den ich in keiner Situation verzichten konnte, dieser Freund, der mich langsam aber sicher lächelnd grausam getötet hätte, ist nicht mehr mein Freund.
Herzlichst
Meikel
Hallo Meikel,
danke für Deine Anwort. Du fragtest, warum ich aufhören möchte zu rauchen.
Vor allem will ich rauchfrei leben, um meinen Kindern ein gutes Vorbild zu sein. Meine Eltern waren beides Kettenraucher, und ich denke mal, dass ich unter anderem deshalb Raucherin geworden bin.
Sonst will ich eigentlich garnicht aufhören, da ich das Rauchen als "meine eigene kleine Welt", in die ich mich ab und zu mal zurückziehen kann, sehe. Ausserdem geht mir dieser ganze Gesundheitswahn und Perfektionismusanspruch der letzten Jahre auch ein wenig auf den Keks. Aber leider klappt es nicht, abends nur mal zwei oder drei Zigaretten zu rauchen. Es werden dann doch eher acht bis zehn am Tag.
Und da habe ich dann auch wieder einen Grund, warum ich aufhören möchte, denn ich entscheide ja nicht frei, dass ich jetzt eine Zigarette rauchen möchte, sondern das Suchtmonster bestimmt es für mich.
Als ich die 10 Jahre nicht geraucht habe, dachte ich eigentlich, das Thema sei für mich erledigt. Aber das kleine Suchtmoster kann anscheinend auch nach so einer langen Zeit wieder zuschlagen.
Und natürlich habe ich Angst vor dem schnelleren Alt werden, vor gräulicher Haut, dem kurzem Atem beim Sport etc. und möchte deswegen aufhören.
Sport habe ich übrigens trotzdem immer gemacht und es stimmt natürlich, dass man beim Sport merkt, wie schön es ist, nicht zu rauchen. Aber ich kann ja nun auch nicht 24 h lang schwimmen oder laufen gehen.
Was mich halt nervt, dass es die ersten Tage relativ gut ging, mit dem Nichtrauchen und dass sich erst, seitdem wir aus dem Urlaub zurück sind, mein ganzer Körper nach einer Zigarette sehnt.
Viele Grüße
Winter 2013
...der letzte Satz soll natürlich heißen "GLAUB AN DICH"
Hallo winter2013,
schön, dass du den Kampf gegen die Sucht erneut aufgenommen hast. Was genau sind deine persönlichen Motive, rauchfrei zu leben, welche Ziele hast du?
Wenn du schreibst, vor 14 Tagen aufgehört zu haben, kann das, was du als "beständiges Körpergefühl" beschreibst rein psychischer Natur sein. Dein Körper ist vollständig vom Nikotin entgiftet. Das, denke ich, solltest du dir vor Augen führen.
Mehrfach hast du von "Stress", oder "stressigen Situationen gesprochen. Hier sollte für dich der Ansatz sein: Wie kann ich den Stress bewältigen, ohne dazu eine Zigarette zu "brauchen"? Was kann ich mir gutes tun, um runter zu kommen? Ich kenne deinen Alltag nicht, deshalb kann ich dir nur mal so "ins Blaue hinein" ein paar Vorschläge machen:
-Stets und ständig Bonbons lutschen, Möhre knabbern, oder ähnliches.
-Packt dich die Gier nach einer Zigarette, verlasse die Situation. Sofort! Wechsle das Zimmer, einmal Treppe runter und wieder rauf, stelle dich ans geöffnete Fenster, atme 10xtief durch.
-Ein Knetball hilft häufig, die Finger zu beschäftigen.
-Lege dir eine gute CD ein, entspanne etwas mit Musik.
Genrell ist Sport in jeder Form ein guter Stressabbau. Sei es joggen, stramm spazieren gehen, Ergometer (das mache ich), schwimmen, fahrradfahren...denk dir was aus.
Viel trinlen ist extrem wichtig, ich betone: VIEL trinken! Es gibt die Hotline der BZgA wo keine studentischen Hilfskräfte, sondern ausgebildete Suchthelfer sitzen, die dich in schwierigen Situationen unterstützen können. Erzähle ALLEN, dass du aufgehört hast, zu rauchen. Freunden, Verwandten, der Bäckersfrau, dem Postboten. Du wirst auch hier sehen, wieviel Zuspruch dir zuteil wird.
Letztendlich sind auch wir Rauchfreilotsen und natürlich alle anderen hier in der community für dich da. Ein jeder hier weiß sehr genau, welche teuflischen Attacken einen reiten können. Vielleicht ist dann so mancher Vorschlag der genau für dich passende.
Deine Leidensfähigkeit und dein Durchhaltevermögen sind gefragt, so viel steht fest. Aber es wird besser. Das ist ein Erfahrungswert, den dir jeder bestätigen kann, der diese anfängliche vermeintliche Hölle durchlebt hat.
Glub an dich! Ich tue das definitiv!!
Herzlichst
dein Meikel
Ich habe am 23.12 aufgehört. Ich habe bereits mal 10 Jahre nicht geraucht, bis wir dann vor drei Jahren ein Haus gekauft haben und der Umbau ganz schön stressig wurde.
Irgendwann musste ich mir dann eingestehen, dass ich doch wieder Raucherin bin, auch wenn ich deutlich weniger geraucht habe, als früher.
Jetzt rauche ich seit 14 Tagen nicht mehr. Am 28.12 sind wir für eine Woche in den Skiurlaub gefahren, dort habe ich die Zigaretten überhaupt nicht vermisst. Eigentlich dachte ich, ich hätte das Schlimmste hinter mich gebracht.
Seitdem wir aber wieder hier sind, habe ich Dauerschmacht und weiss nicht, wie lange ich noch die Stärke habe, mir keine Zigaretten zu kaufen. Vor allem, da morgen der Alltag wieder los geht, mit Kindern in die Schule und ich zu Arbeit.
Dieser Dauerschmacht macht mich wahnsinnig, ich kann mich auch nicht ablenken, es ist ein beständiges Körpergefühl.
Was tun??