ich wünsche mir soo sehr, es zu schaffen, Abhängigkeit loslassen

Verfasst am: 08.03.2017, 10:52
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3619 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Liebe Selina,

ich möchte mich Andreas zeitnaher Antwort - danke hierfür Andrea - uneingeschränkt anschließen. Auch mir tun die jüngsten Entwicklungen von Herzen leid für Dich und alle Betroffenen. Natürlich wünsche ich Deinem Schwiegerpapa alles erdenklich gute. Sicherlich ist er doch in kompetenten Händen?

Es ist so traurig, welche Folgen diese unsägliche Sucht haben kann. Doch man kann die Konsequenzen vorher und anfangs nicht abschätzen, man kann sich nicht vorstellen, wie fest sie uns im Griff haben kann, wie schwer es sein kann, von ihr zu lassen, und was sie letztendlich mit uns anrichten kann.

Du ziehst für Dich die richtigen Schlüsse, indem Du den Schweinehund zu besiegen gedenkst und dahingehend appellirst. Darauf kannst Du stolz sein und ich bin sicher, Schwiegervater ist es auch. Du befreist Dich.

Genau wie Andrea, möchte ich Dich auch einladen, in so einer schwierigen Zeit besondere Vorsicht walten zu lassen, und in noch höherem Maße als ohnehin schon auf Dich zu achten und gut zu Dir zu sein. Wenn Du wünschst und nur dann, komme jederzeit wieder her und laß Dir gut zureden, ich habe selbst erlebt, daß es Kraft geben kann. Einstweilen begleiten Dich und Deine Familie meine allerbesten Wünsche

Lydia

Verfasst am: 03.03.2017, 17:48
rauchfrei-lotsin-andrea
rauchfrei-lotsin-andrea
Dabei seit: 16. 08. 2011
Rauchfrei seit: 4639 Tagen
Beiträge: 8124 Beiträge

Liebe Selina,

Lydia setzt diese Woche aus, daher erlaube ich mir zu sagen: das tut mir sehr leid für dich und deine Familie. Und danke, dass du das hier teilst.

Meine Freundin musste sich vor gut einem Jahr an bösartigem Lungentumor operieren lassen, sie hat ihn überlebt. Leider raucht sie weiter. Das ist die Suchtkrankheit.

Zahlen habe ich keine, aber ich meine gelesen zu haben, dass Lungenkrebsoperationen heutzutage doch auch zur Geneseung verhelfen können, Das wünsche ich deinem Schwiegervater. Oder wird er gar nicht operiert? Vermutlich wisst ihr das noch gar nicht, wenn ihr das heute erst erfahren habt. Menno. Tut mir echt leid. Nur wenn du antworten magst.

Achte bitte gut auf dich, in so einer traurigen Zeit ist die Gefahr größer. Wie wappnest du dich?

Mit liebem Gruß
Andrea

Verfasst am: 22.02.2017, 10:45
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3619 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo Selina,

ganz ehrlich? Die Frage kann ich Dir nicht mal eindeutig beantworten. Ein Vierteljahr, bevor ich aufhörte, wurde mir eine (nicht lachen jetzt) Zahnspange entfernt, die ich zweieinhalb Jahre getragen hatte. Zwischen diesem Ereignis und dem Rauchstopp habe ich schon zugenommen, da ich wieder problemlos essen konnte (ich war auch so ziemlich am unteren Limit eines gesunden Gewichts, also war es nicht so schlimm). Nach dem Rauchstopp habe ich dann vielleicht noch mal ein halbes Kilo zugenommen. Insgesamt waren es zwei Kilo, aber ich kann Dir jetzt nicht sagen, ob diese unbedeutende und eher vielleicht wünschenswerte Zunahme der Tatsache zuzuschreiben war, daß ich wieder essen konnte oder daß ich das Rauchen aufgegeben hatte. Das zu halten, wo ich am Ende rausgekommen bin, gelingt mir bis heute.

Bitte mach Dir jedoch deswegen keinen Streß. Ich denke bei Dir kommt möglicherweise etwas mehr zusammen, auch daß der Sport noch nicht wieder so läuft, und die generelle Umstellung des Stoffwechsels und der Verdauung. Und 1,5 Kilo sind doch kein Drama. Ich bin der Meinung, das Gewichtsthema darfst Du wirklich hintenanstellen: Erst die Rauchfreiheit, dann die Genesung und dann langsam, gesund und genüßlich die Bewegung wieder aufbauen. Einiges der Gewichtszunahme ist ja wie gesagt auch der Veränderung des Stoffwechsels zuzuschreiben und kann sich irgendwann wieder von selbst normalisieren. Auch ohne Genesungsweg sagen wir hier immer: "Erst rauchfrei, dann bauchfrei". Das darfst Du ruhig für Dich auch gelten lassen. Kannst Du damit leben?

Wenn Du Heißhunger verspürst, kannst Du jederzeit Rohkost zu Dir nehmen, das setzt nicht an, oder kannst in kleinen Schlucken ein Glas Wasser trinken, das bremst so Heißhungerattacken auch ein wenig. Aber insgesamt - wie gesagt, bitte leg nicht allzuviel Augenmerk auf das Gewicht. Das was Du gerade leistest, trägt so viel zu Deiner Attraktivität bei, das machen Dir so ein paar wenige Pfündchen (die es ja bis jetzt wirklich nur sind!) auch nicht kaputt. Wie wär´s, können wir uns darauf einigen?

Hab einen schönen Tag! Viele Grüße sendet

Lydia

Verfasst am: 21.02.2017, 17:20
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3619 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo nochmal Selina,

uneingeschränkt ja, das ist absolut normal, daß sich die Energie manchmal ein wenig zurückhält. Ist ja auch nicht weiter verwunderlich, ich mein schau mal, Dein Körper ist damit beschäftigt, sich zu regenerieren und umzubauen, und Dein Geist muß gegen Schmacht und Versuchung dagegenhalten. Ich finde schon, daß das sehr anstrengend ist, klar rufen Körper und Geist da manchmal nach Ruhe. Ich würde mal sagen, genieße diese Energie, wenn Du sie denn hast, geh an die Luft, wenn das Wetter es nach Deinem Geschmack zuläßt, oder gehe Dingen nach, die Dir gut tun und die Du tun willst - und wenn Du diese Energie gerade nicht hast, na dann such Dir ein ruhiges Plätzchen. Das steht Dir weiß Gott zu, zumal Du ja neben der Entwöhnung noch die Genesung wuppst. Mach Dir keine Gedanken, Du findest wieder zu Deiner alten Forum zurück. Habe ich auch!

Auch diese Wellenbewegung des Entzugs ist leider normal. Das kann nerven, aber das gute daran ist ja immerhin, daß die Schmacht nicht toujours durchwegs auf einem hohen Niveau ist. Laß Dich also von solchen Schmachtwellen nicht erschrecken. Du hast inzwischen erlebt, daß sie auch wieder abflachen und daß Du Dich über sie hinwegsetzen kannst. Ich glaub Du bist auf einem wirklich guten Weg, setze ihn fort so wie bisher. Bin weiterhin gern dabei!

Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 21.02.2017, 10:32
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3619 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo Selina,

muß mich doch mal wieder bei Dir umsehen! Wie war das Wochenende?

Es tut mir leid zu lesen, daß Du Schwierigkeiten mit der Narbe hattest. Hat es sich inzwischen weiter beruhigt? Ich wünsche Dir baldige Besserung. In diesem Zusammenhang greife ich das von Dir beschriebene Ruhebedürfnis auf: Bitte gib Dir Zeit, mit allem. Sowohl mit der Heilung, als auch mit der Rauchfreiheit, da Du auf noch vorhandene Entzugserscheinungen anspielst. Viele Aufhörer haben in der ersten Zeit das Bedürfnis nach Ruhe, sei es zum Zweck der gedanklichen Auseinandersetzung oder weil sie schlicht und einfach müde sind und schlapp (das war bei mir der Fall). Gönne Dir guten Gewissens alle Ruhe, die Du brauchst, und genieße, wenn Du sie hast, denn Du spielst Dir, der Heilung und der Rauchfreiheit damit unbedingt in die Hand.

Deine Entscheidung, mit dem WE-Wein momentan noch langsam zu tun, befürworte ich eingeschränkt. Wenn diese Verknüpfung zur Zigarette in Deinem Kopf aufgelöst ist, kannst Du den auch wieder genießen. Auch da gehört ein wenig Geduld dazu. Du hast mittlerweile 26 Tage auf der Uhr, das ist eine große Leistung - aber in Anbetracht der Zeit, die wir geraucht haben, ist es glaube ich nachvollziehbar, daß die Entwöhnung auch etwas Zeit in Anspruch nimmt. Aber sie geht vorbei, da kannst Du sicher sein.

Lustig daß Du das Parfüm ansprichst, ich habe glaube ich in meinem eigenen Aufhörerthread mal geschrieben, mein Parfüm lohnt sich wieder. Das war für mich auch eine freudige Erkenntnis, erstens daß es so "überraschend" gut riecht, und zweitens, daß es auch so bleibt und nicht irgendwann zu parfümiertem Rauch mutiert.

Ja genau, der erste Monat ist bald gewuppt und das erste Etappenziel erreicht. Sehr tolle Leistung Selina! Ich glaube anschließend hätte ich schon eine Idee für ein weiteres Ziel. Doch jetzt wird erstmal das erste genommen und gebührend gefeiert! Ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung und eine sich stetig stabilisierende Rauchfreiheit. Herzlich grüßt Dich

Lydia

Verfasst am: 16.02.2017, 11:34
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3619 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo Selina,

auf geht´s in die vierte Woche! Herzlichen Glückwunsch zu so viel Durchhaltevermögen schon mal! Hast Du Deinen Vorsatz, Dich mit ein wenig Solarium zu belohnen, schon umgesetzt?

Auch spazierengehen und die Umgebung genießen - hast Du schon mal die Düfte wahrgenommen, die es da so hat? So ganz unverfälscht durch das Rauchen? - ist natürlich hilfreich gegen Deine Bauchbeschwerden. Ja, wir hatten gestern (auch heute vormittag noch) traumhaften Sonnenschein, auch wenn es nachts noch knackig kalt ist. Aber es wird Frühling - und denk mal an, rauchfrei in den Frühling, hört sich das nicht großartig an?

Ich freu mich, daß Du gestern einen etwas entspannteren Tag hattest. Nimm ihn doch mit auf Deinem weiteren Weg, und wenn Dich wieder einmal die Entwöhnung zwicken sollte, dann greif drauf zurück, sei Dir gewiß, daß auf stürmischere Tage auch mal wieder lauer Lüftchen oder sogar mal Windstille folgt, und daß Du den Sturmböen auch standhalten kannst: das hast Du ja bewiesen. Vor allem Dir selber.

Also Selina, weiter gehts, mit dem selben Biß wie bisher! Weiterhin gute Besserung und Sonnenschein von

Lydia

Verfasst am: 15.02.2017, 13:35
Svenne07
Svenne07
Dabei seit: 14. 02. 2017
Rauchfrei seit:
Beiträge: 1 Beiträge

Servus Selina.

Ich kann dich so gut verstehen. Bei mir ist es heute Tag 4. Ich habe 22 Jahre geraucht. Die ersten 2 Tage hätte ich die Wände hochgehen können. Habe mir nun Pflaster besorgt um wenigstens ein bisschen die Entzugserscheinungen zu dämpfen. Ich habe beruflich viel mit Kranken Menschen zu tun. Da kann ich irgendwie nicht übellaunig auf die Leute zugehen. Das haben sie nicht verdient. Ansonsten belohne ich mich zum Beispiel am Wochenende mit einem Kurztrip an die Ostsee. Ich freue mich jetzt schon auf die klare Luft die ich ausgiebig und in vollen Zügen genießen werde. Ansonsten rufe dir immer wieder ins Gedächtnis was du dir gutes tust, wenn Du nicht rauchst. Den ganzen chemischen Müll den Du dir nicht mehr in den Körper ziehst. Mehr Motivation braucht es nicht!

Verfasst am: 15.02.2017, 13:20
srrauchfrei
srrauchfrei
Dabei seit: 04. 10. 2016
Rauchfrei seit: 2758 Tagen
Beiträge: 4300 Beiträge

Hallo Selina,

das klingt beruhigend.

Darf ich Dir meine Glückwünsche hier lassen für 20 rauchfreie Tage?



Viele Grüße
Silke

Verfasst am: 14.02.2017, 16:32
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3619 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Liebe Selina,

Allen Carr hat einst die drei Entwöhnungsphasen "drei Tage, drei Wochen, drei Monate" definiert. Das bedeutet, daß um die genannten Zeithorizonte herum Meilensteine der Entwöhnung liegen - und diese sind nicht zwingend bei jedem Aufhörer und jeder Phase, aber doch in statistisch relevantem Maß von etwas prominenteren Entzugserscheinungen begleitet. Manche erleben die ersten drei Wochen auch als die härtesten und merken danach, wie es leichter wird - da kommt vielleicht so einiges zusammen. Du schwenkst ja gerade langsam so aus den ersten drei Wochen aus, vielleicht erklärt das Deine aktuell spürbareren Entzugserscheinungen ja auch ein wenig. Doch laß Dich davon nicht erschrecken Selina. Es wird ja besser werden.

Ein Blähbauch könnte durchaus auch vom Rauchstopp herrühren. Ich bin erleichtert daß Du morgen bei der Ärztin bist. Besprichst Du mit Ihr auch den Rauchstopp? Vielleicht möchtest Du sie diesbezüglich auch ins Boot holen, denn eventuell kann und sollte sie da auch regulierend eingreifen, was meinst Du? Laß Dich da ruhig gut beraten, es soll Dir ja so gut wie möglich gehen - sowohl gesundheitlich als auch allgemein angesichts des Rauchstopps, er ist ja mitunter anstrengend genug, da darf man ruhig alle sinnvolle Unterstützung annehmen die geboten ist.

Spitze daß Du jetzt schon in die dritte Woche einsteigst, das ist doch eine tolle ausbaufähige Leistung. Morgen die zweite Null, übermorgen die Drei-Wochen-Marke und tags darauf die zweite Schnapszahl - wie wäre es denn da einmal mit einer schönen Belohnung? Ist doch verdient!

Ich wünsche Dir noch einen angenehmen Nachmittag. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 13.02.2017, 11:21
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3619 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Liebe Selina,

bei Deinen Ausführungen muß man vielleicht zwei Aspekte würdigen. Der eine ist, daß Launen, Stimmungsschwankungen und wechselhaftere Sensibilität schon mal Entwöhnungserscheinungen sein können. Die sind völlig normal. Bitte gestehe sie Dir zu, denn schließlich sind sie Anzeichen für Deine Bewältigung der Sucht, die jetzt halt nach Dir tritt, weil sie sich von Dir zu Recht bedroht fühlt. Frage Dich doch immer wieder, was Du für Dich tun kannst, damit es Dir besser geht. So eher unberechenbare Gefühlsschwankungen werden sich wieder normalisieren, das hast Du ja schon gelesen. Ist auch so.

Auf der anderen Seite auch: viele Aufhörer, in deren Reihen ich mich selber absolut einordne, haben nach dem Ausstieg die Erfahrung gemacht, daß sie ihre Gefühle, egal welche, Arger, Wut, Trauer, aber auch Freude oder Glück viel stärker empfinden als noch vorher, und sie verzeichnen auch eine gesteigerte Empfindsamkeit. Also auch da stehst Du absolut nicht alleine damit da.

Früher haben wir unsere Gefühle immer umgehend mittels Rauchen quittiert, begleitet, kompensiert, vernebelt geradezu. Auf diesen buchstäblichen Dämpfer aller Gefühle greifen wir jetzt nicht mehr zurück - und müssen nun lernen, mit den puren, unvernebelten Emotionen umzugehen.

Die gute Nachricht dabei ist, man lernt das auch, irgendwann ist Deine Empfindsamkeit, Deine Empathie und das, was Du jetzt vielleicht noch als Wucht an Emotionen erlebst, Normalität für Dich. Die Empfindungen werden sich einpegeln, und Du wirst damit zurechtkommen. Und schließlich: Menschen, die noch nie geraucht haben, kennen es nicht anders und können es auch. Jede "echte" Emotion eröffnet Dir schließlich auch ganz neue Möglichkeiten, Du siehst Deine Rechte und Ansprüche klarer und bist deshalb auch eher bereit, für Dich einzutreten, Du erlebst Freude näher an Dir - ein absolut unterbewerteter Gewinn der Rauchfreiheit, finde ich.

Und noch einem Punkt den Du sagst, möchte ich beipflichten: Die Selbsteinschätzung verändert sich bei manchen ungemein. Für mich war das auch so: wenn ich das geschafft habe - dann kann ich noch viel mehr. Profitiere ruhig davon, mach den Rücken gerade und sag Dir hey! Ich bin stark!

Weiterhin guten Mut und Optimismus wünscht Dir

Lydia