Ich will aber kann nicht :-(

Verfasst am: 14.07.2020, 11:52
ines_85
ines_85
Dabei seit: 20. 08. 2019
Rauchfrei seit: 2189 Tagen
Beiträge: 198 Beiträge

Hallo Jirschi,

erst ein mal herzlich willkommen und schön, dass du den Weg hierher gefunden hast

Ich glaube nicht, dass du ein hoffnungsloser Fall bist, oder ob es so etwas überhaupt gibt. Wenn du hier schon länger mitliest, weißt du ja sicher, dass hier viele Menschen sind, die es erst im X-ten Anlauf geschafft haben, ich selber habe es auch erst im 3. Anlauf geschafft.

Du hast ja nun noch ein paar Tage Zeit bis zu deinem geplanten Stopp-Tag, die kannst du auf jeden Fall wunderbar nutzen, dich mental ein bisschen vorzubereiten.

Falls du es noch nicht gemacht hast, kannst du dich hier für das Ausstiegsprogramm anmelden, so dass du jeden Tag eine Email mit Motivation und hilfreichen Tipps bekommst:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/das-rauchfrei-ausstiegsprogramm

Vielleicht ist auch diese Broschüre für dich interessant, auch hier findest du viele Infos und Anregungen bzw Fragen, mit denen man sich im Vorfeld beschäftigen sollten
http://www.bzga.de/pdf.php?id=253e87a4d2e5ed98979066bc64837c80

Aber natürlich stehen auch wir hier im Forum dir Tatkräftig zur Seite, sei es um einfach zuzuhören oder Tipps und Erfahrungen weiterzugeben.

Weißt du denn schon, wie du es angehen möchtest, Schlusspunktmethode oder evtl noch einmal mit Hilfsmitteln?

Auf ein bisschen Erfahrung kannst du ja auch schon zurückblicken, da macht es auch Sinn, nochmal zu schauen, wie du denn damals die 3 Monate geschafft hast (was auch schon nicht ohne ist) und was so deine persönlichen Fallstricke sind.

Mir hat es bei meinem letzten Versuch (der ja erfolgreich am Laufen ist) übrigens geholfen, mir klarzumachen, dass es eigentlich nur zwei Optionen gibt:
Entweder ich rauche bis an mein Lebensende (was ich nicht wollte) oder einmal diesen Entzug durchzuziehen, der zwar unangenehm sein kann, aber in 10 Jahren sicher auch nicht leichter sein wird.

Ich bin auch in einem ähnlichen Alter wie du und fand es immer eine Super Motivation, mir klarzumachen, dass die Chancen immer noch sehr gut sind, ohne größere Schäden aus der Sache herauszukommen.
Kleinere Wehwehchen haben sich verabschiedet und im Moment fühle ich mich tatsächlich fitter und gesünder als mit Mitte 20.

Ich wünsche dir erst einmal noch einen schönen Tag und hoffe, wieder von dir zu hören, seien es Fragen, Sorgen oder was auch immer.

LG, Ines

PS: falls du Lust hast, kannst du auch heute abend mal im Chat vorbeischauen, von 20.00-22.00 Uhr

Verfasst am: 14.07.2020, 11:07
Jirschi
Jirschi
Themenersteller/in
Dabei seit: 16. 02. 2015
Rauchfrei seit: 1378 Tagen
Beiträge: 33 Beiträge

Hallo liebe Community,
ich bin schon seit langer Zeit stiller Mitleser und schreibe mir nun meinen Frust von der Seele in der Hoffnung ein paar Tipps oder Anregungen zu erhalten.

Kurz zu mir:
Ich rauche mittlerweile ca. 20 Jahre (seit meinem 13. Lebensjahr) und bin bei einer Schachtel (20 Zigaretten) pro Tag angelangt. Ich habe schon diverse Aufhörversuche hinter mir (der Längste waren 3 Monate vor 7 Jahren) und viele Methoden probiert (eiserner Wille, "Easyway", Nikotinersatzpräparate, etc.).

In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit der Sucht beschäftigt und gedacht "diesmal packe ich es sicher!". Voller Elan bin ich dann letzten Donnerstag in den rauchfreien Alltag gestartet und es klappte auch sehr gut.
Freitag Abends hat sich meine Frau dann aber leider entschieden doch nicht mit aufzuhören und es war für mich dann die Hölle und die Konsequenz war dass ich seit Samstag wieder rauche... ich hatte mir dann vorgenommen am Dienstag (heute) den nächsten Versuch zu wagen, aber habe nur bis 9.00 Uhr ausgehalten... ich hatte keine Entzugserscheinungen oder Sonstiges aber ich konnte nur noch an die Zigarette denken... ich weiß das klingt total verrückt aber ich weiß nicht mehr was ich noch versuchen/machen soll.

Ich habe mir jetzt vorgenommen nächsten Montag wieder zu starten, da ich dann tagsüber im Büro sein werde (diese Woche bin ich im Home Office) und mehr abgelenkt bin.

Warum will ich überhaupt aufhören?
Gründe dafür gibt es genug, ich glaub das brauche ich hier keinem erzählen... Meine Gründe sind: Gesundheit (ich habe seit einiger Zeit ein Stechen in der Brust und sonstige Wehwehchen welche nach 2 Tagen Rauchstopp letzte Woche schon deutlich besser wurden - evtl. bilde ich mir das auch ein), meine Familie (ich habe 2 kleine Kinder welche ich nicht dauernd dem Passivrauch aussetzen möchte) und die Angst vor einem grausamen Tod (meine Eltern hatten beide Krebs bzw. Schlaganfälle - waren Nichtraucher - ich weiß wie grausam es dann sein kann aus nächster Nähe).

Tut mir Leid dass ich jetzt so viel geschrieben habe aber ich bin richtig verzweifelt bzw. depremiert und traurig dass ich so ein hoffnungsloser Fall bin... ich kann mich gar nicht mehr an eine rauchfreie Zeit erinnern weil ich so früh angefangen habe und habe solche Angst dass mir etwas fehlen wird, dass ich keinen Spaß mehr haben werde usw... auch wenn ich weiß dass das Blödsinn ist. Aber diese Gedanken kommen dann immer wieder und machen es mir so schwer aufzuhören.

Danke!