Hallo und ein neuer Anlauf - übermorgen

Verfasst am: 12.06.2019, 16:51
Müllerchen
Müllerchen
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Hallo Päpstin,

wow, Deine Erklärungen haben mich berührt. Zigaretten als Biographie-Kitt - interessanter Gedanke. Welche Rolle der Tabak in meinem Leben wirklich gespielt hat und noch spielt - obwohl ich aufgehört habe, so genau weiß ich das auch nicht. Eine bedeutende auf alle Fälle. Und deshalb kann ich auch ehrlich gesagt mit den ganzen Ablenk-Tipps nur begrenzt etwas anfangen. Ich glaube, dass zur Überwindung der Sucht eine tiefe Auseinandersetzung notwendig ist. Dieser Weg ist sicher schmerzhaft, aber halt auch ohne positive Alternative.

Wir schaffen das schon
Grüße
Michael

Verfasst am: 12.06.2019, 16:42
rauchfrei-lotsin-silke
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Hallo liebe Haike,

wollte mal nach Dir sehen und Dich fragen, wie es Dir so geht?

Freue mich, von Dir zu hören,

LG, Silke

Verfasst am: 05.06.2019, 11:19
#ilka
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Liebe Haike,

du fragst dich was ich meine mit „ich will endlich wirklich nicht mehr rauchen...“
Ich mag das gerne erklären, und ich glaube dass wird dir vertraut vorkommen.

Also bei mir war das so,
Ich habe Rheuma und alle sind sich einig dass die Entzündungen zurück gehen wenn man das Rauchen einstellt...
Das ich süchtig bin weiß ich schon gute 20 Jahre.
Aber bei mir gab es eben diese Phantasie dass Ich irgendwie nur dann wirklich was darstelle wenn ich rauche.
Ich weiß wie sie sich das anhört, ist auch etwas peinlich, aber ich will ehrlich sein.
Für mich war das so was wie Emanzipation, weil ich lange viele blöde Dinge erlebt habe und da glaubte ich Rauchen wäre das Einzige worüber ich die Macht ( ich weiß total bekloppt) hätte zu entscheiden. Allein deshalb habe ich stets gegen den Rat der Ärzte entschieden, für mich war das so was wie nen Statement das ich mir nix mehr sagen lassen will.

Es hat lange gedauert bis bei mir etwas in Gang kam das mir zeigte dass ich mehr bin als eine Raucherin und dass es doch möglich ist über das Thema Rauchen zu entscheiden, ohne dass ich dann keinen eigenen Willen mehr habe.

Erst als das anfing kam bei mir die Möglichkeit mal nen Versuch ohne Rauch zu starten.
Ich musste dann noch prüfen ob ich wirklich für mich nicht mehr Rauchen will und erst als das auch so war und ich nicht mehr für irgendwelche Ärzte oder meinen Kindern zuliebe aufhören wollte also jetzt!!
Tja also jetzt da fühlt es sich eben anders an.
Vordem bin ich schnell wieder rückfällig geworden, und meistens fand ich es schnell auch wieder okay zu rauchen.
Diese Mal ist da so nen Stimmchen in mir das ruft immer wenn der Schmacht groß ist ich will nicht mehr und es macht mir Mut, indem es mir sagt das alles gut wird.
Tja dann schau ich im Forum ob ich was finde , oder lenke mich kurz ab.
Vorher kam es mir unmöglich vor auch nur einen Tag ohne Rauchen hinzukriegen und jetzt fallen mir lauter Sachen ein, die mir dabei helfen können Rauchfrei zu bleiben.
Deshalb glaube ich ja auch das es so gut ist hier dieses Forum zu haben hier sind so viele verschiedene Menschen, die alle das gleiche Ziel haben, und so viele verschiedene Wege dorthin gehen.
Großartig
Hoffe es hilft dir etwas

Ilka

Verfasst am: 05.06.2019, 09:42
rauchfrei-lotsin-silke
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Liebe Haike,

ich finde es gut, dass Du diese Gedanken hier niederschreibst, da gebe ich Nomade absolut recht!
Denn ich glaube, das kennen ganz viele hier von uns genau so, wie Du es hier beschreibst. Die einen stärker, die anderen schwächer ausgeprägt. Aber unbekannt ist uns das doch allen nicht.
Dein Kopf steuert schon in die richtige Richtung- Du willst rauchfrei werden. Aber die Sucht hat was dagegen und bäumt sich auf. Will weiter ihren Stoff sichern- das Nikotin.
Eins habe ich gelernt in meiner Entwöhnung- Sucht kennt keine Vernunft.
Aber wir kennen Vernunft (auch nicht immer, gebe ich zu.....) und die gilt es entgegen zu setzen.

Ich kenne diese Gedankengänge auch- tolle Momente mit Freunden, schöne Urlaube, laue Abende auf der Terrasse.... alles mit Zigarette. Aber die Momente behalten ihre Qualität, auch ohne Zigarette, auch jetzt in der Gegenwart. Aber das war ein Lernprozess. Und zwar ein durch und durch positiver und befreiender..... Das mal kurz abschweifend erwähnt....

Vielleicht kannst Du Deine Gedankengänge ja mal ein wenig umdrehen:
Was spräche FÜR einen Rauchausstieg? Dann kämst Du eher aus dieser Gedankenmühle heraus. Du kannst das auch mal niederschreiben für Dich- quasi "von der Hand in den Verstand".

Was ich so in Auszügen lese, hast Du schon ne Menge gewuppt im Leben. Da wäre ein Rauchausstieg vergleichsweise sicher machbar, oder?

Freue mich, wieder von Dir zu lesen!

LG, Silke

Verfasst am: 05.06.2019, 06:01
Nomade
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Moin Päbstin Haike,

zunächst einmal - Du kannst/darfst/sollst hier ALLES schreiben.... auch dafür ist das Forum, sind wir für Dich da....

Ich denke, das mit dem "Biographie-Kitt" kennt jede/r hier - das ist ja eine der Perfidien unserer Sucht - daß sie uns - mal mehr, mal minder erfolgreich - einzureden versucht, daß wir unser Leben wegschmeißen oder zumindest in Teilen negieren würden, hörten wir auf, zu rauchen.

Daß eigentlich ganz genau das Gegenteil passiert - wir uns vieler Sachen, die wir mit der Sucht einfach "weggequalmt" haben mit dem und durch das Aufhören wesentlich bewußter werden - damit müssen wir uns konfrontieren.
Das ist zuweilen schwer, manchmal sehr schwer und es kann weh tun, extrem weh tun....

Und ja - mit dem Aufhören, der Sucht den Effe zeigen, können sich auch schmerzliche Erkenntnisse einstellen, die wir bis dahin immer in den Skat gedrückt haben - es werden sich viele Dinge klären - z.B. das Hautbild, was gut ist - aber eben auch bedrückende Dinge.
Und ja - loslassen gilt eben nicht "nur" für die eigenen Kinder - auch z.B. den Schmerz der Vergangenheit muß man loslassen lernen....

Natürlich hat sich die Sucht in einen Teil Deiner Biographie gedrängt - aber es ist dies, was Dir das Aufhören erschwert - trotzdem ist es die Sucht und ausschließlich diese, die Dich am Aufhören hinder(t)n will - Du veränderst doch nicht Deine Biographie, bloß, weil Du aufhörst, Dich zu vergiften....
Klar, die Verbindungen zwischen Deinen Erinnerungen und der Sucht, gilt es zu lösen - dies ändert aber nichts an Deinen Erinnerungen - höchstens der Blick auf sie wird freier, klarer, weniger vernebelt....

Nee - im Boxring pfeifen sie nicht - aber wenn es hilft, die Sucht zu verjagen - laß pfeifen....

Fühl Dich gedrückt und vielleicht ein wenig gehalten
vonne Nomade

Verfasst am: 05.06.2019, 03:50
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Verfasst am: 04.06.2019, 06:47
#ilka
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Guten Morgen liebe Haike,

ich habe gerade deine „Geschichte“ gelesen, und mag dir Mut machen.
Mir ist es echt genauso gegangen.

Ich bin 52 Jahre und rauche seit meinem 17 ten Lebensjahr, die ersten Anläufe des Rauchstopps waren eher schwierig, weil ich wohl immer glaubte es läge irgendwie an mir, ich sei wohl zu schwach

Dabei war das Problem anders gelagert, ich glaubte
- Eine kann nicht schaden
- Ich drehe total durch, wenn ich nicht sofort rauchen würde
So bin ich regelmäßig wieder von kleiner Menge auf „Normale Dosis“ Zigaretten gestiegen.
Und ja , ich fand mich total blöde (und noch vieles Mehr)

Erst als ich wirklich soweit war, konnte ich die Angst überwinden, bzw. Ich konnte mir effektive Strategien ausdenken und Hilfe besorgen.
Erst jetzt konnte ich nur für einen Tag bis zum nächsten Tag also maximal 24 Stunden denken.
Vorher war da immer „für immer = nie wieder = nicht zu schaffen = kann ich gleich aufgeben

Ich hab mal in ner Klinik unterstützt durch Akupunktur nen Rauchstopp ausprobieren wollen, der Typ meinte okay ich setze heute (das war nen Freitag) Nadeln zum entspannen Sie rauchen wie immer und am Montag einfach nicht dann bekommen sie am Dienstag Nadeln zu Unterstützung gesetzt.
Hat null geklappt.
Und sein Kommentar, der war super: „ Der Apfel fällt wenn er fällt!“.
Ich hätte gedacht es hagelt Vorwürfe, stattdessen Respekt für meine Entscheidung und Bestärkung darin, dass wenn die Zeit reif ist auch ich das schaffen werde. So kam das bei mir an und so halte ich das in meinem Herzen.

Für mich war es gut zu hören, dass nur ich entscheide wann und ob ich aufhören will zu rauchen.
Seltsamerweise hat mir das Mut gemacht.
Und, nö ich bin nicht sofort rauchfrei geworden.
Ichhabe dann noch drei Jahre für mich gebraucht.

Vom Kopf hatte ich alles, so wie Du scheinbar auch, was bei mir jetzt hilft ist dass ich dieses Mal wirklich will, weil ich will und deshalb bereit bin eine Zeit lang auch Unbehagen zu haben, wie wenig Schlaf oder Anspannung blödes rum gerenne weil ich telefoniere , sehr oft da stehen und denken bzw. wissen ich will normalerweise jetzt rauchen ,tue ich aber nicht mehr - okay was jetzt??
...habe ich gefühlt 10000 Mal am Tag, aber das ist okay weil ich Vertrauen habe. Es wird besser, es wird weniger und wenn es schlimm wird, komme ich auf diese Seiten, rufe wen an schaue in der App „[Markenname wurde vom rauchfrei-Team entfernt]“ wie viele gute Sachen schon passieren weil ich nicht mehr rauche,ziehe eine Aufgabe aus meiner Kiste,...

Heute ist erst Tag 5 bei mir. Niemand weiß was in der Zukunft liegt, aber für heute will ich nicht rauchen
In diesem Sinne
wünsche ich dir Mut und Kraft für eine gute Entscheidung, dir zu dir passt

Ilka

Verfasst am: 04.06.2019, 06:11
Nomade
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Moin Haike,

Du wirst das auch schaffen - ganz bestimmt.

Von "Ich mag es nicht, zu rauchen" bis zu "Ich mag es, nicht zu rauchen" ist es eben doch ein entscheidender Schritt.... im Kopf jedenfalls....
Bei ersterem bist Du aber schon - nun gilt es, den besagten Schritt zu wagen und konsequent zu bleiben.... man könnte auch sagen, vom "ich will" zum "ich werde" zu gelangen.... und bis dahin - setz' Dich bitte nicht unter Dauerentzug, indem Du Dir die Zigaretten "zuteilst", sie rationierst - das macht alles (den Suchtdruck und damit ein späteres, erfolgreiches Aufhören) nur noch viel schwerer!

Aber - ganz egal, wie man es ausdrückt - zieh es durch, wenn Du soweit bist.

Herzlich grüßt
de Nomade

Verfasst am: 04.06.2019, 00:14
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Verfasst am: 03.06.2019, 17:48
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Hallo liebe Haike,

wie ist es Dir denn ergangen am Wochenende?
Vielleicht magst Du uns ja berichten....

Bis dahin

LG, Silke