Erkenntnisse eines Rückfälligen

Verfasst am: 03.04.2014, 14:13
kurishnikow
kurishnikow
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Hallo Zusammen

Angelika - du hast das schön ausgedrückt, eher das Zweite, wobei sicher auch Teile des Ersten dreinspielen werden, ganz ohne Disziplin geht das nicht...

ssilvia - ja, die Tage sind falsch - konnte mich noch nicht dazu bringen alles auf null zurückzustellen... Du hast meinen Lösungsansatz schön in Worte gefasst und du hast natürlich Recht, dass ich mich ohne die nötige Motivation nur unnütz Quäle und so...

Ich muss aber sagen, seitdem ich gestern beschlossen habe, es etwas lockerer zu nehmen und so geht es mir schon wieder viel besser... jetzt mal schauen, was die nächsten Monate so bringen.

Danke für die Antworten, Ihr konntet gewisse Dinge besser in Worte fassen als ich!

Verfasst am: 03.04.2014, 11:10
Smoki
Smoki
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Hallo Kurishnikow,

ich glaube dein Körper kämpft gerade mit sich selber. Wenn es dir zurzeit gelingen sollte nur gelegentlich zu rauchen, ohne dabei eine Art von Sucht zu verspüren und einfach nur Spaß an einer Zigarette zu haben, dann ist das soweit in Ordnung. Abe bitte bedenke eines, Zigaretten haben eine negative Nebenwirkung, sie machen krank. Dabei ist es unabhängig ob man viel oder wenig raucht, das Risiko zu erkranken ist wesentlich höher als bei Nichtrauchern. Und die Krankheiten die durch das rauchen verursacht werden können, sind alles andere als Spaß. Ich sprech aus eigener Erfahrung, die ich selber erleben musste und die ich in meinen engeren Bekanntenkreis hatte. Also treffe irgendwann die für dich richtige Entscheidung.

Warte aber nicht so lange (wie ich)

Verfasst am: 03.04.2014, 11:01
ichbins
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Hallo kurishnikow,

wahrscheinlich hast Du recht und ich habe noch nicht so recht verstanden, was Du gesagt hast.

Du willst also das Rauchen reduzieren - und Dich dabei ruhig und entspannt fühlen können? Ohne Druck?

ODER

Du willst Deine Einstellung gegenüber dem Rauchen bewusster, aber positiv gestalten - so dass Du (quasi automatisch) weniger rauchst?

LG
Angelika

Verfasst am: 03.04.2014, 10:10
kurishnikow
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Hallo Angelika

Ich glaube du verstehst mich falsch.

Ich will und kann im Moment nicht aufhören - das hat diverse Gründe und ich muss mal aus dem konstanten Ausnahmezustand hinauskommen, etwas Ruhe schöpfen und mich wieder finden. Das heisst aber nicht, dass ich wieder zu einem ideologischen Raucher werden muss, der alle Nichtraucher, die sich am Rauch stören (z.B. im freien) usw. blöde finden muss und ohne es zu hinterfragen weiterrauchen wie bisher. Irgendetwas in mir hat sich verändert, ich bin kritischer, weniger Ideologisch, verständnissvoller usw. geworden, das will ich mir erhalten.

Es ging ein paar Wochen gut und geht immer wieder für mehrere Stunden ohne Problem, ich bin, wenn süchtig (aber das ist eine andere Diskussion) sicher nicht mehr gleich süchtig wie vorher, ich habe aber noch das alte Gedächtnis, das mir sagt wann das ich Lust zu haben habe. Manchmal ist das richtig, manchmal nicht. Manchmal bringt mir eine Zigarette die erhoffte Wirkung, manchmal nicht...

Das Rauchen ist im Moment mehr spielball meiner ambivalenten sonstigen Gefühle und Ängste und bei mir äussern sich die jetzt im Moment so. Die letzten Wochen war es noch anders, vielleicht wird es nächste Woche nochmal anders, die Zeit wirds zeigen...

Verfasst am: 03.04.2014, 09:43
ichbins
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Guten Morgen, kurishnikow,

bitte sei mir nicht böse, wenn ich das sage. Gerade kommst Du mir vor, wie die Katze, die versucht sich in den Schwanz zu beißen. Will sagen - Du steckst in einem Dilemma fest und kannst Dich noch nicht entscheiden, ob Du aufhören willst oder weiterrauchen willst.

Rauchen ist gesundheitsschädlich. Das weisst Du selber.
Rauchen ist teuer. Das weisst Du auch.

Rauchen ist eine Sucht. Diese Erfahrung machst Du gerade. Schrittweise reduzieren funktioniert nicht. Die Sucht fordert den Stoff ein.

Du hast Dir ganz entspannt und freiwillig den Plan gemacht, weniger zu rauchen. Wie lange ging das gut?. Ein paar Tage und dann ging der Schmacht los. Und Du hast auf die nächste Zigarette hingeschmachtet.

Und hast Dich geärgert, dass es Dir so schlecht ging, ohne Zigaretten. Du hattest Entzugssymptome. Aber Du wolltest stark bleiben und Dir beweisen, dass Du das locker schaffst.

Alle Süchtigen denken erst einmal, dass sie jederzeit aufhören können, dass sie ja nur Genussraucher sind und auch nur ab und zu oder weniger rauchen können. Aus Genuss - nicht aus Sucht.

Du bist süchtig. Punkt. Deshalb bist Du kein schlechter Mensch. Dir geht es nur schlecht, wenn Du versuchst, von der Zigarette loszukommen.

Also - was willst Du? Du hast zwei Möglichkeiten. Hör auf zu rauchen oder rauche weiter, wie bisher. Mit allen Konsequenzen.

kurishnikow, bitte beantworte mir doch diese Frage:

[u]Warum willst Du mit dem Rauchen aufhören?[/u] Was versprichst Du Dir davon?

Am besten, Du steckst Dir jetzt mal eine Zigarette an und denkst ganz entspannt bei einer Tasse Kaffee darüber nach, ob Du wirklich aufhören willst.

Liebe Güße
Angelika

Verfasst am: 03.04.2014, 09:10
kurishnikow
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Hallo Zusammen.

Mir geht es so mittelmässig, aber ich denke, dass das mit dem Rauchen bei mir in eine viel grössere und komplizierte Geschichte hineinspielt. Mir wurde von aussen so lange eingebläut das Rauchen stinkt und bööse ist und so weiter, dass ich mühe damit habe zuzugeben, dass der Aufhörversuch definitiv gescheitert ist und ich jetzt wieder rauche.

Solange ich ohne schlechtes Gewissen wenig geraucht habe, aber ohne von mir zu erwarten eine bestimmte Zeit nicht zu rauchen und freude daran hatte, dass es geht, ging es gut, dann kamen die Erwartungen von mir selber und schon ging es wieder schlechter. Jetzt wo ich mir gesagt habe, dass es keine Rolle spielt, dass ich einfach rauche wenn ich mich dabei wohlfühle, geht es wieder viel besser, und es sind nicht viel mehr geworden...

Ich weis nicht wirklich, ob ich in diesem Zustand hier noch richtig bin, deshalb habe ich mich die letzten Tage auch nicht mehr gemeldet. Ich bin an einem Punkt an dem ich mich nicht um das Rauchen auch noch kümmern kann, weil es sonst so viele Sachen gibt, die ich klären muss...

Ich will nicht einfach den Antrieb verlieren, etwas ändern zu wollen, und mir selber gegenüber kritisch bleiben und nicht einfach wieder ein Paket am Tag rauchen und das Gefühl haben, dass ich das brauche, denn das tue ich nicht! Aber um so mehr ich micht unter Druck setze weniger zu rauchen um so mehr bekomme ich Lust eine zu rauchen...

Danke für eure Antworen und dafür, dass es euch interessiert!

Verfasst am: 01.04.2014, 13:24
ichbins
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Zitiert von:
kurishnikow schrieb:
Sorry, ich könnte jetzt gerade stundenlang weiterschreiben, aber das bringt niemandem was...


Woher weißt Du das?

Gerade weil die Leute hier schreiben und nicht alles mit sich selber und alleine ausmachen, profitieren so viele von diesem Forum.

Es gibt so viele Varianten, den Rauchstopp zu erleben und es gibt so viele Strategien. Und garantiert finde ich hier die passende für mich. Und garantiert erzählt jemand über verrückte Gedanken, die er hat und ein anderer ist sooo froh, weil er schon dachte, nur er alleine wird verrückt.

Also bitte schreibe, was immer und wieviel Du auch immer willst. Du hilfst damit vielen im Forum.

kurishnikow - dieses Phänomen kennen hier einige - wenn man zu dolle kämpft und sich nur noch auf das Aufhören konzentriert und gerade deswegen Japp bekommt.

Dann ist wirklich die Strategie "Ablenken" besser - gar nicht dran denken.

Manche fangen an zu zählen (von 180 rückwärts bis 0, Du kannst aber auch Schäfchen nehmen);
andere haben sich ein Zettelglas gemacht, wo kleine Aufgaben drin standen (immer wenn der Japp kommt, einen Zettel ziehen und das machen, was drauf steht.
Oder eine Liste machen, mit Sachen, die Du gerne machst. - Wenn der Japp kommt - dann schaust Du auf die Liste und entscheidest, was Du jetzt machen willst.
Oder schreibst hier im Forum. Oder schaust einfach mal in die Glotze. Oder schmeisst den Grill an. Oder, oder , oder...

Meistens verschwindet der Druck von selber. Das kennst Du ja - Dir geht es am besten, wenn Du Dich beschäftigst.

LG
Angelika

Verfasst am: 01.04.2014, 13:06
kurishnikow
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Guten Morgen Singe

Ich denke, du hast mein Dilemma recht gut zusammengefasst. Das komische am Ganzen ist, dass ich, solange mich andere Sachen mehr beschäftigt haben, kaum mühe damit hatte es sein zu lassen und einfach stolz auf mich war.

Jetzt wo ich zu überlegen beginne ob da nicht mehr möglich wäre und Erwartungen an mich habe, habe ich grösste Mühe, mich zurückzuhalten und das schlimmste, wenn ich mich nicht zurückhalten kann, tritt die erwünschte Wirkung meistens nicht wirklich ein, anders gesagt, ich habe schon wieder Stress weil ich denke, dass die nächsten paar Stunden wieder rauchfrei sein müssten.

Ich werde heute mal in mich kehren und mir überlegen, was ich mir für die nächsten drei Monate vornehmen will. Eigentlich möchte ich einfach mit mir ins Reine kommen, dem Thema rauchen keine allzugrosse Beachtung schenken, weil es wichtigere Sachen gibt, die ich ausbügeln muss, und einfach nicht die alte Routine und Abhängigkeit aufkommen lassen. Wenn ich daran denke, wird mir gleich schwindlig... komisch was unser körper so macht.

Ich weis, dass jetzt nicht der Moment ist, um auch noch mit Rauchen aufzuhören, aber ich weis auch, dass ein gewisses Umdenken stattgefunden hat, welches ich nicht gänzlich ungeschehen machen will... Ich will es einfach ein wenig lockerer angehen und schauen, wie es sich entwickelt und was ich, ohne allzugrossen Druck und schlechtes Gewissen machen kann...

Gestern dachte ich noch, ich könne hier anderen helfen, wenn ich meine Geschichte teile. Das Resultat ist jetzt, dass ich selber Hilfe brauche... Ich fühle mich wie an dem Tag, an dem ich akzeptieren musste, dass der Rauchstoppversuch gescheitert ist damit ich überhaubt wieder klar denken konnte, ich setze mich einfach zu fest unter Druck. Es geht mir nicht schlecht, weil ich Zigaretten brauche, aber mein Hin kann das gar nicht verarbeiten und sagt mir einfach, ich solle eine Rauchen... Deshalb ist wahrscheinlich die Lust zu rauchen am Nachmittag normalerweise auch kleiner, weil es mir meistens morgens schlecht geht...

Sorry, ich könnte jetzt gerade stundenlang weiterschreiben, aber das bringt niemandem was...

Danke jedenfalls für eure Hilfsangebote und eure Unterstützung.

Verfasst am: 01.04.2014, 07:35
kurishnikow
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Guten Morgen allerseits

Ich bin etwas verwirrt, muss ich zugeben. Eigentlich müsste es doch mit der Zeit besser werden, ich habe mir selber über Wochen bewiesen, dass es nichts schlimmes ist die erste Zigarette am Feierabend zu rauchen, es war aufregend, etwas auf das ich stolz war. Jetzt erwarte ich es von mir und BUM! wache ich noch bevor der Wecker klingelt mit einer unglaublichen Schmacht auf.

Und das nachdem ich gestern Abend gedacht habe, dass es blöd ist eine zu Rauchen. nur um den Status Quo zu erhalten und dass ich die gleich sein lassen könnte.

Ich habe das Gefühl, ich hatte weniger mühe mit weniger rauchen als ich es noch genoss, nicht jedem Impuls nachgeben zu müssen, jetzt stresse ich mich damit und denke dann eine Stunde lang daran, statt wie vorher 5 Minuten. Andererseits habe ich Angst davor ganz aufhören zu müssen, wenn dieser Versuch scheitert, aber auch den Ausstieg zu verpassen und einfach weiterzurauchen bis ich die körperlichen Beschwerden auch spüre, welche so viel beschrieben werden.

Ich habe bisher Gesundheitlich gar nichts gemerkt und bin da auch noch froh darüber, das Aufhören stelle ich mir aber einfacher vor, wenn man den negativen Effekt, den Zigaretten haben können aktiv spürt, oder eine Besserung wenn man nicht raucht.

Ich weis gar nicht, auf was ich eigentlich hinaus will, aber dieses starke Verlangen gibt mir schon etwas zu denken (ist komischerweise immer am Vormittag da und am nachmittag wie weggeblasen, ich weis dass es weggehen wird, aber trotzdem kommt es wieder...)

Verfasst am: 01.04.2014, 05:02
rauchfrei-lotse-meikel
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Was ' n Scheiß-Traum. Das hieß: 4 Uhr Nacht vorbei.

Ich bin im Krankenhaus, sitze auf meinem Bett unterhalte mich mit meinem Bettnachbarn. Bis hierhin alls erlebt, die Tage...

Dann greife ich in mein Nachtschränkchen, hole ein Päckchen Tabak raus (wo hab ich das her?) und fange an, Zigs zu drehen.

Die Unterhaltung ist nett. Wir lachen viel. Ganz nebenbei drehe und drehe ich, bis ich 15 Zigaretten fertig habe. Für den Morgen hatte ich vom Pfleger die Aufgabe bekommen, den Flur zu streichen. Ich ging dann raus, um die Sache zu begutachten, bei einer Zigarette...und wurde wach. Mit einem Riiesengroßen Schmacht nach einer Zigarette.

Irre, beängstigend, und das nach dieser langen Zeit ohne Kippen.

Danke und euch einen guten Start in den Tag, dich eingeschlossen kuri...
Meikel