Da bin ich: 60 Jahre und kein bisschen weise ;-)

Verfasst am: 11.02.2017, 10:42
maribro
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Hallo Gesi!
Wir 2 können uns anscheinend die Hand geben - ich habe ebenfalls die 60 überschritten und eigentlich mein ganzes Leben qualmend und stinkend verbracht. Angst vor dem Aufhören, Angst vor dem Scheitern - mir alles gut bekannt! Ich freue mich, dass Dir das Walken so gut tut ! Bewegung an der frischen Luft ist auch bei mir zur Zeit noch mehr gefragt als sonst! Der Tipp immer nur von einem Schmachter zum Nächsten zu schauen - zu planen - hilft mir sehr und ich merke jetzt nach 18 Tagen schon, dass die Abstände größer werden.
Watscheln wir gemeinsam weiter - irgendwann schaffen wir auch die 100 - schade dass dann der Kalender alle ist - mir tun die Sprüche darauf sehr gut. Auch täglich die Anzahl der geschafften Tage zu sehen, finde ich sehr hilfreich. Da der Kalender bei mir in der Küche hängt, wird auch mein Mann, der nie Raucher war, immer mal daran erinnert, mich zu loben .

Verfasst am: 11.02.2017, 09:36
Plänterwäldler
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[quote="Freiegesi"]
Guten Morgen Daniel,

theoretisch ist es mir klar, dass das rauchfreie Leben mehr Lebensqualität bietet als das Hangeln von Zigi zu Zigi. Aber meine Psyche versucht, sich vernünftigen und logischen Argumenten zu entziehen. Da ist ein quengeliges Kind in mir, das vollkommen verzogen ist. 45 Jahre Gehirnwäsche hinterlassen Spuren, die Göre nervt.

Danke für den Zuspruch! Die Umerziehung ist im Gange, da hilft jedes Wort.

Hab ein schönes Wochenende, Gesi
[/quote]

Hallo und guten Morgen Gesi,

ja ja ja, der bekannte Unterschied zwischen der grauen Theorie, in dem Fall also dem Wissen um die vermehrte Lebensqualität, und der Praxis auf der anderen Seite, also dem tatsächlichen Entzug von einem Suchtgift.

Vielleicht hilft dir ja,was mir einst half: Ich habe mich in der ersten Woche mit einem generalsstabsmäßigen Wohnungshausputz abgelenkt. Geputzt auf Teufel komm raus, was nicht bei drei auf dem Baum war, landere entweder in der Waschmaschine oder im Abwaschbecken, ggf. Badewanne,wenn zu groß fürs Waschbecken. Möbeln wie Schränken etc wurde der Putzeimer samt allem Zubehör gezeigt.

Ich weiß,das klingt nicht verlockend, weil es viel Arbeit bedeutet. Es lenkt aber ab und .... auf Dauer ermüdet die Arbeit auch, erschöpft sie den vom Entzug geprügelten Körper. Und wenn ich zu müde wurde von aller Arbeit, schlief ich, auf dem Sofa oder im Bett, und beim schlafen will man auch keine Zigarette.

Du hast es selbst in der Hand, dabei sogar die Chance, am letzten ungemütlichen Winterwochenende den Frühlingsputz erledigen zu können, bevor in Kürze der Frühling lockt, nach draussen zu gehen. Darüber hinaus merkst du eventuell deutlicher die gewonnene Lebensqualität, weil auch deine Wohnung frischer riecht.

Vielleicht hilft das, die quengelnde und nervende Göre abzulenken.

Es grüßt aufmunternd Daniel aus dem Plänterwald

Verfasst am: 11.02.2017, 09:15
Freiegesi
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Ihr seid spitze, vielen Dank euch allen.

Heute geht's mit dem Wohnmobil raus, an den Main. Das tut mir gut: andere Umgebung, nichts erinnert an ihrwisstschon, viel Laufen am Fluss, abends lecker essen gehen. Kein Alkohol, geht klar. Ausnahmsweise.

Ich erfahre immer wieder, wie sehr mir das Walken mit Stöcken hilft. Denn so power ich mich aus, ganz anders als durch simples Gehen. Und das tut sooo gut! Otto fällt vor Schreck jedes Mal von meiner Schulter und lässt sich anschließend erstmal ned blicken. - Da haben wir's:
Otto ist ein Couchpotatoe!!

Nebenbei verbrenn ich Kalorien und tanke Tageslicht, gut für die verzogene Göre in mir, die das Rummaulen sein lässt, weil beschäftigt mit Atmen, Schauen, Staunen. Es gibt immer was zu sehen! Gestern waren es die Fischreiher auf der Wiese, im abendlichen orangen Dunst bewegten sie sich langsam und irgendwie elegant.

Euch allen ein freies und bewegtes Wochenende,
Eure Gesi

Verfasst am: 10.02.2017, 17:35
Habenichts
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Hallo Freiegesi
Ich hatte auch Angst und die war im Kopf
Ein Gruselfilm lief da ab.
Nun ich lebe noch und die Angst ist weg.
Genieße die Zeit ohne Gift.

Verfasst am: 10.02.2017, 17:01
Freiegesi
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Je länger Otto nervt, desto relativer kommt mir der Vorteil eines Nichttaucherdaseins vor... Genau dies ist die Gehirnwäsche der Sucht; weichgespült glorifiziere ich die scheinbar stressfreie Vergangenheit mit der Kippe!

"Der Kopf sagt ja, der Bauch sagt nein... Und zwischen den beiden steh ich" Das sang Andreas Bourani. Hat was.

Also in der Theorie weiß ich wie der Hase läuft: Rauchen mildert nur den unnötigen zusätzlichen Stress durch ständigen immer wieder wachsenden Nikotinjeeper. Und der arme Raucher ist durch die lange Zeit mit Kippe verblödet genug, um das als echte Entspannung zu werten.

In der Praxis hinken meine Gefühle hinterher, laufen kreuz und quer, orientierungslos und wehleidig. Echt, ein trauriges Bild liefere ich gerade ab. Bin nochmal walken, auspowern hilft. Bis später!

Verfasst am: 10.02.2017, 08:50
Plänterwäldler
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[quote="Freiegesi"]Da ich schon öfters versucht habe, aufzuhören, will ich dieses Mal keine unnötige Quälerei riskieren. Ich bin keine Heldin und hab in der Richtung auch keinen Ehrgeiz. Ich nehme jede Hilfe in Anspruch, die sich mir bietet, um ENDLICH von dieser miesen Sucht loszukommen.
Darum nehme ich Nikotinpflaster in der stärksten Dosierung, und das geplante 3 Wochen. Hinterher geht's mit der mittleren, dann mit der schwächsten Stärke weiter.

Das erste Pflaster ziert seit gestern Nachmittag meinen Oberarm. Bisher mit Erfolg: trotz ca 22-24 selbstgestopfte Zigis täglich seit 45 Jahren fühle ich mich ok, was körperliche Symptome angeht. Ich kämpfe eher mit meiner Psyche, die immer noch versucht, so zu tun, als habe ich einen herben Verlust an Lebensqualität eingeläutet.[/quote]

Hallo und guten Morgen Gesi,

was immer dir hilft, von der Sucht loszukommen, sei recht und toleriert und akzeptiert. Du alleine weißt am Besten was dir hilft.

Ich hoffe aber, ich kann dir glaubhaft und glaubwürdig genug versichern, dass du keine Lebensqualität verlieren wirst, das Gegenteil ist der Fall, du wirst eine große Menge Lebensqualität gewinnen. Ich hätte es selber nie für möglich gehalten, aber es ist so. Da ich nicht der einzige hier im Forum bin, der das so empfindet, kannst du also diesmal bedenkenlos daran glauben.

Es grüßt freundlich Daniel aus dem Plänterwald

Verfasst am: 09.02.2017, 19:48
Freiegesi
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Meine lieben Mitstreiter,

Unglaublich wie sehr die Sucht mit meinem Leben verzahnt war. Und ja, das Abkoppeln und Neu programmieren kostet Kraft. Aber es lohnt sich!!! Wir haben ein selbstbestimmtes Leben vor uns!

Heute las ich Allen Carr: Endlich Nichtraucher für Lesemuffel [b][color=red]Lesetipp![/color][/b]

Super auf den Punkt gebracht, keine langatmige Wiederholungen, dazu viele lustige Bilder im Comic-Stil. Der Leser/die Leserin wird nicht unter Druck gesetzt. Das ganze ist eher unterstützend/erklärend gestaltet und dies in meinen Augen gelungen! In 45 min war ich durch. Vorerst

Fazit: für mich ein Kompendium, eine leicht verdauliche Motivationsspritze, fachlich korrekt, bringt mich runter, löst Ängste auf, Irrglauben ebenfalls.

Uns allen einen entspannten Abend,
Eure Gesi

Verfasst am: 09.02.2017, 11:06
miezhaus
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Liebe Gesi,

ach das tut mir ja leid, daß Dich der Otto so beutelt... Auch daß Du mit Ungemach auf die nächsten Wochen blickst, kann ich schon verstehen.

Ich habe Dir ja schon einmal die Denkweise unterbreitet, nicht auf den ganzen Weg zu sehen. Immer nur ein Schritt, ein Tag, ein Schmachter. Teile Dir den Weg aus der Sucht doch in Stückchen ein, dann schaut er nicht so unüberwindlich aus. Je länger der Zeitraum (und auch je undefinierter, so eine Entwöhnung ist ja nicht auf den Tag genau zu definieren), desto eher mag schon mal die Frage auftauchen "wie soll ich es schaffen?". Jedoch wenn man sich vornimmt, heute nicht zu rauchen, oder diesen jetzt aktuellen Schmachter zu bestehen - "das kann ich schon schaffen". Richtig? Probiere ruhig aus, ob es diese Herangehensweise Dir leichter macht.

Wenn´s ganz dicke kommt, nutze ruhig auch mal eine Ersatzhandlung. Scheide Dir einen Trinkhalm auf Zigarettenlänge ab und "rauche" durch ihn Luft. Manchmal besänftigt das den Schmachter, und es fühlt sich ähnlich an. Z. B. dann, wenn Otto sagt, dann hältst Du besser durch. Dann biete ihm das an.

Und der Otto, der hatte bei mir sogar eine Gestalt im Kopf. Er war ein fieser pickeliger kleiner Gnom, der auf meiner Schulter hockte und mir zuflüsterte, was er Dir zurzeit zuflüstert. Und ich habe mir dann immer bildlich in meinem Kopf vorgestellt, wie ich ihn von meiner Schulter schnippe wie eine lose Fluse, und wie er dann hinter mir mit Geschrei an den Küchenschrank fliegt. Meist mußte ich dann selber grinsen...

Bewegung mit dem Hund ist eine Superidee! Frische Luft und Bewegung sind auch und gerade in der Entwöhnung absolute Empfehlungen, da sie den Kreislauf stabil halten, für die Produktion von Glücksbotenstoffen sorgen, die Atmung anregen, ablenken, Schmachter in Schach halten... ist einfach für alles gut. Mit neuen Utensilien macht´s noch mehr Spaß!!!

Und was die Tagescreme angeht: Wenn Du den Duft als unangenehm wahrnimmst, dann tausche sie aus, Du sollst Dich ja wohl fühlen! Sieh es als Gewinn, Du kannst Deiner Nase wieder trauen. Sowieso denke ich, wirst Du bald Zeugin einer Regeneration Deiner Haut werden - man sollte nicht meinen, was das Rauchen da anrichten kann. Ich bin sicher, auch da kannst Du Dich schon auf positive Effekte freuen!

Und nochmal Gesi, es wird auch besser, es bleibt nicht so garstig. Viele Aufhörer erleben gerade die ersten Tage als die schlimmsten. Die Entgiftung läuft, der körperliche und psychische Entzug rollt bereits an, die Nichtmehrraucher-Routinen stehen noch nicht: die erste Zeit kann durchaus anstrengend sein. Bitte laß Dich davon nicht ins Bockshorn jagen! Der Otto kann Dir gar nichts, der kann nur blöd reden. Aber Du kannst Dir was, nämlich die Freiheit, Gesundheit und Sicherheit zurückerobern. Deshalb laß Dich von ihm nicht anführen. Es wird besser Gesi. Nur Mut!

Herzliche Grüße von

Lydia

Verfasst am: 09.02.2017, 10:10
Freiegesi
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Das Leben wirkt auf mich so grau. Immer diese Attacken, und das noch für Wochen. Otto hockt auf meinen Schultern und flüstert in einer Tour... "Mach es dir nicht so schwer, nimm es locker... Nur eine, und du hältst besser durch!"

Ja spinnst du, Otto?! Nur eine, und schon ist wieder Kohlenmonoxid im Blut, ich bekomm weniger Sauerstoff, bin noch schlapper, dabei brauche ich die Kraft zum Durchhalten! Verschwinde, verpiss dich!

Jetzt was Positives: mein Riechvermögen wird schon besser. Heute morgen merke ich, dass meine Tagescreme ranzig riecht. Iiih, sowas hab ich mir ins Gesicht geschmiert!

Es wird Zeit, dass es Frühling wird. Ich freue mich darauf, die Erde zu riechen...

Heute kommt meine erste Belohnung per Post: eine Elastische Joggingleine nebst Gürtel und Utensilientasche zum Nordic Walken mit Hund.

Ich wünsche uns allen einen fröhlichen Freiatmertag! Eure Gesi

Verfasst am: 08.02.2017, 21:26
Freiegesi
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Zur Zeit geht es mir bescheiden. Ich kann kein Tee mehr sehen und mein Bauch ist voll mit Leitungswasser...
Der Suchtteufel heißt bei mir Otto. Und bekommt momentan keine Kosenamen zu hören.