100 mal versucht... jetzt soll es endlich klappen

Verfasst am: 13.11.2017, 17:28
miezhaus
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Hi nochmal Saskia,

ja kannst auch sein, stolz auf Dich! War schon ein Kraftakt, den Du da gewuppt hast. Schön finde ich auch, daß Du was für Dich gesucht hast, was Dich entspannt, beruhigt und erfreut. Sowas braucht man insbesondere in der Entwöhnung - doch auch sonst darfst und sollst Du ruhig stets darauf achten, daß es Dir gut geht.

Natürlich will Dein Therapeut, daß Du im Gleichgewicht bist, es ist sein Job und spricht für ihn. Er kennt Dich und die Auswirkungen eines Rauchstopps auf Dich auch besser als ich oder wir hier, darum bitte ich Dich herzlich, seine Einschätzung auch zu würdigen. Ich, wir möchten und werden keinesfalls entgegen der Einschätzung Deines behandelnden Therapeuten agieren. Beherzige daher bitte seine Einlassungen als erstes.

Allein lassen mit Deinem Wunsch wollen wir Dich hier trotzdem nicht. Auf jeden Fall möchte ich Dich noch um eins bitten: Bitte betrachte Deine bisherigen Ausstiege, die noch nicht in die dauerhafte Rauchfreiheit geführt haben, nicht als Scheitern! Jeder dieser Aufbrüche ist ein mutiger, starker Schritt, allein ihn zu tun, ist eine Leistung, zu der Dir zu gratulieren ist. Und was verlierst Du denn, wenn es noch nicht dauerhaft klappt? Nichts, Du bist hinterher nicht schlechter gestellt als vorher. Aber jeder Ausstieg bringt Dir was. Rauchfreie Zeit - und jede nicht gerauchte Zigarette ist ein Gewinn - und Erfahrungen, wann und in welchen Momenten Dich die Sucht wieder packen kann. Irgendwann weißt Du genug über ihre Fallstricke, und der Ausstieg verliert seinen Schrecken. Also, egal wie es ausgeht, Du kannst nicht verlieren: das kann doch wohl kein Scheitern sein, richtig? Du bist nie gescheitert. Es hat vielleicht noch nicht dauerhaft geklappt, weil die Sucht zu viele Finten für uns bereithält, das ist aber nicht Dein Fehler.

Für morgen drücke ich Dir sämtliche Daumen Saskia. Hast Du vielleicht Lust zu versuchen, die Therapie doch mal nicht als Stressor zu sehen, denn ihr Ziel ist nicht, Dich zu stressen, sondern daß es Dir nachhaltig besser geht. Das ist vielleicht ein Stück Arbeit, aber Stress ist nicht ihr Ziel. Würde es Dir dieser Denkansatz leichter machen?

Ich wünsche Dir alles Gute. Herzlich grüßt Dich

Lydia

Verfasst am: 13.11.2017, 14:03
saskialex
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Hallo Lydia,

ja ich bin schon ein ganz kleines bisschen stolz. Jede möglichkeit heute noch an eine Zigarette zu kommen (vom Schachtelkauf mal abgesehen) ist heut nicht vorhanden... und schon wieder sucht mich die schmacht heim... gott ist das anstrengend. ich hoffe das laufe später hilft...

ich habe sogar etwas gutes für mich getan - ich habe ein Bullet Journal (so eine Art selbstgemachter Terminkalender) den ich vorhin und jetzt pflege und gestalte. das beruhigt mich immer ganz gut. deine atemübung ist aber auch nicht schlecht.

gern darfst du dich auch ausführlich bei mir melden..

liebe grüße und danke für die klasse unterstützung

Verfasst am: 13.11.2017, 11:45
miezhaus
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Liebe Saskia,

Ganz ruhig: Du hast gerade einen riesengroßen, mutigen Schritt gemacht. Ganz ganz stark, die heimliche Zigarette auszulassen, toll! Sei Dir erstmal sicher, daß Du das was tolles geleistet hast, und sei stolz drauf. Sonne Dich mal in diesem Erfolg. Wirklich klasse.

Die Entzugserscheinungen zeigen Dir, daß die Sucht unter Deiner Stärke leidet. Du zeigst es ihr gerade. Kannst Du an die frische Luft gehen, etwas draußen rumlaufen? Trinke viel Wasser, kompensiere damit das Schwitzen, gleiche den Flüssigkeitshaushalt aus. Hilft auch gegen Schmachter!

Mach eine Atemübung. Atme für fünf Sekunden lang tief durch die Nase in den Bauch ein. Halte die Luft weitere fünf Sekunden ein. Und dann atme für acht bis zehn Sekunden durch die leicht geöffneten Lippen wieder aus, so als wolltest Du sachte eine Kerze ausblasen. Versuche diese Übung mal, wenn Du Lust hast, sie beruhigt wirklich schön.

Kannst Du Dir jetzt sofort etwas gutes tun? Einen schönen Tee trinken oder Cappucino, etwas genießen?

Diese Zeilen mal so als erste Hilfe, melde mich gern in Kürze wieder ausführlicher bei Dir, ja?

Die heimliche Zigarette sausen zu lassen war eine ganz starke Aktion von Dir Saskia, mein Respekt ist Dir sicher. Herzliche Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 13.11.2017, 11:37
saskialex
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Hi zusammen... kleines Update: Die mittagspause ist rum und ich immernoch ohne zigarette. beinahe hätte sich mir die gelegenheit einer heimlichen zigarette gegeben die ich allerdings ausschlug. dies lies aber die schmacht und somit die entzugserscheinungen auftreten: ich schwitze unglaublich und hab die mieseste laune die man sich vorstellen kann...

Verfasst am: 13.11.2017, 10:13
saskialex
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Hallo Lydia,

das problem bei mir ist das ich mit dem rauchen viel kompensiere. Stress, Angst, jegliche Negativen Gefühle. Inklusive der Tatsache dass das Rauchen nur "mir gehört" - das heißt niemand kann es mir weg nehmen oder bestimmen wann ich rauche oder wann nicht.
Morgen habe ich meinen Therapie Tag und da wird es am schwierigsten... da breche ich meistens wegen dem Stress ein. Beim letzten mal habe ich 5 andere Dinge gekauft bevor ich zum Lotto gegangen bin... Mein Therapeut weiß bescheid aber er will ja das es mir psychisch gut geht und weiß das mich der rauchausstieg psychisch sehr belastet - vor allem wenn ich scheiter.
Mein Arzt ist Landarzt und leider sehr desinteressiert an allem was über eine körperliche Diagnose hinaus geht.

Das ganze Schritt für Schritt anzugehen habe ich mir auch schon überlegt. Heute habe ich mir genau eine Zigarette von meinem Kollegen geschnorrt - die Frühstückszigarette. Mehr will ich mir heute nicht nehmen... Ich höre viel Hörbuch im moment und habe auch so ein Buch dabei um zwischendurch zu lesen.

Und du hast recht, noch bin ich gesund und habe keinerlei gesundheitliche Probleme, sogar meine Lunge klingt laut meinem Arzt relativ normal (wobei ich natürlich beim Treppensteigen und laufen merke das da deutlich Luft nach oben ist)..
Bald ist mittagspause - bin gespannt wie es wird. werde wohl nicht mit gehen zur spazierrunde da die versuchung da sehr groß ist. dann habe ich es auch schon bald geschafft.

liebe grüße,
saskia

Verfasst am: 13.11.2017, 09:39
miezhaus
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Hey Saskia,

na nix shame! Weißt Du, vielen Aufhörern ist dieser direkte Weg einfach nicht vorbestimmt. Sie hören auf, fallen um, machen weiter, stolpern, machen weiter... und kommen irgendwann schlußendlich doch ans Ziel. Sowas gibt es auch, haben wir schon öfters erlebt hier! Kein Grund für shame on me. Diese Sucht ist einfach unfaßbar stark, das ist nicht Dein Fehler.

Woran liegt es denn, daß Du Dich wieder durchgeschnorrt hast? Gab es dafür Auslöser, die Du eventuell anders bewältigen könntest? Oder war da einfach Schmacht, die Du vielleicht anderweitig bekämpfen könntest zum Beispiel mit einer Atemübung oder Ablenkung, einem scharfen Bonbon oder Kaugummi? Siehst Du, jeder Ausrutscher stellt eine Chance dar, die Situation beim nächsten Mal rauchfrei zu bewältigen, denn man kann die Gründe dafür analysieren und einen Plan aufstellen, wie man es beim nächsten Mal anders machen könnte. Viele haben das so gemacht, und dann wurden die Ausrutscher seltener, die Abstände dazuwischen größer... Diese Chance hast Du genauso.

Vielleicht würde es Dir auch helfen, nicht den Rauchausstieg als "großes Ganzes" zu sehen. Sich nicht erst mal vorzustellen, daß man von jetzt an nie mehr raucht. Vielleicht hilft Dir mehr der Gedanke, "jetzt rauche ich nicht". Auch die schlimmste Schmacht ist nach einer halben bis drei Minuten am Abflauen. Sag Dir in dieser Zeit "nein danke, jetzt nicht!" und wenn es dann nachläßt, kannst Du Dir sagen "na jetzt brauche ich auch nicht mehr". Und dann schau mit Stolz auf den Teilerfolg zurück, denn jede nicht gerauchte Zigarette zählt! Zerlege den Ausstieg in kleine Häppchen, versuch nicht mit einem großen Sprung auszusteigen, sondern nur Schritt für Schritt - ein Schritt ist leichter gewagt und bewältigt als ein Sprung. Was meinst Du, könntest Du mit dieser Vorstellung leichter zurecht kommen?

Du sprichst auch von einer Therapie: ist Dein/e Therapeut/in mit im Rauchfrei-Boot, in Deine Pläne eingeweiht? Magst Du das Thema vielleicht im Rahmen der Therapie anzusprechen, vielleicht könntest Du hier auch wichtige Hinweise abholen? Weißt, ich plädiere generell dafür, bei gesundheitlichen Themen aller Art die behandelnden Ärzte in die Rauchfrei-Pläne einzuweihen. Es könnte ja wichtig sein für die weitere Behandlung, wenn sie umfassend informiert sind, da der Rauchstopp sich ja auch auf körperliche und geistige Prozesse auswirkt.

Geh es auf jeden Fall wieder gelassen an, mach Dir keinen Druck. Hast doch nichts zu verlieren Saskia - aber jede einzelne nicht gerauchte Zigarette ist ein Gewinn. Darum wünsche ich Dir für Deinen heutigen Wiederausstieg gutes Gelingen! Bist hier nicht allein. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 13.11.2017, 06:15
saskialex
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Hallo zusammen,

shame on me - die woche lief gar nicht gut. habe mich bis Donnerstag bei einem Kollegen durchgeschnorrt und Donnerstag kam dann die neue Schachtel.... gestern sahs ich dann im Auto nach meiner Zigarette nach dem Sport. und hab die verbliebenen Zigaretten inklusive Feuerzeug einfach weg geworfen... ich hasse es das ich mir Dinge vornehme und sie dann nicht einhalte... immer und immer wieder.
diese woche versuche ich es erneut... drückt mir dir daumen...

Verfasst am: 09.11.2017, 12:51
Endlich_Nichtraucher
Endlich_Nichtraucher
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Moin Saskia,
beim Durchsuchen des Forums bin ich auf deine Seite gestoßen (ähnliche Überschrift).
Grundlegende geht es mir wie dir, gefühlt 1000-mal versucht aufzuhören, aber immer wieder nach langem ringen mit einem selbst, wieder ne Schachtel gekauft und zack... wieder gequalmt.
Nun soll aber auch beim mir wirklich Schluß sein. Habe am Di gegen 17Uhr die letzte geraucht, bist mir also einen Tag vorraus - kannst mir dann ja berichten auf was ich am nächsten Tag aufpassen muss.

Wenn du willst können wir uns gegenseitig motivieren / anfeuern . Heute Abend gehst bei mir, so ist der Plan, ne Runde joggen (plane für nächstes Jahr mal bei einem 10km Volkslauf mitzumachen). Also auf, gemeinsam dem Ziel, für-immer-Nichttmehrraucher sein, entgegen.

Gruß
Matthias

Verfasst am: 09.11.2017, 11:47
pc09042009
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Hey saskia,

dauert die Besprechung so lange oder hast Du Dich verlaufen..??

Gruss
Chris

Verfasst am: 08.11.2017, 05:21
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Saskia, darf man fragen, wie der gestrige Tag noch verlief?

Ich hoffe die Besprechungen waren nicht ganz so nervenaufreibend.

Dann viel Erfolg für den heutigen Tag.

Viele Grüße

Andreas