Wo ist meine Lebensqualität?

Verfasst am: 14.07.2017, 07:59
clamat
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Guten Morgen zusammen,

wie ihr schon richtig erkannt habt, geht es mir beim "militanten" Nichtraucher eigentlich nur darum, rauchen eklig zu finden und nicht jeder Rauchfahne mit aufgeblähten Nasenflügeln und "lecker, lecker" hinterherzulaufen, aber von diesem Zustand bin ich leider noch weit entfernt und ich befürchte, dass er bei mir nie einsetzen wird.

Na egal, ich setzte mir meine Ziele im Moment maximal wochenweise so nach dem Motto:
"Bis Sonntag hältst du auf jeden Fall durch!" und das klappt bislang mehr schlecht als recht.

Gestern war Betriebsausflug mit vielen Rauchern und Alkohol und das ging wieder problemlos. Da könnte man gar nicht ohne Gesichtsverlust rauchen, weil sowieso jeder sagt: "Du!, aufgehört!, Gibts ja gar nicht! Dich kenn ich doch nur mit Zigarette....."
Da müsste man wirklich wieder heimlich hinter der Hecke anfangen wie vor 42 Jahren aber das lassen wir mal.

Gruß

Verfasst am: 14.07.2017, 20:17
LisNeu
LisNeu
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Hallo Clamat!
So sehr du mir leid tust, so sehr tröstet mich, dass es offensichtlich noch mehr Menschen gibt, denen ein Stück Lebensqualität fehlt, die Rauch riechen mögen, die hoffen, dass die Vernunft siegt.
Ich bin ein paar Tage länger rauchfrei, aber bei mir kommen immer wieder kurze Momente, in den ich nicht Freude, sondern Verlust empfinde. Natürlich hat mein Husten nachgelassen, natürlich ist meine Lungenärztin mit meiner Lungenfunktion deutlich zufriedener als vor einigen Monaten. Da ich das vernünftig finde und gerne noch ein paar Jährchen leben würde, lasse ich das Rauchen. Nicht weil ich mich irgendwie befreit fühle, nicht weil ich angeblich gestunken habe.
Ich wünsche Dir, dass die Vernunft siegt und uns beiden, dass wir heiter werden. Ab und zu gelingt es mir schon

Schönes Wochenende wünscht Lis

Verfasst am: 14.07.2017, 21:15
clamat
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Hallo LisNeu,

irgendwie baut mich das auf, dass ich nicht der einzige bin, der "leidet". Wenn man so quer durchs Forum liest, hat man doch überwiegend Helden und gegenseitiges Schulterklopfen aber irgendwie hab ich da nicht richtig dran geglaubt. Klar, ich bewundere alle, die einfach so aufhören und alles cool finden, aber wahrscheinlich sind manche auch nicht ganz ehrlich und verschwinden nach dem Rückfall geräuschlos aus dem Forum.

Ich wünsche wirklich allen viel Kraft und den unbändigen Willen, das durchzustehen und hoffe, dass ich auch dazu gehöre, würde für mich aber noch keine Hand ins Feuer legen. Könnte weh tun.

Gruß an alle und eisernen Willen

Matthias

Verfasst am: 14.07.2017, 22:20
Sonnenschein66
Sonnenschein66
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Hallo Matthias,

vielleicht liest du mal Beet statt nur quer durchs Forum. Hier gibt es viele die auch sehr gelitten haben und das grade auch tun. Und die Helden sind all die die nächste nicht rauchen.
Bestimmt gibt es welche die umfallen und geräuschlos verschwinden aber auch genügend die wieder aufstehen und weitermachen.
Und einfach aufhören und alles cool finden?! Mag es geben, hier habe ich noch keinen gefunden.
Ich wünsche dir wirklich ganz viel Stärke und Sturheit.
Wenn du willst helfen und unterstützen wir dich gerne weil wir wissen wie hart es ist.

Viele Grüße
Claudia

Verfasst am: 15.07.2017, 00:18
Vierkronen
Vierkronen
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Hallo zusammen,

ich bin froh zu lesen, dass es anderen auch so - oder zumindest ähnlich - geht wie mir.
Ich habe vor kurzem aufgehört, das zweite Mal. Ich habe schon mal ca. 1,5 Jahre nicht geraucht und dann gedacht, ich könnte ja ein "Party-Raucher" werden, nur mal ab und zu, für den Genuss. Konnte ich natürlich nicht.
Insgesamt habe ich über 20 Jahre geraucht.
Ich frage mich, ob die Lust zu rauchen jemals aufhört. Ich denke immer noch jeden Tag daran zu rauchen, es ist besser als an den ersten Tagen, aber eben nicht weg.
Vorallendingen emotionaler Stress ist für mich kaum auszuhalten. Bei Streitereien mit meinem Freund war ich schon ein paar Mal drauf und dran mir wieder Zigaretten zu kaufen und mir zu sagen "ach komm, heute rauchst du einfach und hörst morgen wieder auf".
Damals dachte ich, ich wäre für immer gewappnet und bin Nichtraucher, doch nach 1,5 Jahren war ich wieder dabei.
Jetzt habe ich Angst, dass ich irgendwann, vielleicht sogar nach langer Zeit, wieder rückfällig werde. Man scheint niemals sicher zu sein :-(
Ich fand es so schön im Sommer draußen zu sitzen und zu rauchen. Jetzt sitze ich draußen und denke oh man ist das langweilig, einfach nur rumsitzen. Rauchen war für mich immer auch etwas aktives. Auch ich liebe es den Rauch zu riechen. Setze mich manchmal sogar absichtlich neben Raucher, damit ich Passivrauchen kann.
Eigentlich müsste ich stolz sein aufgehört zu haben, aber irgendwie fühle ich das nicht. Ich habe das Gefühl, dass mir etwas fehlt.

Verfasst am: 15.07.2017, 01:22
doro_66
doro_66
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Hallo,
ich möchte kurz was zu Vierkronen sagen, ist es denn nicht so, dass das schwankt mit dem Rauchverlangen? Gerade heute fühl ich mich von Deinen Zeilen angesprochen, weil ich heute nachmittag ganz heftigen Stress hatte, gleich mehrere ´Ärgernisse auf einmal, bor ich war wirklich sowas von auf 80!!!! Da hatte ich natürlich auch heftiges Rauchverlangen. Aber die Situation ging auch so vorbei (Hab mir zwischenzeitlich mit Möhren beholfen und mit Luft rauchen). Hinterher war ich froh, und es ging vorbei!! Genau wie der Abend, nächste schwierige Situation:: Mit einem Freund unterwegs, Radtour gemacht, dann in verschiedenen Lokalitäten gewesen, hauptsächlich draußen, d.h. Rauchen erlaubt und viele Raucher da. Zeitweise war es da auch schwer, nicht zu rauchen, aber nicht durchweg! Es ging immer wieder vorbei. Und wenn ich jetzt im Nachhinein überlege, ob ich mich besser amüsiert hätte mit Rauchen: Nö. Glaub ich nicht.
Das wird heute dennoch nicht die letzte Situation gewesen sein, und glaub mir, Matthias, ich leide auch oft, insbesondere hab ich vor dem Rauchstopp gelitten, immer schlechtes Gewissen und nicht davon loszukommen. Aber ich WILL meine Gedanken einfach auf das positive lenken.
Z.B., das ich diesen echt schwierigen Tag nikotinfrei überstanden hat, und das muss doch immer selbstverständlicher werden, ich kann es mir einfach nicht anders vorstellen.

Verfasst am: 15.07.2017, 08:11
Atrib2304
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Hallo Matthias,

ich muss da Frau Ella zustimmen. Auch ich habe immer noch das Gefühl es fehlt mir was im Leben um glücklich zu sein. Aber es schwächt immer mehr ab und glaub mir ich hab die ersten Wochen nach dem Rauchstopp auch gelitten , aber heftig.

Heute ist nicht mehr rauchen fast normal - aber es gibt Situationen wo es echt schwer ist- aber die gehen vorbei. Es muss dir im Kopf voll klar sein "Ich will nicht mehr rauchen!" Die ersten Wochen hab ich mir immer gesagt- ich gehe von Tag zu Tag und jeder Nichtrauchertag ist ein guter Tag-. So hab ich mich nicht so sehr unter Druck gefühlt.

Wenn jetzt schwierige Situationen kommen überlege ich mir erst- "Wenn du jetzt rauchst- änderst sich dadurch was an der Situation? -Nein!" Also lass ich es bleiben.

Ich wünsch dir weiter die Kraft und das Durchhaltevermögen. Du kannst stolz auf dich sein.

LG Brita

Verfasst am: 16.07.2017, 17:29
clamat
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Hallo Forum und besonders Michaela,

ich habe jetzt seit gestern Morgen darüber nachgedacht, ob ich wirklich mit dem Rauchen aufhören will und komme zum Ergebnis: "Nein." Ich will nicht husten, aber ich will rauchen, was so leider nicht geht.

Ich war mir eigentlich gestern schon sicher, dass ich noch am gleichen Tag rückfällig werde und auch heute denke ich nur noch daran, dass ich wohl demnächst eine rauchen werde. Ich verschiebe den Rauchstart momentan nur Stunde um Stunde und werde wahrscheinlich dadurch auch noch heute rauchfrei durchkommen, in dem ich wieder früh ins Bett gehe und so dem Rauchen aus dem Weg gehe.

Nur da sind wir wieder bei meiner Ausgangsfrage mit der Lebensqualität. Ich kriege nichts gebacken, obwohl ich die Zeit dazu hätte. Sitze nur rum und trauere der Zigarette nach. Früher habe ich das Päckchen geschnappt, war aktiv und habe geraucht. Heute habe ich mehr Zeit, weil die ganze Zeit, die aufs Rauchen entfällt, übrig ist und trotzdem geht mir nichts von den Fingern.

Man ist ja bereit, diesen Zustand eine gewisse Zeit mitzumachen, die man sich für den Entzug gesetzt hat. Wenn es aber in der Woche 4 immer schlimmer wird und jetzt in der Woche 5 nur noch nervt, wo es am Anfang eigentlich recht gut geklappt hat, fragt man sich schon, wie lange das noch so weitergehen soll.

Nach allem, was ich hier lese, müsste das Rauchverlangen längst nachlassen aber das Gegenteil ist der Fall.

Es deutet alles darauf hin, dass ich demnächst wieder Raucher bin. Ich hoffe für alle anderen hier, dass sie mehr Charakterstärke als ich aufbringen und locker rauchfrei bleiben.
Wie Michaela schon gesagt hat, der Schalter im Kopf ist wohl noch nicht umgelegt oder kaputt.

Gruß

Verfasst am: 16.07.2017, 17:40
doro_66
doro_66
Dabei seit: 22. 06. 2017
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Hallo Clamat,
gerade erschien Deine letzte Nachricht, Du scheinst Dich ja entschieden zu haben, andererseits schreibst Du es nochmal im Forum, und sagst außerdem, dass zumindest der heutige Tag vermutlich noch rauchfrei bleibt... Da fiel mir das Prinzip ein, das die Anonymen Alkoholiker praktizieren: "Heute will ich nicht trinken". Jeweils am nächsten Tag wird neu entschieden bzw. wieder nur der eine Tag zum Vorsatz genommen. Man erspart sich dadurch diesen riesigen "Berg", der "nie wieder" heißt. In Zeiten wo es eng ist, kann man sich damit bestimmt für ne Weile retten.
Ich wünsch Dir jedenfalls alles Gute, wie immer Du Dich entscheidest,
LG

Verfasst am: 16.07.2017, 19:26
Maroditis
Maroditis
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Lieber Matthias,
ich verstehe Dich nur zu gut, und habe drei mal im meinem Leben wegen verlorengeglaubter Lebensqualität wieder angefangen zu rauchen. Für Jahre, Jahrzehnte.

Dahinter steckte bei mir was anderes. Und das zu finden, ist eine Aufgabe. Diese zu lösen oder lösen zu wollen liegt bei Dir. So oder so, ob Du wieder anfängst und später im Leben Kraft und Spaß hast, das mit der Lebensqualität anzugehen ist richtig. Weil: Dein Weg. Und der darf so sein.

So und jetzt freue Dich einfach über den Tag heute, dass Du lebst, dass Du Menschen hast, die Dir zuhören, die Dich mögen, hier oder in echt, nimm den Druck raus und rauche - oder lass es sein. Du entscheidest immer richtig. Herzliche Grüße,
Maroditis