Rauchstop in der Schwangerschaft

Verfasst am: 16.06.2020, 21:40
m3m
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Hallo zusammen,

mir ist ein Muster aufgefallen, dass ich nicht so recht verstehe.

Oft lese ich Aussagen wie "Ich habe nie mehr als ein paar Tage ausgehalten ... die Schwangerschaft
ausgenommen" oder "Ich habe keine Ahnung, ob ich das aushalten kann ... wieso habe ich nur
nach der Schwangerschaft wieder angefangen?".

Der Tenor scheint zu sein, dass es Aufhoeren und ... "Schwangerschaftsaufhoeren" zu geben
scheint, die komplett unterschiedliche Dinge sind, oder zumindest so wahrgenommen werden.
Und ich frage mich: Wieso?

Natuerlich, Motivation und Dringlichkeit sind in so einem Fall automatisch sofort sehr hoch,
aber ein Quit ist ein Quit. Warum Monate und Monate der Abstinenz vor sich selber kleinreden?

Warum nicht daran anknuepfen, sich Staerke aus der Gewissheit holen, dass man in anderen
Umstaenden schon mal erfolgreich war?

An alle Muetter, die in der Schwangerschaft nicht geraucht haben:
Wie schwer ist es euch gefallen, nicht zu rauchen?

Verfasst am: 16.06.2020, 23:11
Unbekannt
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Verfasst am: 16.06.2020, 23:13
Unbekannt
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Verfasst am: 16.06.2020, 23:43
Sabsi59
Sabsi59
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Hallo m3m,

das zu verstehen ist eigentlich ganz einfach. Die meisten schwangeren Frauen hören auf zu rauchen bzw. reduzieren drastisch, weil sie a) Verantwortung für ein werdendes Leben fühlen und b) die ansonsten beim Rauchstopp vorübergehend fehlenden Glückshormone während einer Schwangerschaft ersetzt werden. Frauen haben ja auch die witzigsten Gelüste während einer Schwangerschaft - alles eine hormonelle Geschichte.

Nach der Schwangerschaft kommt dann der "Normalzustand" zzgl. einer großen Portion Stress u. Schlafmangel - da fangen dann viele der Frauen wieder an zu rauchen.

Ich hoffe das war jetzt einigermaßen verständlich?

LG,
Sabine

Verfasst am: 16.06.2020, 23:44
Bleibenlasser
Bleibenlasser
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Was macht die Frage so „anders“, wenn sie von einem Mann gestellt wird?

Er macht keine Vorwürfe, er greift niemanden persönlich an, aber ihm werden subtil seltsame Beweggründe unterstellt.

Seltsame Stimmung hier im Forum.
So weit her ist es mit dem „im gleichen Boot“ leider nicht.

Und nein, ich kann nichts zur Klärung der Frage beitragen.
Meine Frau hat bei der ersten Schwangerschaft aufgehört und seitdem nicht mehr angefangen.
Raucht halt alle 3-5 Monate mal eine Zigarette zum Wein und dann wieder ewig nicht.

Verfasst am: 17.06.2020, 09:18
m3m
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Themenersteller/in
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[quote="shusha"]
mir fällt kein einziger Grund ein, warum ich diese Frage einem mir unbekannten Mann in einem Internet-Forum ehrlich beantworten sollte.
[/quote]

Na, dann tu es nicht. Mir persoenlich hilft die Anonymitaet in einem Forum wie diesem,
offen mitzuteilen, was ich denke und fuehle. Und da ein suechtiges Gehirn nur bedingt
ein objektives Gehirn ist, will ich mich bei der Analyse in diesem Fall nicht nur auf
die Selbstreflexion verlassen, sondern schaetze Input anderer hierzu.
"Du machst das super", Bluemchen und tanzende Gifs bringen mir persoenlich
jedoch weniger, so hat jeder seine Herangehensweise.

Ich finde es interessant, und habe bisher in den Studien, die ich
zum Rauchen gelesen habe, dazu nichts gefunden. Zumindest erinnere ich mich nicht daran.
Welche Rahmenbedingungen, Geisteshaltungen tragen zu einem erfolgreichen Quit bei?
Ich werde noch mal schauen, es muss doch eine Studie geben, die sich speziell dieser
[u]erfolgreichen[/u] Untergruppe der Rauchstop Population gewidmet hat.

1. Welcher Anteil der Gruppe hoert tatsaechlich vollstaendig auf?
2. Welcher Anteil wird spaeter wieder Raucherin?
3. Warum, bzw. welche subjektiven Gruende nennen sie dafuer?
4. Wie unterscheidet sich der Stop in der Schwangerschaft von den sonstigen in ihrer
Wahrnehmung.

Falls jemand eine derartige Studie kennt, waere ich dankbar fuer einen Hinweis.

Verfasst am: 17.06.2020, 09:45
m3m
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Disclaimer:
Ja, der Fragesteller ist ein Mann. Ja, hier lesen Maenner mit. Bitte daran denken.

[quote="Carbonara"]
... Ich habe den rauchstopp auch die ganze schwangerschaft und stillzeit durchgezogen, aber es ist mir ungeheuer schwergefallen.[/quote]
Ganz wichtiger Punkt. Ich hatte die Hoffnung, dass mit einer positiven Motivation - also eben nicht
z.B Krankheit - der Stop als leicht(er) wahrgenommen wird. Das war bei dir zumindest nicht der Fall...

Zitiert von:
Ich habe den rauchstopp in der schwangerschaft fast gar nicht als eigene entscheidung
wahrgenommen, sondern eher wie eine verpflichtung, der man jetzt eben nachkommt, oder noch mehr wie ein opfer, das erbracht werden MUSS.

Man raucht eben nicht; diese Erfahrung kenne ich nur in zeitlich sehr beschraenkten Umgebungen, wie
bei Fluegen oder im Kino/Krankenhaus. Mit einer laengeren Dauer hast du zumindest anscheinend
keine Veraenderung in diesem Empfinden wahrgenommen, das Zwanggefuehl hat sich nicht
relativiert...

Zitiert von:
Ich glaube, aus diesem grund schätzt man den rauchstopp in der schwangerschaft insgeheim (aber fälschlicherweise!) als weniger "wertvoll" ein, als würde man es nicht einfach so und freiwillig tun, sondern weil man ja praktisch sowieso dazu gezwungen ist. Wäre neugierig, andere Erfahrungen zum thema zu lesen. Liebe grüsse


Danke fuer deinen Input. Aber wie auch deine Nachfrage zeigt, ist das Thema hochsensibel.
Ich werde mich bei Muettern in meinem Freundes- und Bekanntenkreis umhoeren und ziehe mich
aus diesem Thread raus.