Ich will aufhören
Liebe Hasenmutter,
es tut mir richtig leid, daß Du Dich so plagst. Doch allein bist Du nicht, viele hier haben schon beschrieben, was Du erlebst. Die Verdauungsbeschwerden rühren vom Umbau des ganzen Stoffwechsels, so auch der Verdauung, her. Dies ist ein Grund, weshalb man viel trinken soll: zur Unterstützung der Verdauung. Auch ballaststoffreiche Ernährung, Obst, Gemüse kann unterstützen, Früchtewürfel (gibt es in der Apotheke, erkundige Dich bei Interesse). Oder Du versuchst mal dieses: Weiche drei Trockenpflaumen über Nacht in einem Glas Wasser ein, am nächsten Morgen ißt Du die Pflaumen und trinkst das Wasser. Oder trinkst am Abend ein kleines Glas naturtrüben Pflaumensaft. Auch Leinöl oder Flohsamen sind Hausmittel. Und gegen Bauchschmerzen und Blähbauch kannst Du Dir auch ein Wärmfläschchen oder erwärmtes Kirschkernkissen auflegen. Was immer Dir gut tut. Und es wird wieder vergehen, Stoffwechsel und Verdauung werden sich normalisieren.
Weitere Gründe für die Empfehlung viel zu trinken sind die Aufrechterhaltung des Kreislaufs, Ausschwemmen der Giftstoffe und Dämpfen der Schmacht (bei Schmachtanfallen ein Glas Wasser in kleinen Schlückchen trinken hilft). Hierfür sind Wasser, Fruchtsaftschorlen und ungesüßte Kräutertees geeignet. Gerade wenn Du schlecht schläfst, würde ich Kaffee eher vorsichtig und in Maßen genießen, da er bekanntlich nicht gerade schlaffördernd wirkt und außerdem in dem Ruf steht, dem Organismus Wasser zu entziehen, das ist ja bei Verstopfung auch nicht wirklich förderlich.
Auch was den Schlaf angeht, darfst Du gerne zu Hausmittelchen greifen und versuchen, ob Dir davon etwas hilft. Baldrian- oder Johanniskrauttee werden zum Beispiel gern versucht. Oder Melissentee, auch abendliche Bäder mit Melissen- oder Lavendelessenzen. Die berühmte heiße Milch mit Honig... erlaubt ist was Dir guttut. Doch auch die Schlafbeschwerden werden sich mit der Zeit wieder regulieren.
Wenn Du zuhause bist und gar nicht mehr weißt, was anfangen, dann komm doch her. Schmeiß den Rechner an, schau Dich im Forum um. Schreib Dir Deine Befindlichkeiten von der Seele - vielen hilft auch das! Oder beschäftige Dich sonst irgendwie mit der Seite, lies die Erfolgsgeschichten, die Infos zum Rauchen (dann willst Du es gar nicht mehr!), komm her und laß Dich unterstützen. Viele hier sind durch dasselbe Tal gegangen wie Du! Und haben es durchschritten. Das kannst Du auch.
Auch Stimmungsschwankungen sind hier kein Unbekannter, viele hier verspüren Stimmungsschieflagen - und weißt Du was, gestehe sie Dir zu! Sie sind eine Entzugserscheinung, und Du entziehst ja auch, aber es wird im Ergebnis Dein Schaden nicht sein und es ist nun mal harte Arbeit. Also nimm die Nebenwirkungen also normal, was sie ja sind, an und gestehe sie Dir zu. Sie sind auch nicht unendlich, Du findest wieder zu Deiner Mitte zurück. Und bis dahin überlege Dir, was Dich glücklicher machen könnte - was Du tun könntest, damit Du Dich ausgeglichener fühlst. Sei gut zu Dir!
Ich weiß es fühlt sich wirklich hart an. Und es tut mir leid, daß Du das mitmachen mußt. Aber es wird besser, ganz sicher. Gib nicht auf bitte, beiß Dich durch. Ich weiß auch, es fühlt sich nahezu nicht zu schaffen an - das ist aber eine Finte der Sucht. Die lügt Dich an - denn es ist zu schaffen. Auch für Dich.
Morgen einen besseren Tag wünscht Dir
Lydia
Hallo , bin mal wieder gescheitert , hatte gestern Geburtstag und gefeiert und bin schwach geworden, warum schaffe ich das nicht.lg Hasenmutter
Was haltet ihr von champix? Ich glaub ich schaff dass nicht , aber will unbedingt aufhören, mein Mann hat es geschafft , und ich mal wieder nicht .
Hallo Bayerngirl , danke für deine Nachricht , gebe noch nicht auf , das wäre ja noch schöner, nix da . Starte einen neuen Versuch.lg Hasenmutter
Liebe Hasenmutter,
erstmal herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag! Ich hoffe trotz allem, Du konntest Deinen Jubel- und Ehrentag ein wenig genießen.
Auf Deine Frage nach dem Medikament kann ich leider auch nicht mit Erfahrung dienen. Aber ich kann Dir etwas Information zum Lesen darüber an die Hand geben, falls Du hier mal schauen möchtest:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/methoden-zum-rauchstopp/medikamentoese-unterstuetzung/
Aber was heißt hier Du hast es nicht geschafft? Freilich hast Du es noch nicht ganz geschafft, denn die Entwöhnung ist ja noch nicht vorbei. Zwischendrin stolpern kommt bei vielen einfach vor! Mancher geht einfach nicht den direkten linearen Weg, sondern solpert mal, nimmt die Erfahrung mit, macht vielleicht nochmal und nochmal eine - aber er hört immer noch auf! Und irgendwann stolpert er dann auch nicht mehr, kann seine Erfahrungen um- und einsetzen. Das ist nicht "es nicht schaffen", es ist nur ein anderer Weg, bis Du es geschafft hast. Du schaffst es freilich auch noch! Vielen erging es so wie Dir, bitte laß Dich davon nicht entmutigen.
Versuche doch auch mal, nicht das "schaffen" als großes Ganzes zu sehen. Das schaut doch so groß und unübersichtlich aus, das kann schon mal beängstigend wirken. Denke doch mal nur an den aktuellen Schmachter und sag, nein, ich möchte jetzt nicht rauchen. Denke gar nicht weiter, denke nicht, was ist wenn, oder wie lang wird es dauern - nein. Denk mal für den Moment nicht dieses "nie wieder". Vielen ist das zu gewaltig. Nur die aktuelle Situation will bestanden werden. Das ist doch zu schaffen, denkst Du nicht auch? Immer nur diese Verlangensattacke jetzt bewältigen. Das ist doch machbar, finde ich. Was sagst Du?
Ferner: stolpern heißt auch nicht scheitern. Es ist nur eine Erfahrung mehr auf dem Weg in die Rauchfreiheit. Wir betrachten hier niemanden, der abgesprungen ist, als gescheitert, auch wenn die dauerhafte Rauchfreiheit noch nicht erreicht ist. Die Sucht ist wirklich tückisch und gemein, und es ist nicht einfach ihr zu entkommen. Somit ist jeder Ausstieg ein mutiger Schritt! Und niemals ein Scheitern, egal wie er ausgeht.
Und bitte vergleiche Deinen Entzug nicht mit dem Deines Mannes. Jeder erlebt seinen eigenen Entzug, keine Entwöhnung gleicht der anderen. Die statistische Wahrscheinlichkeit, daß Ihr beide einen ähnlich einfachen Entzug erlebt, war vergleichsweise gering. Ich kenne diese im Vergleich einfacheren Entzüge auch (mein erster war zum Beispiel einer, bis zu diesem hier hatte ich auch keine Ahnung von den Härten die da kommen können). Aber ich glaube, die Mehrzahl wartet mit Entzugserscheinungen und Gemeinheiten auf. Deshalb mach Dir bitte hierüber keinen Kopf. Vergleiche nicht - Du erlebst Deinen Entzug und den gilt es zu wuppen. Auf Dich gilt es einzugehen. Achte im Verlauf des Rauchstopps auf Dich, höre auf Deinen Körper, geh auf Deine Bedürfnisse ein.
Für den Fall einer Schmachtattacke möchte ich Dir gern meine Lieblings-Atemübung mit auf den Weg geben: Für fünf Sekunden lang tief durch die Nase in den Bauch einatmen, bis er ganz rund wird. Die Luft dann fünf Sekunden lang anhalten. Und dann zehn Sekunden lang durch den leicht geöffneten Mund ausatmen. Du kannst diese Atemübung auch mit dem "Abhauen" der 4-A-Tipps kombinieren, wenn die Schmachtattacke kommt, gehtst Du raus (frische Luft, Badezimmer) und machst die Atemügung fünf- bis zehnmal in aller Ruhe. Überlicherweise klingen die Schmachtattacken nach einigen Minuten ab.
So, morgen geht es in eine weitere Woche. Nimm diese doch einfach frisch in Angriff und als Boten dafür, daß Du es jetzt so richtig angehst. Mit neuem Mut und guten Chancen - genauso gut wie die jedes anderen hier. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo zusammen ! Heute neu gestartet , hoffe dies mal entgültig, soweit geht mir ganz damit , mal sehen was der tag noch so bringt. Wie ändert man denn Statistik? Will neues Startdatum eingeben.lg hasenmutter und grossen Dank an Lydia
Hallo zusammen ! Heute neu gestartet , hoffe dies mal entgültig, soweit geht mir ganz damit , mal sehen was der tag noch so bringt. Wie ändert man denn Statistik? Will neues Startdatum eingeben.lg hasenmutter und grossen Dank an Lydia Versuche es ohne Medikamente
Hallo Hasenmutter,
ja freu mich auch daß der Absprung heute wieder vollzogen ist. Hast Du gut gemacht. Und, was hat Dir der Tag denn noch so gebracht?
Ja, Sharmila hat recht, um das Datum zu ändern, klickst Du, wenn Du hier an der Seite angemeldet bist, auf Deinen Benutzernamen, den Du ganz oben rechts neben dem Logout-Button blau unterlegt vorfindest. Da kommst Du dann in Dein Profil, wo Du die Angabe "Rauchfrei seit" liest. Hier kannst Du das neue Datum einsetzen.
Ich wünsch Dir weiterhin viel Kraft und Optimismus. Wenn es brennt, komm jederzeit her und hole Dir Beistand. Alles Gute und einen angenehmen Abend von
Lydia
Hallo wie geht es euch ? War jetzt 2 tage nicht bei euch!War nur am arbeiten , trotz Arbeit sehr viel ans rauchen gedacht ,es ist tief verankert in meinem Kopf , könnte ausflippen , was die sucht mich beherrscht, das ist einfach unglaublich. Könnte mir direkt eine anmachen , wann hört das mal endlich auf. Ganz normal mich relax fühlen kann doch nicht so schwer sein.Brauche noch ein paar tipps, das ich nicht immer daran denken muss , bin Samstag auf 50. Geburtstag eingeladen, hab ihrendwie Angst davor . LG Hasenmutter
Hi Hasenmutter,
zunächst mal möchte ich Dir meinen Respekt dazu ausdrücken, daß Du den permanenten Gedanken ans Rauchen in den letzten Tagen so tapfer standgehalten hast. Du hättest Dir eine anstecken können, sagst Du? Hast Du aber nicht, das ist es was zählt. Sehr stark, wirklich gut gemacht. Hältst tapfer dagegen, wirklich. (Und sei versichert, uns hat die Sucht genauso beherrscht. Ist unglaublich ja, unvorstellbar - aber in der Entwöhnung merken wir, wie die Sucht über uns regiert hat... das geht Dir nicht alleine so.)
Wann es aufhört... hier kann Dir keiner eine Faustregel an die Hand geben, Dir sagen, mit Tag X ist es vom Tisch. Es ist auch eher nicht zu erwarten, daß es von einem Tag auf den anderen aufhört. Es wird weniger werden, schwächer, erträglicher, dann wird es auch Pausen geben, die immer länger werden... Einen Lichtblick, den ich Dir anbieten möchte, ist der, daß nach drei Wochen viele Aufhörer eine Erleichterung verspüren. Viele, die die ersten drei Wochen so gekämpft haben, merken danach einen deutlichen "Spannungsabfall". Nun bist Du zwar mal gestolpert, aber ich glaube, auf das Level wie vor dem Rauchstopp hast Du es doch nicht wieder gebracht und bist ja immer schnell wieder aufgestanden. Du hörst immer noch auf. Daher denke ich, vielleicht nicht nach exakt drei Wochen, doch möglicherweise zeitnah könntest Du erste Erleichterungen merken.
Tipps daß Du nicht immer dran denken mußt, kann man Dir kaum geben, diese Geanken gedeihen anfangs wie Unkraut, ich fürchte mal, außer Ablenkung kann man da wenig tun. Ich sage ja immer, man beschäftigt sich zu Beginn des Entzugs mit nichts anderem als mit dem Rauchen und dessen Unterlassung. Und zwar ob man will oder nicht. Diese Gedanken sind Teil des Auseinandersetzungsprozesses. Du kannst versuchen, sie beiseite zu schieben, um ihnen nicht so viel Raum einzuräumen, doch kaum vermeiden, daß sie wiederkommen. Ablenkung ist die Wahl. Und - leider, aber das ist auch eine Erkenntnis, die Aufhörer immer wieder mal hier einbringen: Manchmal wollen die Gedanken einfach ausgehalten werden...
Was kann ich Dir mitgeben, um auf dem Geburtstag rauchfrei zu bleiben... also da möchte ich gleich nochmals die 4 A-Tipps strapazieren, die immer und überall anwendbar sind. Wenn Dich die Situation zu überwältigen droht: Abhauen. Wasser trinken oder Gesicht kühlen gehen. Dann bewaffne Dich mit scharfen Bonbons und/oder scharfen Kaugummis. Schärfe dämpft Schmacht. Knabbere Salzstänglein statt Zigarette. Wenn es Dir nicht zu blöd ist, nimm Dir einen auf Zigarettenlänge zurechtgeschnittenen Strohhalm mit und "rauche" Luft durch ihn, wenn Du glaubst, Du "müßtest" jetzt rauchen. (Das ist zugleich eine Atemübung durch das Einsaugen der Luft.)
Und wenn gar nichts hilft, verabschiede Dich höflich beizeiten. Meide die Situation (das wäre das Ausweichen der 4 A-Tipps), wenn Du glaubst, Du kannst in ihr nur baden gehen. In der gegenwärtigen Situation finde ich, hast Du dieses Recht als ultima ratio. Und versuche doch, die Angst nicht zuzulassen. Die Sucht ist wie so ein Bluthund, wenn sie Angst riecht, greift sie Dich an. Sieh es so: jede Schmacht, die Du aussitzt, stärkt Dich, und schwächt die Sucht. Also laß die Schmachter kommen, Du brauchst sie, um rauchfrei zu werden. Und wenn sie kommen, sitze sie aus. Und freu Dich und sei stolz darauf, daß Du mit jedem einzelnen davon Deinem Ziel, dauerhaft rauchfrei zu werden, wieder einen Schmachter näher gekommen bist.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Optimismus. Und trotzdem morgen viel Spaß bei der Geburtstagsfeier. Viele Grüße sendet Dir
Lydia