Hilfe es wird schlimmer

Verfasst am: 25.05.2015, 22:57
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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[color=blue]Hallo Milonka,

das mich mich jetzt traurig, aber nicht mutlos. Denn ich bin ja auch psychisch krank und kenne Dissoziationen nur zu gut. Bin im Text.
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[quote="milonka"]
Danke euch allen für die Nachrichten. Danke Barbabo, dein Post hat mich sehr berührt. Ich habe ein ganz großes Problem. Das was ich glaube wird wahr. Solange ich daran glaube, das das Rauchen mir bei irgendwas hilft, solange wird es das auch tun. Wie fühle ich mich jetzt? Ich würde gern sagen, wirklich schlecht, aber Tatsache ist, einerseits ja, anderseits; der Druck ist weg, das Drama ist weg, Ich rauche halt. Solange bis es mir wieder so zuwieder ist, oder die Angst zu groß wird, dann höre ich wieder auf und alles beginnt von vorn. Die wirkliche Frage ist doch; wie kann ich den Glauben an das Wundermittel Rauchen verlieren?

[color=blue]An was könntest du denn statt dessen glauben? An das Forum hier zusammen mit Therapie? Wie steht es bei dir mit deiner fachärztlichen Versorgung? Mit Gesprächen beim Krisendienst? Also ich habe auch fast nicht mehr dran geglaubt, rauchfrei sein zu schaffen und habe es doch auf Dauer geschafft, in vielen kleinen Schritten, mit dem bzga Programm und den Menschen hier. Es ist also zu schaffen!
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Mir gehts es nicht um Gewohnheiten, die sind mir herzliche egal. Ich habe auch schon alles einschlägige gelesen, mehr bringt nichts neues. Das ist das was mich wirklich im innersten verzweifelt macht. Innerhalb der Sucht hat alles eine Logik. Eine neue Erkenntnis heute; ich fühle mich jetzt wieder so wie sich ein Nichtraucher immer fühlt, irgendwie normal. Ich rauche tatsächich nur deswegen, um mich normal zu fühlen.

[color=blue]Milonka, das hat bei mir Monate gedauert, bis sich Körper und Hirn, Gewohnheiten, Rituale "normal" anfühlten rauchfrei. Das ist eben so. Geduld ist eine unabdingbare Eigenschaft dabei. Mir hat das Belohnen sehr gefreut und neue Aktivitäten aufnehmen, immer nur für Heute, für diesen einen Tag. Manchmal auch simpel: Jetzt nicht, dafür mache ich .....
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Ich habe das so oft gelesen aber nie verinnerlicht. Ich musste jetzt meine extremen Entzugserscheinungen lindern, nun fühle ich mich normal. Das ist fast lächerlich, so einfach ist es. Aber es ist auch noch nicht die Lösung des Problems, höchsten ein kleiner Teil davon. Nein, ich melde mich nicht ab, ich werde weiter hier sein.

[color=blue]Klasse, das freut mich und zeigt mir, dass in dir sehr wohl noch Hoffnung und zwar berechtigte da ist.
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Ich werde den Weg weiter gehen, wieder aufhören. Vielleicht morgen, vielleicht nächste Woche, ich weiß es gerade nicht. Ich bin sehr tief verzweifelt und im Grunde habe ich keine Ahnung was ich tun soll. Verliere ich den Glauben irgendwann von selbst, wenn ich weiter Clean bleibe? Oder wird es mich immer wieder einholen? Wie ich leben will, was ich überhaupt will, das ist miir klar. Ich möchte die Sucht überwinden, ich möchte wirklich frei werden, aber ich habe keine Ahnung wie ich es schaffen kann. Ich glaube nicht sehr an Substitution. Ich weiß wie ich die ersten Tage überstehe. Wie schaffe ich es langfristig?
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[color=blue]Was macht ein Sportler, der die Latte gerissen hat und zum Start zurück geht? Er macht eine Pause, regeneriert sich, nimmt die Situation an und bereitet sich körperlich und mental neu vor: Wie schaut es bei dir aus mit Rückfallanalyse? Mit Alternativen? Du kannst es auch, so wie ich auch, trotz Handicaps. Allerdings ist viel Eigenarbeit dazu nötig und gute therapeutische Unterstützung, ist meine Erfahrung.

Jetzt erst mal sei bitte freundlich zu dir so gut du irgend kannst, lobe dich (ich find es zum Beispiel Klasse, dass du dran bleibst), verwöhn dich, am besten mit Düften, Musik, Tastübungen....also allem sinnenreichem, das holt mich aus den Dissos raus. Handschlag? Give me five

Mit liebem Gruß

Andrea
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Verfasst am: 26.05.2015, 19:52
milonka
milonka
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Hallo an euch alle,
Ich habe meinen Tabak raushol-sicher- in den Mülleimer versenkt. Ich möchte nicht mehr rauchen. Ich bin noch am hin und her überlegen, ob ich es mit Pflastern versuchen sollte. Mein Problem ist meine instabile Psyche. Ich denke irgendwie, vielleicht braucht mein Gehirn einen sanfterern Entzug. Aber ich bin so skeptisch, ob das wirklich funktionieren kann. Mein Plan ist, es ohne alles zu versuchen, und wenn es nicht geht, Pflaster drauf. Hat jemand Erfahrung mit Pflastern?
Herzliche Grüße.

Verfasst am: 26.05.2015, 23:45
kruemlchen
kruemlchen
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Ich hab keine Erfahrung mit Pflastern.
Aber es gibt hier im Forum einige.

Tu das was für dich am besten ist. Wenn du meinst es nur mit den Pflastern zu schaffen dann mach es. Besser als immer weiter zu rauchen.

Ich wünsche dir viel Erfolg! Du schaffst es. Egal ob mit oder ohne Hilfsmittel

Verfasst am: 27.05.2015, 17:20
Barbabo
Barbabo
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Hallo Milonka,

ich finde es super, dass du es gleich wieder angehst! Bezüglich Substitution habe ich keine Erfahrung, ich wollte es lieber mit einem Mal hinter mich bringen. Aber es gibt einige hier, die gute Erfahrungen mit Pflaster und/oder Kaugummi gemacht haben. Das muss jeder für sich selber herausfinden und ausprobieren - wie so einiges im Zusammenhang mit dem Entzug. Für sich selber und doch gemeinsam - das ist das große Plus des Forums hier, dass man Leute finden kann, die in ähnlichen Phasen sind oder ähnliche Herausforderungen haben, oder solche, die ähnliches durchgemacht haben.

Ich weiss nicht, ob du es gesehen hast: Mäggi und Tine starten auch neu durch - schließ dich ihnen am besten gleich an. Quasi unter dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid :-)

Alles Gute weiterhin!

Verfasst am: 31.05.2015, 13:42
milonka
milonka
Themenersteller/in
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Hallo an alle,
Ich bin seit letzten Dienstag wieder rauchfrei und bis jetzt gehts mir gut. Ich bin auf der Hut, weil ich weiß, das es bei mir mit der Zeit eher schlimmer als besser wird. Aber ich freue mich trotzdem über die ruhigen Tage. Ich brauche noch eine Strategie, um so einem Rückfall wie dem letzten vorzubeugen. Ich habe gemerkt, das im äußersten Notfall, wenn ich wirklich schon kurz davor bin zu rauchen, wenn mein Gehirn schon ausgesetzt hat und ich denke, wenn ich jetzt keine Kippe kriege dann sterbe ich, da hilft mir das Forum nicht. Ich denke darüber nach, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen, sofern ich eine finde. Ich glaube ich brauche zusätzlich Kontakt zu realen Menschen, zu jemandem den ich im Notfall anrufen kann und der dann versteht was los ist. Ich habe mich gegen Nikotinersatz entschieden. Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Bis jetzt geht alles ganz gut.
Herzliche Grüße

Verfasst am: 01.06.2015, 21:29
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Milonka,

das halte ich für eine sehr gute Idee, dir eine Selbsthilfegruppe vor Ort zu suchen. Oft gibt es ein Verzeichnis aller Selbsthilfegruppen der Stadt, frag mal bei der Zeitung oder dem Bürgerbüro der Stadtverwaltung nach.

Auch kann ich sehr gut verstehen, dass du zum Telefonhörer greifen möchtest, bevor du einen Rückfall baust. Bis du Telefonnummern vor Ort gesammelt hast, kannst du ja hier bei der Hotline anrufen, da sind sehr freundliche Profis dran: 01805/313131. Ich habe heute noch diese Nummer auf meinem Notfallkärtchen im Geldbeutel immer bei mir.

Und: ganz toll deine Leistung, dass du bereits 6 Tage geschafft hast. Gut gemacht!

mit liebem Gruß

Andrea

Verfasst am: 02.06.2015, 16:03
Barbabo
Barbabo
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... und schwupps, schon wieder ist eine Woche vorbei. Ich hoffe, alles ist soweit gut bei dir. Hast du ein Notfall-Netz für dich gefunden? Deinen Rauchfrei-Airbag, quasi?

Ich drücke dir fest die Daumen :-)

Verfasst am: 03.06.2015, 10:48
milonka
milonka
Themenersteller/in
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Hallo Barbabo,
Danke für deine Nachricht. Ich frage mich manchmal, warum mein Thread so still ist. Er rutscht doch ziemlich schnell ins Nirvana ab. Ich habe im Moment aber auch nicht viel Zeit zum Schreiben.
Ich bin immer noch bzw. wieder rauchfrei seit sieben Tagen. Bis jetzt gehts mir ganz gut.
Nur wenn ich Verlangensattacken habe, dann fühle ich mich manchmal sehr müde, zu müde zum Kämpfen. Dann würde ich am liebsten aufgeben.
Aber dann denke ich wieder daran, wie es sich angefühlt hat, die zwei Tage Kettenrauchen, und dann mache ich doch weiter. Ich werde Ende des Sommers in eine Rehamaßnahme gehen und mein Ziel ist, bis dahin rauchfrei zu sein.
Ich habe etwas Angst vor der Zukunft, denn ich weiß, die Attacken werde noch heftig.
Für den Notfall habe ich noch immer keinen richtigen Plan. Ich habe versucht eine Selbsthilfegruppe zu finden, aber sowas gibts scheinbar nicht, zumindest nicht in meiner Stadt. Ich finde das seltsam. Wenn man sich so in den Foren umsieht müsste es doch großen Bedarf geben. Es ist schade, ich glaube eine reale Gemeinschaft
könnte mir sehr helfen.
Ich werde morgen ein Probetraining im Fitnesscenter machen. ich bin gespannt ob das was für mich ist. Ich versuche jetzt alles so zu gestalten, das es für mich tragbar wird. Ich gehe viel laufen oder auch nur spazieren. Ich glaube Sport wird mir helfen. Zum Glück bin ich selbstständig und kann mir meine Zeit selbst einteilen.
Herzliche Grüße

Verfasst am: 03.06.2015, 11:52
Piet
Piet
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Beiträge: 1182 Beiträge

Hallo Milonka,
da Dein Thread so still ist möchte ich Dir ein paar Zeilen schreiben. Warum es so still ist kann ich auch nicht sagen, liegt vielleicht auch daran dass einige Mitstreiter das gleiche Ausstiegsdatum haben.

Nun hast Du ja schon 8 Tage durchgestanden, der körperliche Entzug ist schon vorbei, aaaaber diese Verlangens Attacken, sind sie wirklich so schlimm?

Zugegeben, ja sie waren schon schlimm, aber aus heutiger Sicht hat es sich absolut gelohnt sie durchzustehen. Hier im Forum hat mal jemand geschrieben die Sucht wäre wie eine tiefe Brandwunde die auch nicht in wenigen Tagen ausgeheilt ist.

Mit der Anmeldung im Fitnesscenter hast Du eine gute Entscheidung getroffen und eines Tages wirst Du Dich darüber freuen nach dem Training keine rauchen zu „müssen“ und wie frei Deine Atemwege sind.
Also lasse einfach diese Attacken vorüber gehen, irgendwann verschwinden sie ganz.

LG
Piet

Verfasst am: 03.06.2015, 14:00
leseeule
leseeule
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Hallo Milonka habe mir gerade deinen Thread durchgelesen und es ist wircklich schade daß du so zu kämpfen hast.Kann es sein daß du dir zuviel Druck machst ?Ich war eine leidenschaftliche und starke Raucherin(wie viel ich geraucht hab merke ich erst jetzt als nicht mehr Raucher)und ich habe freiwillig aufgehört einfach weil ich es wollte. Aber ich hab immer nur von Tag zu Tag gelebt und mir immer gesagt ich könnte ja wenn ich wollte aber ich will nicht!!!!! Und wenn eine Schmachtattacke kam immer hinterfragt was würde mir das Rauchen jetzt bringen und diverse Ablenkungsmanöver gemacht.Mit dieser Methode bin ich jetzt soweit gekommen und glaub mir es war oft sehr sehr schwer. Ich wünsche dir viel viel Sturheit und sei stolz auf 8Tage die du nicht geraucht hast.Liebe Grüße KarinAch ja ich hab immer noch eine Schachtel Zigaretten zu Hause selbstverständlich noch zu. So hab ich mir den Druck genommen denn ich könnte ja wenn ich wollte aber ich will ja nicht!!!!!!!!