Angst es nicht zu schaffen...

Verfasst am: 19.01.2024, 23:27
Mellimel
Mellimel
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Hallo Zusammen, ich bin mir gar nicht sicher, ob ich hier einen neuen Beitrag eröffnen sollte oder mich irgendwo mit einklinken soll. Naja jetzt ist hiermit wohl eine erste Entscheidung gefallen. Ich bin vor ein paar Stunden hier gelandet. Ich rauche nun schon 30 Jahre, als ich mir das, eigentlich gerade erst, mal bewusst gemacht habe, bin ich wirklich erschrocken. Um ehrlich zu sein hab ich nie wirklich versucht aufzuhören. Keine Krankheit, keine Vernunft einfach nichts hat bei mir bewegt zu sagen: ich höre auf. Ich war immer die "ich rauche gern Raucherin".

Vor gut einem Jahr habe ich angefangen Kraftsport und Cardio in mein Leben zu holen und meine Ernährung umgestellt. 25 kg sind verloren (ohne Diät). Ich hab dies in mein Leben integriert, mit dem Ziel: irgendwann muss man doch mal was Gutes für sich tun. Aber mit dem Rauchen aufhören? Nö... zumindest war das nie ein Gedanke. Nur ab und an im letzten Jahr, der aber immer mir vielen Ausreden verbunden war, es nicht zu versuchen. Um ehrlich zu sein: ich hab voll schiss davor. Zum Einen vor der emotionalen Herausforderung, der Angst zu Versagen und damit dann verstärkten Selbstzweifeln, die mich möglicherweise wieder in ein tiefes Loch stürzen lassen und zum Anderen: die Angst wieder zuzunehmen. Ich hab so viel dafür getan mich endlich nach zig Jahren in meinem Körper wieder wohl zu fühlen, dass meine Sorge da ist, sobald ich zunehme, gleich wieder anzufangen mit dem Rauchen... und das sich so der Teufelskreis wieder dreht. ABER: ich werde es nun versuchen. Ich WILL es schaffen. Ich habe gestern Abend meine letzte Zigarette geraucht (20 Uhr). Heute keine und ich kann es kaum glauben. Ich habe mir vorsorglich Nikotindrops zugelegt, weil ich es mir ohne einfach nicht zutraue. Über den Tag nun 4x darauf zugegriffen, wenn die Wut in mir aufstieg. Hat mich dann echt runtergefahren. Ein richtig komischer Tag, voller komischer Gefühle, von energiegeladen, aufgedreht, ausgepowert, wütend und hochgradig emotional war alles dabei. Normal? Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass ich nun gleich ins Bett gehe und einen Tag keine Zigarette angerührt habe und darauf bin ich mega stolz (könnte gerade wieder losheulen).

Ob diesen langen Text hier jetzt jemand liest weiss ich nicht. Es hat mir aber gerade geholfen einfach mal mich ein wenig "nackig" zu machen.Hier sich Zeit genommen hat: Danke.

Hoffe der Tag morgen läuft ähnlich gut. Ich will einfach ab jetzt noch mehr dafür tun, dass ich gesünder lebe, um einfach zu leben... der kopf weiss wie bescheuert Rauchen ist, wie msn sich ablenkt, etc. nur weiss ich noch nicht was in meinem inneren das noch verstehen muss, um es durchzuziehen. Ich hoffe ich finde es bald raus. Ich stöbere jetzt hier noch ein bißchen und werde dann ins Bett gehen. Rauchfrei Tag 1 Haken dran. Gute Nacht

Verfasst am: 20.01.2024, 06:49
Los!
Los!
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Beiträge: 1613 Beiträge

Hallo Mellimel

Mir ging es auch so. Ich konnte mir nicht vorstellen nicht zu rauchen. Ein ganzer Tag - wie soll das gehen.
Aber es ging.
Mir hat das forum sehr gut getan, so wie dir gestern auch.
Tief atmen, diese eine rauche ich nicht, stur aussitzen oder ablenken, Tageszähler, und andere Tricks, um mich bei der Stange zu halten. Und es hat funktioniert. Ich bin letztes Jahr im Januar mit derselben Angst konfrontiert gewesen.
Es kann gar nix schlimmeres passieren, als dass es nicht klappt beim ersten Versuch. Dann gibt es den nächsten.
Etwas zugenommen habe ich, so um die 4kg,nun sind es noch 2.
Was Ich gewonnen habe ist aber soviel mehr wert.
Und die Gedanken an Zigaretten kann ich inzwischen gut aussitzen. Sie dauern nicht lange und kommen nicht mehr oft. Und ich bin inzwischen trainiert und kenne sie.

Im Januarzug findest du sicher eine gute Unterstützung.
https://rauchfrei-info.de/community/forum/Topic/show/DESC/T/rauchfrei-ins-neue-jahr-wir-freuen-uns-auf-euch-im-januarzug-2024-10957/
Alle haben gerade angefangen mit dem aufhören.
Schritt für Schritt

Und Glückwünsche zum ersten geschaffen Tag. Das ist fantastisch, dass du diesen ersten, schweren Schritt gegangen bist.

Liebe Grüße
Ulrike

Verfasst am: 20.01.2024, 07:38
Eichel
Eichel
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Beiträge: 1530 Beiträge

Guten Morgen Mellimel,

herzlich Willkommen bei uns im Forum und Glückwunsch zu deinem ersten rauchfreien Tag! Darauf kannst du mächtig stolz sein!

Du hast den ersten Schritt getan, du hast deinen Entschluss, nicht mehr zu rauchen in die Tat umgesetzt! Glaube mir, wir alle hier wissen, wie schwer das ist, wir alle kennen die Angst davor. Für mich war die Angst vor dem Aufhören schlimmer, als das dran bleiben. Und Ulrike bringt es auf den Punkt, was kann denn im schlimmsten Fall passieren, genau genommen nichts. Es wird nichts passieren, nicht rauchen bringt dich nicht um, schadet dir nicht. Falls du es nicht im ersten Anlauf schaffst, dann startest du eben nochmal.

Ich habe für 3 Wochen Pflaster geklebt, mittlere Stärke. Ich weiß nicht, ob sie tatsächlich geholfen haben. Mir gab das Pflaster die Sicherheit, dass ich kein Nikotin brauche, Bei starken Verlangen habe ich es befühlt und war „beruhigt“. Was hat mir noch geholfen? Ich habe mich immer nur auf die eine, nächste Kippe konzentriert, die ich nicht rauche, bin oft ne Runde um den Block gegangen und habe viel hier im Forum gelesen und geschrieben. Das Forum war und ist die größte Unterstützung, ohne die Gemeinschaft hätte ich es vielleicht nicht geschafft meine 38 Jahre dauernde Raucherkarriere zu beenden!

Ach ja, das Thema Gewichtszunahme, ich habe etwa 4-5 kg zu und wieder 2 kg abgenommen. Lass dich davon nicht abhalten, mit viel Bewegung und guter Ernährung lässt sich die Zunahme vermutlich nicht ganz verhindern, aber im Rahmen halten!

Liebe Mellimel, ich bin ziemlich sicher, dass du es schaffst. Du hast schon soviel für dich getan, mein Respekt für dein Sport- und Abnehmprogramm! Dann klappt es auch mit dem Nichtmehrrauchen!

Viel Erfolg! Ela

Verfasst am: 20.01.2024, 08:18
Jutta M
Jutta M
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Beiträge: 811 Beiträge

Guten Morgen Mellimel,

herzlich willkommen im Forum, hier findest du Unterstützung und Infos.

Auch ich kann mich gut in deiner Angst wiederfinden. Ich habe erst aufgehört zu rauchen, als meine Angst vor den Folgen des Rauchens größer wurde als die Angst vor dem Aufhören. Zwei Ereignisse kamen zusammen. Meine Mutter starb mit 91 Jahren und ich gerät beim Treppensteigen zunehmend außer Atem. Ich glaube, der Tod meiner Mutter gab mir einen Motivationsschub, obwohl es mir zu dem Zeitpunkt nicht gut ging. Er konfrontierte mich damit, dass wir alle endlich sind. Wollte ich meine dritte Lebensphase wirklich hinter Nikotinnebel verbringen oder mein Ende durch die Zigaretten weiter beschleunigen?

Nun bin ich seit über einem Jahr rauchfrei und betrachte das immer noch als Wunder, weil ich jahrelang glaubte, ich würde das niemals schaffen. Unterstützt habe ich mich die ersten vier Monate mit Nikotinlutschtabletten und -kaugummis. Genau wie du habe ich sie bei Bedarf genommen, um den Suchtdruck zu mildern. Da Nikotin eine große Funktion für das Belohnungszentrum im Gehirn hat, ist es sinnvoll, sich andere Belohnungen zu suchen. Bei mir war dies teilweise das Essen. Man kann sich natürlich auch andere Belohnungen suchen. Vorschläge findest du auf dieser Homepage unter dem folgenden Link:
https://rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/belohnen-sie-sich/

Da du Sport treibst, hast du gute Voraussetzungen, dein Gewicht zu halten bzw. nicht zu sehr zuzunehmen. Ich selbst habe ca. 4-5 kg zugenommen. Im Moment versuche ich nicht, die wieder abzunehmen, der Winter ist für mich dafür kein günstiger Zeitpunkt. Nichts ist im Moment wichtiger als meine Rauchfreiheit.

Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen für die nächste Zeit!

Liebe Grüße
Jutta

Verfasst am: 20.01.2024, 08:29
greta64
greta64
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Beiträge: 369 Beiträge

Guten Morgen Mellimel,

schön, dass du da bist. Natürlich lesen wir, was so geschrieben wird und gerne teilen wir unsere Erfahrungen mit dir Ich hatte auch immer Angst vor dem Aufhören, ist ja klar. Aber diese Angst hat ja schlussendlich nur dazu geführt, dass Jahr um Jahr rauchend vergangen ist und das schlechte Gewissen ein täglicher Begleiter war. Nun hast du den schwersten Schritt, das Aufhören ernsthaft zu versuchen, ja schon getan. Dazu gratuliere ich dir. Ich hatte mir auch Nikotinkaugummis gekauft, da ich von vorherigen Aufhören wusste, dass das besser ist, um nicht in so einen Zustand völliger Verzweiflung und Suchtdruck zu geraten. Ich habe gerade in der Schachtel nachgesehen: Ich habe nur ca. 5 in der ersten Woche gebraucht. Genau wie du, hatte und habe ich mein Leben lang schon Angst zuzunehmen und ich wusste, dass ich, wenn ich zunehmen würde, ich das Rauchen sofort wieder anfangen würde. Da ich mich nun aber schon so lange beim Essen kontrollieren konnte (musste) , musste ich daran ja jetzt nicht unbedingt viel ändern. Hier wird oft geschrieben, dass Zigarettenrauchen etwa 200kcal pro Tag verbrennt, das ist für ca. 20 Zigaretten täglich gerechnet (= ca. 9-10 kcal pro Zigarette). Damit kannst du dir nun besser vorstellen, wieviel du weniger konsumieren und/ oder dich mehr bewegen musst. Aber Ela hat Recht: Genieße gutes Essen und Bewegung und fühle, wie du so insgesamt ein gesünderes Leben führst und das fühlt sich gut an.
Bei mir überwog am Ende des Rauchens einfach die Angst mich damit dauerhaft so zu schädigen, dass alle anderen Ängste dahinter zurück traten und ich es, dank der Unterstützung hier nun schon seit über 400 Tagen geschafft habe es zu lassen. Und zugenommen habe ich zunächst nichts, jetzt nach über einem Jahr ist es auf einmal 1 kg mehr, aber das liegt nicht am Nichtrauchen, sondern an Keksen, Keksen und Keksen
Du schaffst das, Mellimel

Verfasst am: 20.01.2024, 08:34
daufi
daufi
Dabei seit: 17. 01. 2014
Rauchfrei seit: 3975 Tagen
Beiträge: 6244 Beiträge



Natürlich lesen wir auch lange Texte....

Sag dir immer ich schaff das ....der Posetive-Elan ist wichtig....

LG die daufi ... hab auch 27 Jahre geraucht .... und es geschafft ...jetzt 10 Jahre rauchfrei zu sein

Verfasst am: 20.01.2024, 09:03
KlausRausB
KlausRausB
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Beiträge: 1872 Beiträge

Guten Morgen, ich habe auch solche Angst gehabt- Angst, was denn wohl passiert, wenn ich versage. Ok, ich habe es mit dem ersten "Versuch" geschafft und kann dir sagen, dass du keine Angst haben solltest. Wie schon geschrieben: was soll schon passieren? Du hast es versucht und das ist doch der erste Schritt den wir alle gehen und gegangen sind. Und wenn sich ein paar Kilos dazu gesellen sollte das nicht der primäre Grund sein mit dem rauchen aufzuhören, sondern sich endlich von diesem giftigen Dreck zu befreien und den Suchtdruck alles Gute zu wünschen. Und wenn du zunimmst, so kannst du durch deine sportlichen Aktivitäten die locker wieder los werden- ich verschweige jetzt mal, wieviel ich zugenommen habe, aber ich bin die Kilos auch los geworden und freue mich jetzt, dass ich 1. Rauchfrei bin und 2. jetzt noch weniger wiege als ich noch Raucher war.
Ich habe meine Schmachter mit einem Knetball. einen abgschnittenen Strohhalm, an dem ich die frische Luft " geraucht" habe und ich bin immer ans Fenster gegangen und ganz tief Luft geholt und mir immer wieder gesagt, dass ich jetzt nicht rauchen will. Ganz gefährlich ist auch dies viele Zeit, die ja plötzlich da ist. Als Raucher geht man eben eine quarzen, aber was macht man, wenn man plötzlich nicht mehr raucht? Für mich war es anstrengend und ich bin durch die Wohnung hin und her gegangen und war froh endlich zur Arbeit fahren zu dürfen
Ich wünsche dir viel Kraft, Mut und Sturheit und ich würde mich freuen, wenn du dabei bleibst.
Jetzt noch ein paar Blümchen in dein gut besuchtes Wohnzimmer und noch etwas Wärme
vlG Klaus

Verfasst am: 20.01.2024, 11:23
Mellimel
Mellimel
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Beiträge: 14 Beiträge

Guten Morgen,
Wow vielen lieben Dank für eure Worte. Mit soviel Rückmeldung hab ich nicht gerechnet.
Danke für euren Zuspruch.

Ihr habt ja recht, dass es vielleicht paar Kilo mehr werden, aber dafür nicht mehr rauchen... das versuche ich nun mir beizubringen. Leichter gesagt als getan, aber tschakka...

Ich habe nicht gedacht, dass es auch andere gibt, die Angst vorm Aufhören haben, dachte das wäre wieder nur meins... Wenn auch nicht schön, beruhigt es mich, dass wir scheinbar alle im gleich Boot sitzen, mit den gleichen Ängsten und Zweifeln.

Ich bin jetzt schon froh dieses Forum gefunden zu haben

Tag 2 ist gestartet. Heute habe ich frei. Mehrmals (beim Kaffee, nach dem Frühstück oder allein der Gang auf den Balkon) war es komisch, weil es so selbstverständlich war, daß alles mit Zigarette in der Hand zu tun.
Wird echt harte Arbeit seine Muster zu verändern. Aber irgendwie fühlt es sich gerade nicht unmöglich an.
Werde gleich mal schauen, dass ich entweder heute ausser der Reihe einfach ins Sportstudio gehe oder mindestens gleich ne große Runde laufen gehe.

Ist es eigentlich ok und so gedacht, dass hier (ihr nennt es glaub ich Wohnzimmer) als eine Art "Tagebuch" zu nutzen?
Glaub das es mir hilft, jeden Schritt, ob vorwärts oder rückwärts hier aufzuschreiben und damit auch etwas Ablenkung zu bekommen.

Und zum Schluss nochmal: Danke für eure motivierenden Worte

Verfasst am: 20.01.2024, 14:33
Los!
Los!
Dabei seit: 29. 01. 2023
Rauchfrei seit: 665 Tagen
Beiträge: 1613 Beiträge

Hallo mellimell

Hier findest du etwas über das Forum, die Räume, Telefonnummern und ein paar andere Infos.
https://rauchfrei-info.de/community/forum/Topic/show/DESC/T/neu-im-forum-tipps-fuer-die-ersten-schritte-9568/

Tagebuch führen hilft vielen, ja. Und natürlich kannst du diesen thread /dein Wohnzimmer dazu benutzen.
Aber man kann dich halt auch persönlich besuchen in deinem Wohnzimmer, statt dich über private Nachrichten oder nun auch im Januarzug anzuschreiben.

Ich wünsch dir weiterhin viel 'ich kann das' und 'ich schaff das'.
Die nächste nicht rauchen.
Und dann wieder die nächste nicht.


Liebe Grüße
Ulrike

Verfasst am: 21.01.2024, 14:35
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