Umwege erhöhen die Ortskenntnisse! Für Alle, die auch manchmal falsch abbiegen.

Hallo zusammen, jetzt bin ich zwar schon seit 16.06.24 dabei, und hatte schon 33 Tage rauchfrei geschafft, bin dann aber auf meinem Weg in die Freiheit leider falsch abgebogen und war für 3 Tage rückfällig. Gestern und heute ist mir das Nichtrauchen erstaunlich leicht gefallen, sodass ich kaum noch nachvollziehen kann, wieso ich innerlich gekippt bin und doch geraucht hab. Aber jetzt bin ich gewarnt! Das dachte ich nämlich auch, dass es ganz leicht ist, nicht zu rauchen. Und dann kam der Impuls praktisch aus dem Nichts, ohne Vorwarnung.

Gelernt habe ich dabei aber eine ganze Menge. Z. B. Wie sehr ich mit mir selbst hadere, wenn ich Fehler mache, wie schwer es mir fällt mich mit meinen Schwächen zu akzeptieren und trotzdem zu mögen. Und stattdessen Mut zu machen und zu trösten, sowie ich das bei jeder Freundin machen würde, und sogar bei Bekannten oder auch bei Fremden. Das ist das einzige, was hilft. Akzeptanz, Trost und Mut eben wieder von vorne anzufangen. Für Andere kann ich das super, aber für mich selbst ist das wesentlich schwerer. Das kennen sicherlich viele von Euch, da bin ich mir sicher. Deswegen ist das Forum ja auch so wichtig. Da können wir einander auf die Beine helfen. Es ist egal, wie gut man sich mit Sucht auskennt. Wieviel man schon erarbeitet hat in Therapien oder beruflich, oder wie reflektiert man ist. Wenn man selber drinsteckt, braucht man Hilfe von außen, weil da nicht genügend Abstand ist um zu erkennen, wo es hängt. So ist für mich, wenn ich drinstecke, dann brauche ich Hilfe und das fühlt sich auch erstmal schlimm an. Aber das ist für mich OK, sonst ändert sich für mich nämlich nichts. Wie ist das für Euch, wenn Ihr falsch abgebogen seid? Wie geht Ihr damit um? Schafft ihr es trotzdem was schönes mitzuehmen, aus dem Umweg? Ich bin gespannt auf Eure Erlebnisse und Erkenntnisse. LG Karola

Danke für die Blumen, jetzt wird das gleich gemütlich hier. Das ist ja nett!

Lieben Dank Sarah, eigentlich geht es mir erstaunlich gut. Allerdings bin ich jetzt skeptisch, ob ich das schaffen kann, weil ich mir ja so sicher war. Aber: das Nichtrauchen fühlt sich auch erfreulich normal an und das ist ein gutes Gefühl.

Wer entscheidet denn ob wir falsch abgebogen sind?

Manche Erfahrungen muss man selber machen, da man nur bedingt aus den Fehlern der anderen etwas lernen kann.

Über meinen Rauchstopp habe ich mal gesagt, ich gehe einen neuen Weg ohne den alten zu verlassen. Ein Lebensweg ist kein Film, bei dem ich zurückspulen könnte, eine Szene herausschneiden und neu drehen kann.
Eine Entscheidung mag rückblickend ein Fehler gewesen sein aber mit dem Kenntnisstand und meinen Fähigkeiten von damals habe ich diese Entscheidung getroffen. Es wäre falsch zu sagen „hätte ich damals bloß dies oder jenes anders gemacht“. Eine Entscheidung rückwirkend neu zu bewerten, vernachlässigt den Erkenntnisgewinn, der erst durch die Zeit dazu gekommen ist.

Ich habe erst die Erkenntnisse sammeln müssen, dass auch ich kein Gelegenheitsraucher sein kann, dass dieser Entzug mehr verändert als nur die Zigarette wegzulassen, dass ich bereit sein muss eine neue Emotionalität zuzulassen und was es bedeutet, keinen künstlichen Rausch mehr zu haben. Diese Dinge kann man nicht aus den Erzählungen anderer nachempfinden.

Zu akzeptieren, dass mein Leben so ist wie es ist macht es einfacher, Dinge auch loszulassen um dann sagen zu können -
Dieses Päckchen muss ich nicht länger mit mir herumtragen, weil es nicht mehr gebraucht wird.
Z.B. das Päckchen Zigaretten


Yesterday is history. Tomorrow is a mystery. Today is a gift. That’s why we call it the present.
Eleanor Roosevelt

Hallo Karola,
ich wollte mal kurz reinschauen und sehen wie du dich eingerichtet hast.
Manchmal braucht man auch eine gewisse Zeit um sich im Chaos zurecht zu finden. Aber auch schwierige Wege sind irgendwann bekannte Wege. Und hier hast Du dir schonmal einen schönen Platz zum verweilen zurecht gemacht. Sieht auch viel schöner aus ohne Nikotinspuren.



LG
Andrea