Richtiger Umgang mit Angst um Gesundheit rauchender Partner, Angehöriger usw.?

Verfasst am: 30.01.2023, 16:47
Elena Carr
Elena Carr
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Hallo,

da ich jetzt die Videos von Joel Spitzer anschaue, wurde ich nun zum ersten Mal mit einer Raucherlunge konfrontiert, ich meine so, dass ich mir das Bild freiwillig genau ansehe und mich zum Thema belehren lasse.

Jetzt habe ich große Angst um meinen Freund. Im Gegensatz zu mir, die ich zwischendurch auch mal über 10 Jahre lang rauchfrei war, hat er durchgehend geraucht seit der Jugend und er raucht auch recht viel.

Nun informiere ich mich zum ersten Mal voll absichtlich über die Folgen des Rauchens und ich bekomme Angst um meinen Freund! Ich hatte mir vorher auch schon manchmal Sorgen gemacht, weil er so viel raucht, aber jetzt ist es mehr als eine diffuse Sorge.

Ich weiß, hätte mir vor wenigen Tagen noch z.B. meine Mutter gesagt, sie mache sich Sorgen um mich, weil ich rauche, dann hätte das keinen Effekt auf mich gehabt, jedenfalls nicht den, dass ich deswegen aufgehört hätte. Deshalb ist mir klar, dass ich meinem Freund nicht mit meinen Sorgen zu kommen brauche. Am besten ist man ein Vorbild, das weiß ich.

Sicher bin ich jetzt auch etwas emotional und empfindlich durch den Entzug, aber das ist ja ein Thema, was wirklich ernst ist, auch wenn man nicht gerade im Entzug ist, sollte das einen beunruhigen.

Wie geht man damit um, wenn man plötzlich Angst hat, dass der Partner oder ein Angehöriger seinen Körper mit dem Rauchen so kaputt machen wird, dass es ihn töten wird, z.B. mittels Lungenkrebs?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.

Grüße, Elli

Verfasst am: 30.01.2023, 19:53
Soissesnuma
Soissesnuma
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Liebe Elli,
an der Tatsache, dass dein Freund lange und viel geraucht hat, hat sich ja nichts verändert, das hast du ja selbst schon erkannt. Es ist deine Angst, die du entwickelt hast, die sicher nicht unbegründet ist, die gerade unangenehm und evtl. aus deinem Entzug geboren ist!
Panik, durch intensive Information! Die Situation ist die gleiche geblieben.
Du kannst die anderen nicht ändern, aber DU kannst verändern: sag deinem Freund, dass du Angst hast, sag ihm, warum das jetzt gerade so ist und frag ihn, was du/ihr jetzt machen könnt!!!

Zusammen geht das besser!
Birgit

Verfasst am: 30.01.2023, 20:14
Michi1960
Michi1960
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Liebe Elli,
ich kann mich Birgit nur anschließen.
Und du bist erst so kurz rauchfrei, dass du Kraft und Fürsorge für dich brauchst. Also Ängste ansprechen ja, aber keine „missionarischen“ Ansprachen.


Liebe Grüße von Michi

Verfasst am: 30.01.2023, 20:24
Unbekannt
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Verfasst am: 31.01.2023, 14:50
Elena Carr
Elena Carr
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Danke für eure Antworten. Akzeptanz der Angst, das ist die Lösung, denke ich. Habe auch ein überaktives Angstzentrum, ist manchmal schwer, dann mental da rauszukommen aus dem aktuellen Angst-Erleben. Meinen Freund fragen, was "wir" jetzt machen können, weil ich Angst habe, ist denke ich nicht die Lösung. Es ist ja meine Angst, nicht unsere.

Das hier soll übrigens nicht "mein" Thread sein, das ist ja ein grundsätzliches Thema, was viele betrifft. Von daher kann hier jeder gern von seiner Situation schreiben.

Grüße, Elli

Verfasst am: 31.01.2023, 17:36
Soissesnuma
Soissesnuma
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Neee, so hab ich das nicht gemeint, Elli, natürlich ist das deine Angst, nur du kannst was dagegen machen. Aber er bekommt diese Angst mit und da finde ich es gut, wenn man über die Handhabung, den Umgang damit spricht. ....

Verfasst am: 31.01.2023, 17:59
Elena Carr
Elena Carr
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Birgit, ach so, nein, ich denke nicht, dass er das mitbekommt. Es ist ja nicht so, dass ich ihm jetzt immer vor Angst zitternd beim Rauchen zugucken werde oder so.

Verfasst am: 03.02.2023, 13:31
rauchfrei-lotsin-monika
rauchfrei-lotsin-monika
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Liebe Elena,
Das Buch von J. Spitzer ist schon der Hammer! Was mich nur stört ist diese typisch amerikanische Sichtweise. Da werden oft Schwüre mit der Hand auf dem Herz und Blick auf die amerikanische Flagge gemacht
Nicht die Angst sollte dir mitteilen, dass Rauchen schädlich ist. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Die Freude, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Freude, dem eigenen Körper nicht wissentlich Schaden zuzufügen ist der Antrieb, sich von der Sucht zu befreien.
Wenn du deine Freude darüber in die Welt trägst, durch gesunde Ausstrahlung, durch ein gutes Immunsystem, durch Ausdauer beim Sport, wird es auch deinem Freund nicht verborgen bleiben.
Wir können nur bei uns selbst anfangen mit der Veränderung. Das schwächste Glied in der Kette macht diese instabil.

Bleibe bitte mit Freude und Zuversicht beim Nichtrauchen. Du wirst belohnt werden.

Liebe Grüße von Monika