Neu hier und neugierig auf Austausch - generell und auch zum Thema Gefühle, Energien die evtl. frei werden

Verfasst am: 17.02.2020, 11:20
Pebelotta
Pebelotta
Themenersteller/in
Dabei seit: 16. 02. 2020
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Beiträge: 2 Beiträge

Hallo Miteinander,
gerade gelesen, dass es Sinn machen soll ein neues Thema zu eröffnen, um hier wahrgenommen zu werden. Bin zum ersten Mal in so einem Forum. Hmm.

Hatte schon mal vor 20 Jahren aufgehört und erinnere mich,dass ich mich teilweise wie ein Teenager gefühlt habe, also ziemlich albern... Jetzt wieder 20 Jahre später erneut aufgehört und mag mich einfach austauschen über alles Mögliche und vor allem Interessante im Leben,vielleicht auch neue Leute kennen lernen. Was mich gerade so beschäftigt:. Wird es wirklich so anders ohne das Rauchen? Wird Energie frei? Welche Gefühle kommen hoch, jetzt wo ich sie nich mehr mit Rauchen wegdrücke, Stelle fest, dass die Giftlerin in mir echt an schlechten Gewohnheiten festhalten will. Na ja - ich schick das mal los. Freu mich über Menschen, die gerne schreiben und sich aufrichtig austauschen mögen.

Verfasst am: 17.02.2020, 11:54
Bleibenlasser
Bleibenlasser
Dabei seit: 22. 11. 2019
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Beiträge: 221 Beiträge

Dann mal meine Meinung zu den einzelnen Punkten - zumindest zu denen, bei denen ich etwas zu sagen habe:

_ "Energie" definiert vermutlich jede/r anders, rein körperlich / Fitness bis hin zur Esoterik. Ich schlafe besser, seit der Entzug durch ist, und wache erholter auf. Somit: ja, mehr Energie. Auch und vor allem beim Sport - es ist ein gravierender Unterschied, ob die Lunge oder die Muskeln schlappmachen.

_ unterdrückte Gefühle: Teil des Rauchstopps wird unweigerlich sein, dass du deinen Umgang mit Stress / Wut / Freude / Trauer / Feiern / Geselligkeit / Langeweile / Zweifeln usw usw neu lernst, diese Situationen neu belegst, anders löst. >Ich kenne dich nicht, daher erlaube ich mir kein Urteil, was da alls hochkommen mag. Unter Umständen empfiehlt sich je nach Schwere der Probleme externe Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Eins ist aber unumstößlich: nichts war weniger stressig, weniger traurig, lustiger, schöner, entspannter mit Zigaretten als es ohne gewesen wäre und sein wird.

_ an schlechten Gewohnheiten will die Sucht festhalten, mach dir das klar. Daher auch die ganze "Nostalgie", das Aufflackern der Rauchlust, die vermeintliche Entspannung, die einem die Sucht verspricht usw.

Verfasst am: 17.02.2020, 12:05
Nomade
Nomade
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Beiträge: 3723 Beiträge

Moin Pebelotta,

ein herzliches Willkommen in der Gemeinschaft der Nicht-mehr-RaucherInnen und solcher, die es werden wollen.

Es ist auch mein erstes Forum und ich habe mich am Anfang auch 'n bißchen komisch gefühlt hier - ist aber nicht schlimm.... geht wohl vielen so.
Ja, ein eigenes "Wohnzimmer", wie die Themen hier genannt werden, ist hilfreich, um "den Faden" (= thread) nicht zu verlieren und besser wieder gefunden zu werden - auch von einem selbst....

Es stimmt - wir haben viel "zugequarzt", um Auseinandersetzungen mit uns selbst, aber eben auch mit anderen aus dem Weg gehen zu können - ist eben nicht jeder/m gegeben, sich Konflikten zu stellen, sie auszuhalten, sich zu konfrontieren.
Daß das Ausweichen die Situation(en) nur verdrängt und mögliche psychische Probleme nur noch verstärkt - wer will das schon wissen....

Ich jedenfalls hatte so nach ca. 5 Wochen meine Arbeit verloren, mußte infolgedessen mein Haus blitzartig verkaufen, eine neue, mir völlig unbekannte und unterbezahlte Arbeit in der Häuslichen Krankenpflege annehmen, mir eine von diesem miesen Lohn bezahlbare Wohnung (in Berlin!) suchen, den Umzug planen und durchziehen.... da bin ich ein bißchen depressiv geworden und habe den Sinn im Leben im Allgemeinen und dem Nicht-mehr-Rauchen im Speziellen schon mal angezweifelt.... aber mangels sinnvoller Alternativen bin ich beim Nicht-mehr-Rauchen geblieben und das Leben nehmen kann ich mir jederzeit - warum also deswegen, warum zu dieser Zeit - habe ich mir gedacht.... und es gelassen.

War das eine Nikotinmangel- bzw. suchtbedingte Depri - vielleicht, keine Ahnung....

"die Giftlerin in mir" gefällt mir - hatte allerdings nur ein einziges Mal schwere Probleme mit ihr - am zweiten Tag - dann war das Thema durch.

Nun - auf jeden Fall meine herzliche Gratulation in Deinem neuen Leben und zu Deinen ersten
17 Tagen ohne.... !

Ich freue mich über einen Austausch - muß jetzt aber erst einmal zum Spätdienst
meint
de Nomade

P.S. Falls Du Fragen hast oder mir antworten möchtest, freue ich mich über einen Besuch in meinem aktuellen Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!", das Du findest, wenn Du unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil" klickst bei "Die letzten Themen".

Verfasst am: 17.02.2020, 14:25
Iamfromaustria
Iamfromaustria
Dabei seit: 30. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1551 Tagen
Beiträge: 31 Beiträge

Hallo!!
Meine Erfahrung war die, dass ich mich die ersten beiden Wochen extrem so gefühlt habe, als hätte ich einen guten Freund verloren. Irgendwie war mein Alltag mir "fremd" obwohl alles wie immer war, nur eben ohne Zigarette in der Hand. Ich glaube ich habe so in den Tag hineingelebt, meine Dienste gemacht und einfach gehofft dass ich es schaffe. Ich habe schlecht geschlafen, hab mich gefragt was ich mit der mehr-Zeit überhaupt anfangen soll und tausend Gründe gesucht um wieder zu rauchen, aber keine gefunden.
Ich habe tausend Menschen erzählt dass ich nicht mehr rauche. Und mich oft dabei erwischt dass ich nur durchhielt weil ich mir die Schmach des Versagens nicht geben wollte
Mit der Zeit wird es besser, ich denke nicht mehr rund um die Uhr an das Rauchen, in mir macht sich unglaublicher Stolz breit und ich kann mir mich gar nicht mehr mit Zigarette im Mund vorstellen. Wie dumm war ich meinen Körper so zu vergiften und so viel Geld dafür auszugeben!
Ich bin noch lange nicht "über den Berg", aber ich will gesünder leben und nicht mehr für meinen schleichenden Tod bezahlen, ich will leben! Ich atme freier, ich bin nicht mehr gezwungen der Sucht so schnell wie möglich nachzugeben, ich stehe nicht mehr bei Wind und Wetter draussen.
Ich habe mehr Energie weil ich nicht mehr ständig gestresst bin wieder Nikotin aufnehmen zu müssen.

Verfasst am: 18.02.2020, 22:18
Bordeauxlover
Bordeauxlover
Dabei seit: 24. 01. 2020
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Beiträge: 1603 Beiträge

Hallo Pebelotta,

danke für Deinen Besuch in meinem Wohnzimmer. Ich wünsche Dir auch viel Glück für‘s Wiederaufhören. Ich bin im Moment ganz zuversichtlich. Es wird einem heute im Großen und Ganzen doch viel einfacher gemacht als vor 20 oder 25 Jahren. Die Versuchungen im Umfeld sind bei mir zumindest doch drastisch reduziert. Ich weiß heute außerdem, dass ich nicht leichtsinnig werden darf und es die eine Kippe nicht gibt. Das stärkt die Widerstandskraft. Und das Forum hier ist mir eine große Hilfe. Sowas gab es ja vor 20-25 Jahren überhaupt noch nicht.

Liebe Grüße
Armin