Nicht mehr auf "Morgen" verschieben

Verfasst am: 22.01.2019, 11:29
Kersten999
Kersten999
Themenersteller/in
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Liebe Lydia,

vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Es ist 100% so wie du geschrieben hast. Ich glaube, ich habe damit die Blockade gefunden, die mit täglich hat einknicken lassen. Seit gestern denke ich nur noch von Stunde zu Stunde, von Moment zu Moment....und absolut gar nicht mehr in die Zukunft.
Ein bisschen Unterstützung dazu hole ich mir in Form von Achtsamkeitsübungen. Ich versuche alles langsam und bewusst zu machen.

Allerdings ist mein Kopf inzwischen wie in Watte gepackt und ich habe totale Schwierigkeiten mich zu konzentrieren. Von diesem Entzugsphänomen habe ich schon häufiger hier gelesen, also versuche ich es einfach zu akzeptieren. Die Rezeptoren im Gehirn müssen sich nun erstmal umbauen, wenn kein Nikotin mehr kommt.

Heute morgen war ich schwimmen. Ich weiß nicht, ob das bei euch auch so ist, aber die erste Zigarette nach dem Schwimmen war warum auch immer richtig ekelig. Dieser Gedanke hat sich jetzt richtig festgesetzt und momentan verbinde ich mit einer Zigarette nur noch diesen ekeligen Geschmack.

Also momentan merke ich zwar deutlich die Entzugssymptome, aber ansonsten fühle ich mich bestärkt und optimistisch. Mir hilft der Gedanke, dass ich suchtfrei innerlich ruhiger werde und quasi näher an mir und meinen wahren Bedürfnissen und Gefühlen dran bin.

Ganz lieben Dank euch und allen einen sonnigen Tag

Kersten

Verfasst am: 22.01.2019, 12:01
Bernd1307
Bernd1307
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Irgendwie klappt es nicht - also nochmal: hier sollt das Daumen hoch Zeichen kommen, funktioniert aber nicht... also hiermit verbalisiert nochmal. Tapfer, Kersten. Es wird besser, glaub allen hier!

Verfasst am: 22.01.2019, 16:28
miezhaus
miezhaus
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Hallo nochmal Kersten,

der Wattekopp???? Jaaaaaaa das ist ein alter Bekannter, auch von mir! Konzentrationsschwäche, Schlappheit und das Gefühl als wäre der Kopf irgendwo in einer weichen Wolke (bzw. selbige darin). Akzeptieren ist die richtige Strategie. Ich meine, schau doch mal was Dein Körper gerade leistet, gerade im Anfangsstadium: Die Entgiftung läuft auf Hochtouren, die beleidigte Sucht schreit schon nach ihrem Futter, sämtliche Körperfunktionen bauen sich gerade um - ganz klar, daß er da geschlaucht ist. Beuge Dich Deinen Bedürfnissen, wie schon ganz richtig angepeilt. Gönne Dir auch mal etwas mehr Ruhe, wenn nötig und möglich. Oder auch etwas mehr Bewegung, wenn es Deinen Kreislauf anregt. Schwimmen ist ja toll! Diese Woche vielleicht nicht bis an jede Belastungsgrenze, aber so viel, daß Du Dich gut fühlst.

Es ist schon ein Phänomen, daß man sich dem Rauchzwang unterworfen hat, obwohl man es in bestimmten Zeiten, Situationen oder auch generell widerlich fand, oder? Man würde nichts essen, was einen anwidert. Nichts tun, von dem man überzeugt ist, daß es nicht gut für den eigenen Körper ist. Aber als Raucher hört die Selbstbestimmung auf, da darf man nicht mehr selber entscheiden, was man mag und wann. Da qualmen wir, auch wenn es brechreizerregend ist, und reden uns auch noch ein, das macht uns Spaß. So fremdgesteuert sind wir da. Ich bin goldfroh, daß ich mich aus dieser Fremdbestimmung befreit habe. Und Du läßt Dich jetzt auch nicht mehr fremdsteuern: wenn der Entzug abgeschlossen ist, bist Du frei. Und dafür lohnen sich die Befindlichkeiten Kersten.

Weiterhin gutes Durchhalten und einen schönen Nachmittag wünscht Dir

Lydia