bin dabei!

Verfasst am: 26.10.2018, 20:49
Summer77
Summer77
Themenersteller/in
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Zwischenbericht XYZUHTGS

Ich befinde mich immer noch in einem Stimmungstief. Habe plötzliche Schmachtattacken, die ich im zweiten Monat kaum noch hatte und die Entzugserscheinungen wie Schlafstörungen sind auch wieder da. Zudem ist mir zwischendurch ganz schön schwindelig.

Ich habe bis jetzt behauptet, dass die ersten Tage am schlimmsten waren und es danach ging. Ich korrigiere mich hiermit. Diese Phase jetzt ist der absolute Horror. Zu allem Übel habe ich mich heute morgen mit meiner Oma gestritten. Sie ist viel auf meine Hilfe angewiesen und das geht schon seit Jahren so. Ich habe sie heute morgen zum Zahnarzt gebracht und bin danach mit ihr frühstücken gegangen. Da ich sehr dünnhäutig bin und sehr schlecht drauf, habe ich es ihr erzählt, damit sie weiß was los ist und netterweise Rücksicht drauf nimmt. Bin ja sonst nicht so. Irgendwie wollte sie mir dann beim Essen erzählen, dass wir leiden müssen, weil wir für die Sünden der vorherigen Generationen büßen. Normalerweise würde ich nicht so heftig drauf reagieren, aber da ich es im Moment echt nicht leicht habe, ergab das Eine Wort das Andere und irgendwann schrie ich, dass ich lieber an den Teufel glaube als an einen sadistischen Gott. Und so lauter anderes Zeug kam auch raus, was ich sonst immer herunter schlucke.

Jetzt fühle ich mich einerseits befreit ihr die Meinung mal gegeigt zu haben und andererseits tut es mir leid und ich habe Schuldgefühle. Habe mir Johanniskrautkapseln geholt und jetzt bin ich wenigstens in der Lage hier etwas zu schreiben, weil mir in den letzten Tagen sogar dazu die Kraft fehlte. Es ist ein Kampf, aber laut der Suchtkurve ist auch das ein Zustand, der vorbeigeht.

Will ich rauchen? Nein! Ich hasse Zigaretten jetzt noch viel mehr. Die Legalität dieser Droge ist ein Verbrechen an der Menschheit. Das ist die positive Seite der schweren Tage des Entzugs. Man will erst recht nicht mehr rauchen, weil einem klar wird, wie tückisch dieser Stoff ist und was er mit einem physisch und mental getan hat. Schrecklich.

Verfasst am: 27.10.2018, 14:16
rauchfrei-lotsin-silke
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Hallo liebe Summer,

erstmal ganz herzlichen Glückwunsch zu Deinen 66 Tagen! Du hast das sooo gut gemacht! Ich freue mich für Dich!
Und ich freue mich über noch was. Nämlich darüber, wie reflektiert Du trotz Deiner momentanen gereizten Stimmung und Deiner Dünnhäutigkeit bist.
Du bleibst absolut standhaft und ziehst schon Deine Konsequenzen aus Deiner jetzigen Phase im Entzug- nämlich bloß nie wieder zu rauchen. Du weißt genau, dass es noch Nachwirkungen dieser Droge sind und verteufelst sie! Super! Und Du wirst das auch durchstehen, denn wie Du schon schreibst, geht das vorüber.

Was kannst Du Dir denn Gutes tun, um Dir die Situation etwas leichter zu machen?

Ich bin gerne Fahrrad gefahren, oder habe mich mit Kopfhörern auf die Couch geflezt und Musik gehört. Eben diese kleinen Auszeiten haben mir immer gut getan....

Manchmal ist es auch einfach sehr surreal, finde ich. Man ist soooo froh, nicht mehr rauchen zu müssen und andererseits "trauert" man einer Leichtigkeit hinterher, die aber, wie man weiß, überhaupt keine war. Zum Glück sind das wirklich nur Phasen.

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende liebe Summer und das Du da jetzt gut durch kommst!

Hier scheint Dir Sonne- ich schicke sie Dir mal rüber.....
LG, Silke