Junger Austeiger braucht ein bisschen menthale Unterstützung

Verfasst am: 27.09.2018, 13:08
Lama-Mama
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Hallo,

ich bin Vanessa, ich hab mich hier gerade erst angemeldet. Ich bin 22 und rauche seit dem ich 17 bin.

Gegen die meisten die hier sind ist das nicht sehr lange. Ich habe mir hier schon viele Beiträge von Leuten durchgelesen, die seit 10, 20, sogar über 30 Jahren rauchen... und ich muss sagen, ihr habt alle meinen aller grüßten Respekt, dass ihr das mit den Aufhören so durchzieht und dahinter steht!

Ich rauche "erst" 5 Jahre und möchte jetzt aufhören. Ich habe es schon ein paar mal versucht, aber ich bin sehr schnell wieder Rückfällig geworden. Nikotinpflaster und eine E-Zigarette konnten mir auch nicht helfen. Mein Geist war einfach zu schwach. Ich habe das Gefühl die Zigaretten manipulieren meine Gedanken, wenn ich aufhören will...

Deshalb habe ich mich jetzt für die Schlusspunkt-Methode entschieden. Ganz spontan. Gestern Nachmittag in der Arbeit habe ich einen Bericht über Leonard Nimoy (Mister Spock) gelesen und woran er gestorben ist. Danach bekam ich große Angst, ob ich eventuell auch schon bleibendes Schäden in meiner Lunge verursacht habe, ob es zu spät ist aufzuhören, ob ich unheilbar krank bin... Ich hab mich richtig in Rage gedacht und bekam Panik. Ich will keine Lungenkrankheit bekommen! Ich will atmen können.

Seit diesem Entschluss habe ich keine Zigarette mehr angefasst, ich bekam jedes Mal, wenn ich die Schachtel angesehen hab ein Gefühl von Panik durch meinen ganzen Körper.

Ich weiß, dass es nie zu spät ist aufzuhören, aber ich habe Angst, dass ich meinem Körper schon zu sehr geschadet hat.
Manchmal huste ich morgens und Räusper mich unterm Tag. Ist das schon chronische Bronchitis? Ist das schon unheilbar?

Ich bereue jeden Tag an dem ich geraucht habe und am meisten den Tag an dem ich damit angefangen habe, einfach nur aus Dummheit und Gruppenzwang.

Verfasst am: 27.09.2018, 13:31
Lama-Mama
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Ich rauche vorallem leider nicht nur aus Stress, sondern auch aus langeweile zuhause, nach dem Essen, beim Fernsehen, usw... wie kann man da dem Verlangen aus dem Weg gehen? Habt ihr Tipps aus eigener Erfahrung?

Verfasst am: 27.09.2018, 14:08
feenzauber
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Herzlich willkommen

Den ersten Schritt hast Du bereits gemacht und dich hier angemeldet.
Glückwunsch zu Deinem Sprung ins kalte Wasser. Sehr gut, nun darfst Du dem doofen Nikoteufel nicht glauben, wenn er Dir einredet, das Du wieder rauchen möchtest.
Im Moment habe ich ja gelesen, das Du eine Abneigung gegen die Zigaretten hast. Das schützt Dich erst einmal.

Zitiert von:
Ich weiß, dass es nie zu spät ist aufzuhören, aber ich habe Angst, dass ich meinem Körper schon zu sehr geschadet hat.
Manchmal huste ich morgens und Räusper mich unterm Tag. Ist das schon chronische Bronchitis? Ist das schon unheilbar?


Das stimmt, es ist nie zu spät. Ob Du eine chronische Bronchitis hast oder mehr, kann ich Dir nicht sagen. Du solltest, damit Du beruhigt bist, das mit einem Arzt abklären.

Zitiert von:
Ich bereue jeden Tag an dem ich geraucht habe und am meisten den Tag an dem ich damit angefangen habe, einfach nur aus Dummheit und Gruppenzwang.


Glaube mir, das tut jeder hier.

GGLG Manu

Verfasst am: 27.09.2018, 14:35
Lama-Mama
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Danke für die liebe Aufnahme hier
Ich denke nicht, dass ich was schlimmes habe. Ich habe keine Atemnot oder so, aber ich huste morgens 2,3 Mal und dann ists auch gut für den Tag... manchmal räusper ich mich unterm Tag noch... das wars.

Also nach COPD hört es sich nicht an, aber ich hatte panische Angst, dass so etwas daraus werden könnte.

Ich trau mich noch nicht zu einem Arzt zu gehen. Naürlich könnte er mich beruhigen, aber was, wenn doch irgendwas ist. Ich bin noch nicht so weit, dass ich es wahrhaben will...

Ich möchte es zuerst schaffen aufzuhören. Dann werde ich merken, wie es meinem Körper nach und nach besser geht und DANN werde ich zum Arzt gehen und einen kompletten rundum-Check machen, habe ich mir vorgenommen.
Alles einmach durchchecken lassen. Lunge, Blut, Blutdruck, Leber- und Nierenwerte, etc.

Kann überhaupt etwas "schlimmes" passieren, wenn man nur zwischen 3 und 5 Jahren geraucht hat?

Ich habe gehört, es kommt eher darauf an, wie lange man geraucht hat, als wie viel man dabei geraucht hat...

Ich rauche seit 5 Jahren (angefangen, als Wochenends-Gelegenheitsraucher) und seit 4 Jahren richtig regelmäßig, ca. 15 Zigaretten am Tag.

Wie schlimm kann das bis jetzt schon sein?

Verfasst am: 27.09.2018, 15:18
rauchfrei-lotsin-silke
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Hallo liebe Vanessa,
ich bin Alma.
Auch von mir herzlich willkommen im Forum!
Toll, dass Du aufhören willst!

Weißt Du, je kürzer und je weniger man im Leben geraucht hat, desto besser. Also es ist sehr gut jetzt damit aufzuhören! So viel ist klar, oder?
Schau`Dich mal auf der Seite hier um https://www.rauchfrei-info.de/informieren/rauchstopp/vorteile-des-rauchstopps/gesundheit/ , wie schnell sich Dein Körper regeneriert und was Du ihm Gutes tust, wenn Du rauchfrei wirst! Das tut Deiner Gesundheit wirklich gut und das wirst Du auch sehr schnell spüren!

Zu Beginn des Rauchstopps kommen schon richtig penetrante Gedanken auf, die sich nur um das Rauchen drehen. Du hast recht, Ablenkung ist da wichtig. Was könnte Dich ablenken? Treibst Du Sport? Liest Du gerne?

Vielleicht lädst Du Dir noch das kostenlose Buch von Joel Spitzer runter "Nie wieder einen einzigen Zug", einfach mal googeln. Da lernt man sehr viel über seine Sucht, es ist wirklich absolut hilfreich!

Würde mich freuen, von Dir zu hören,

LG, Alma

Verfasst am: 27.09.2018, 15:24
Lama-Mama
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Dir auch hallo

Ich mache Kraftsport. Da ich Athma habe geht das mit Joggen gehen und so leider nicht... obwohl ich mir mittlerweile auch nicht mehr so sicher bin, ob das nur am Asthma liegt, oder ob ich einfach nur ignorant bin

Nach einer Stunde Kraftsport am Abend kam dann immer die Belohnungszigarette. Und die möchte ich jetzt auch dringend weglassen. Ich will gaaar keine Mehr rauchen! Nie mehr! Das hab ich mir jetzt so fest vorgenommen und ich glaube auch daran!

Ich lese leider auch seeeeehhhr sehr ungerne. Ich bin überhaupt kein Leser.
Vielleicht könnte ich neben her am Abend ein bisschen stricken oder so Ich weiß nicht, was macht ihr denn zur Ablenkung?

Verfasst am: 27.09.2018, 16:36
rauchfrei-lotsin-silke
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Na bravo, Stricken ist doch was! (Ich kann das gar nicht......:riesengrinser

Ich habe mich zum Beispiel mit Sudoku, dusseligen Online- Spielchen (das mit den Bonbons z. B.), Bewegung und Puzzle abgelenkt....
Es gibt auch Malbücher für Erwachsene, das haben hier auch viele gemacht.

Wenn`s schlimmer wird, kannst Du auch Luft durch einen Strohhalm "rauchen", dazu diesen vorher auf Zigarettenlänge kürzen und das "Mundstück" etwas schmaler knicken, damit etwas Zug entsteht.

Ich musste ja gerade schmunzeln.... schon verrückt- nach dem Sport erstmal schön eine rauchen- zur Belohnung.... Macht so gar keinen Sinn, ist eher völlig kontra, findest Du nicht? Aber ich hab`s genauso gemacht.....

Apropos Belohnung! Da könntest Du auch mal drüber nachdenken. Du leistest was, da solltest Du Dich auch belohnen. Vielleicht fällt Dir da was ein?

LG, Alma

Verfasst am: 27.09.2018, 16:45
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Malbücher, Sudoku, vielleicht Solitär... alles richtig gute Ideen, danke

Ja, wenn man sich das überlegt klingt das total blöd. Man macht Sport und danach raucht man erstmal eine aber irgendwie ist es in einemRaucherkopf trotzdem logisch...

In 2 Stunden habe ich meine ersten 24 Stunden rauchfrei geschafft. Bisher lief es ziemlich gut, ich hab gehört Tag 3 soll der schlimmste sein

Für den "Notfall" habe ich mir eine E-Zigarette angeschafft, die ich aber eigentlich nicht benutzen will, aber das ist immer noch besser, als wieder loszulaufen und eine ganze Schachtel Zigaretten zu kaufen.

Ich weiß gar nicht, was ich als Belohnung nehmen soll. Ich mag ja nicht mal Schokolade oder Gebäck oder so... Die meisten probieren es mit Süßigkeiten, aber mit schmeckt sowas nicht. Ich weiß auch gar nicht, ob Essen die richtige Methode ist

LG Vanessa

Verfasst am: 27.09.2018, 17:08
rauchfrei-lotsin-silke
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Du musst ja keine essbare Belohnung nehmen. Ein schöner Tee, ein Kinoabend, ein schöner Duft.... So nach dem Motto "Wenn ich es bis xxx geschafft habe, dann gönne ich mir xxx". Du könntest das gesparte Zigaretten- Geld sammeln.....

Tag drei muss nicht der schlimmste sein. Kein Entzug gleicht dem anderen. Was man sagen kann, ist das der körperliche Entzug etwa 14 Tage dauert. Der psychische Entzug dauert länger, in der Regel. Es können durchaus harte Phasen kommen, aber es ist alles machbar und wird besser.

Auf der Startseite hier steht auch was über E- Zigaretten, auch wenn Du nicht gerne liest, schau`doch mal nach....

Ich selbst habe 22 Jahre geraucht und habe es auch geschafft. Ich habe ganz spontan ohne Ersatzpräparate, also kalt entzogen. Für mich war das genau das richtige.
Und ich kann Dir jetzt sagen- Sport OHNE Kippen ist irgendwie besser.....

LG, Alma

Verfasst am: 27.09.2018, 19:54
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo Vanessa,

bekomm bitte keinen Schreck, ich lebe schon was länger rauchfrei.
Aber ich kann dir versichern, dass ich auch so ziemlich alle Höhen und Tiefen dieser perfiden Sucht durchlebt habe. Leider war ich nicht mit der Klugheit gesegnet, frühzeitig den Absprung zu schaffen. Dennoch: es ist nie zu spät, den Weg in die Nichtmehrraucher-Welt zu gehen.

Schön, dass du dich hier angemeldet hast. Die vielfältigen Erfahrungen der Mitmacher können sehr wertvoll sein. Natürlich kann nicht jeder "Schuss" ein Treffer sein. Such dir einfach das heraus, was zu dir und deinem Leben passt.

Eine große Bitte möchte ich dir mitgeben:
Selbst wenn du in eine Situation geraten solltest, in der du schwach geworden bist und zu einer Zigarette greifen 'musstest', ist das kein Grund, dein Projekt aufzugeben. Bleib in der Spur und lasse dich nicht beirren, deinen Weg in die Rauch-Freiheit fortzusetzen.

Mir hat in meinen Anfängen sehr geholfen, ein scharfes Bonbon zu lutschen. Es gibt Lakritz mit Peperoni - Geschmack, scharfes Pfefferminz, selbst eine Chili-Schote kann dich sehr schnell auf andere Gedanken bringen, wenn der Sucht Teufel anklopft. Hilfreich kann auch ein Glas Wasser sein, wenn es mal eng wird. Die für mich regelmäßig schwierigsten Momente gab es immer nach einer Mahlzeit. Ich bin dann, quasi noch am letzten Bissen kauend, ins Nebenzimmer, ans geöffnete Fenster gegangen und habe ca. 10 mal tiief ein- und langsam wieder ausgeatmet. Das hat schon gereicht, um diese Situation rauchfrei zu überstehen. Bitte denke daran, dass so ein "Anfall" in der Regel nur ca. 30 Sekunden anhält. Dann gilt es, stur und standhaft zu bleiben.

"Angst": Einer der wichtigsten Instinkte, mit dem wir Menschen ausgestattet sind. Sie schützt uns davor, Schaden zu nehmen. Die Angst vor schwerwiegenden Erkrankungen hat natürlich ihre Berechtigung.
Ich würde dich gerne dazu motivieren, dich mit Stift und Zettel mal mit den Zielen zu beschäftigen, die du mit deinem Rauchstopp erreichen möchtest. Was versprichst du dir an positiven Veränderungen in deinem rauchfreien Leben?

Ich wünsche dir weiterhin viel Mut und Stärke, liebe Vanessa. Toll, dass du hier mit dabei bist!

Viele liebe Grüße
Dein Meikel