ich wünsche mir soo sehr, es zu schaffen, Abhängigkeit loslassen

Verfasst am: 07.01.2017, 16:15
Unbekannt
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Verfasst am: 08.01.2017, 13:27
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Selina, Glückwunsch zu Deiner tollen Leistung.

Du hast schon mal ein starkes Fundament gelegt.

Entzugserscheinungen können schon länger auftreten, das ist aber auch immer unterschiedlich. Die Regel von Allan Carr "3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate" trifft es ganz passend.

Der Entzug verläuft meistens in Wellen, wo in Etappen die Schmachtanfälle kommen. Gerade bei diesen Attacken ist es wichtig sich abzulenken.

Schönen Sonntag

Andreas

Verfasst am: 08.01.2017, 14:24
rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Selina,

du schriebst: [color=blue]"Momentan bin ich ab und an unkonzentriert , da ich gerade zum Abend eine rauchen könnte, versuche mich natürlich abzulenken, wem geht es auch so?"
[/color]

Also mir ging es auf jeden Fall genau so und für mich war das entscheidend für mein Projekt Rauchfrei auf Dauer: Was tun statt dessen? Wie genussvoll ablenken? Wofür mich begeistern? Gerade jetzt im Winter genieße ich meine Duftöle so sehr, die für gute Gerüche sorgen statt des Gestankes der Zigaretten...Mein Tipp: mal den Thread "Ablenken von der Sucht "durchforsten http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=889 oder auch mal "Liste angenehmer Tätigkeiten" googeln.

schönen Sonntag
wünscht Andrea

Verfasst am: 10.01.2017, 13:30
rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Selina,

wie lernt ein Kind laufen? Genau, es läuft ein paar Schritte, fällt hin, hangelt sich wieder hoch, läuft weiter....genau so wie bei dir und bei vielen anderen Nichtmehrrauchern von uns hier, denn es geht um einen Entwicklungsprozess hin zu neuen Verhaltensweisen... http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/nicht-ganz-geschafft/ausrutscher/

Aus meinem Nähkästchen geplaudert: hätte ich in den ersten Tagen Kummer gehabt, ich hätte wohl auch hingelangt. Mir wäre das auch so gegangen wie dir, denn ich habe Gefühle gerne mit Zigaretten weggemacht. Bis ich hier im Rauchfrei-Programm las: "Manchmal wollen unangenehme Gefühle einfach ausgehalten werden". Das hat mich bei der Stange gehalten.

Wie kannst du denn in Zukunft deinem Kummer gesunden Ausdruck verleihen? Also mir ist es heute wichtig, zu weinen wenn mir zum weinen ist. An einem sicheren Ort. Und mich selbst zu trösten. Das dauert meist gar nicht lange. Und dann hätschel ich mich ein bisschen, verwöhne mich mit Düften Lesen Ratschen Film angucken....je nachdem...was könnte dir gut tun?

Wie kannst du deinen vorübergehend durch den Entzug gestörten Dopaminhaushalt in Schwung bringen? wie und was dir Gutes tun? Und hast du von deinem Kummer mit Jemandem gesprochen? Sich etwas von der Seele reden kann so gut tun....

Viel Selbstliebe und gute Selbstfürsorge wünscht dir
Andrea

Verfasst am: 12.01.2017, 05:36
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Selina, vielleicht liest Du ja noch mit.

Trotz Rückfalls musst Du dich hier nicht abmelden. Es wirklich kein Weltuntergang. das es nicht sofort geklappt hat. Nahezu jeder braucht mehrere Anläufe.

Vielleicht magst Du dich ja wieder anmelden, damit wir Dich begleiten können, Tipps und Unterstützung hast Du ja schon erfahren.

Wäre toll, wieder von Dir zu lesen.

LG

Andreas

Verfasst am: 09.02.2017, 16:52
miezhaus
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Hallo Selina,

schön daß Du wieder da bist und fest entschlossen, Deinen Weg in die Rauchfreiheit weiter zu beschreiten! 14 Tage sind doch schon eine tolle Leistung, da sage ich Hut ab und gratuliere! Sehr gut. Belohnst Du Dich auch angemessen für diesen Erfolg? Ich hoffe doch!

Gesteigerter Appetit ist keine Unbekannte in der Rauchfrei-Rechnung. Da kommen viele Faktoren zusammen, die Veränderung des Stoffwechsels, die Regeneration der Geruchs- und Geschmacksnerven (es wirkt appetitanregend, wenn auf einmal die Aromen so wahrnehmbar sind), und das Belohnungszentrum schreit auch ganz laut... Deine Strategie mit Wasser und aromatischen Tees ist schon völlig richtig. Rohkost kannst Du genießen soviel Du magst, wie wäre es also wenn Du immer Gurke, Möhre oder Paprika griffbereits halten würdest? Kannst Du am Fenster bei frischer Luft eine Atemübung machen? So etwas entspannt immer und lenkt den Focus ab, hin zu Dir selbst. Wäre möglich daß es auch über so eine Heißhungerattacke hinweghilft.

Was die Lebensfreude angeht - nun ja, am Anfang kommen wir uns ja vor als hätten wir uns etwas genommen, als würden wir uns kasteien. Wir schaffen etwas ab, was uns lange begleitet hat und - so haben wir es jedenfalls definiert - immer für uns da war. Diese Sucht hat es geschafft, in unseren Köpfen die Begriffe Entspannung, Genuß, Zufriedenheit und Freude zu besetzen. Bis diese Verknüpfung in unseren Köpfen gelöst ist, kann es da schon zu trüber Stimmung kommen. Das kennen und verstehen glaube ich ganz ganz viele hier. Ich auch. Doch ja, das pendelt sich wieder ein! Du wirst bald erkennen, daß Du Dir nichts genommen hast, sondern daß Du für Dich etwas großartiges erreicht hast, und damit wird nicht nur Deine Lebensfreude genesen, sondern Du wirst auch neue Kraft kennenlernen.

Bis dahin frage Dich jeden Tag, was Du denn heute tun könntest, damit Du Dich gut fühlst. Gut zu Dir selbst zu sein, wird Dir über trübe Momente hinweghelfen - bis diese schließlich vergehen werden. Was tut Dir gut?

Ich wünsche Dir beste und schnellstmöglich Besserung für die Nachwirkungen der OP, und weiterhin Optimismus und Durchhaltevermögen. Schön daß Du wiedergekommen bist! Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 11.02.2017, 16:49
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Selina, das ist ja schön, das Du wieder da bist und gleich 16 Tage schon auf der Uhr stehen hast.

Belohnung kann z.B. ein gutes Buch sein, ein paar Schuhe, Ohrringe, Friseur......... unendliche Möglichkeiten. Das was Dir gerade einfällt ist genau richtig.

Bei mir dauerte die "Mieselaunephase" ca. 6 Wochen, an denen ich besonders auf der Arbeit muffelig war (meine arme Kollegin). Aber auch das kann man überstehen, ist aber natürlich nervig.

Ich habe zwar keinen Tipp wie man Appetit zügeln kann, aber wie man sich selbst kontrollieren kann. Du findest im Internet oder auch als App viele gute, kostenlose Ernährungstagebücher. Hier trägt man alle Mahlzeiten, Getränke und Snacks ein und man bekommt so eine Übersicht was man isst und wie viele Kcal man zu sich nimmt. So fängt man automatisch an sich zu disziplinieren. Natürlich ist Rohkost und Obst besser wie Süßes oder Kuchen.

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 13.02.2017, 11:21
miezhaus
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Liebe Selina,

bei Deinen Ausführungen muß man vielleicht zwei Aspekte würdigen. Der eine ist, daß Launen, Stimmungsschwankungen und wechselhaftere Sensibilität schon mal Entwöhnungserscheinungen sein können. Die sind völlig normal. Bitte gestehe sie Dir zu, denn schließlich sind sie Anzeichen für Deine Bewältigung der Sucht, die jetzt halt nach Dir tritt, weil sie sich von Dir zu Recht bedroht fühlt. Frage Dich doch immer wieder, was Du für Dich tun kannst, damit es Dir besser geht. So eher unberechenbare Gefühlsschwankungen werden sich wieder normalisieren, das hast Du ja schon gelesen. Ist auch so.

Auf der anderen Seite auch: viele Aufhörer, in deren Reihen ich mich selber absolut einordne, haben nach dem Ausstieg die Erfahrung gemacht, daß sie ihre Gefühle, egal welche, Arger, Wut, Trauer, aber auch Freude oder Glück viel stärker empfinden als noch vorher, und sie verzeichnen auch eine gesteigerte Empfindsamkeit. Also auch da stehst Du absolut nicht alleine damit da.

Früher haben wir unsere Gefühle immer umgehend mittels Rauchen quittiert, begleitet, kompensiert, vernebelt geradezu. Auf diesen buchstäblichen Dämpfer aller Gefühle greifen wir jetzt nicht mehr zurück - und müssen nun lernen, mit den puren, unvernebelten Emotionen umzugehen.

Die gute Nachricht dabei ist, man lernt das auch, irgendwann ist Deine Empfindsamkeit, Deine Empathie und das, was Du jetzt vielleicht noch als Wucht an Emotionen erlebst, Normalität für Dich. Die Empfindungen werden sich einpegeln, und Du wirst damit zurechtkommen. Und schließlich: Menschen, die noch nie geraucht haben, kennen es nicht anders und können es auch. Jede "echte" Emotion eröffnet Dir schließlich auch ganz neue Möglichkeiten, Du siehst Deine Rechte und Ansprüche klarer und bist deshalb auch eher bereit, für Dich einzutreten, Du erlebst Freude näher an Dir - ein absolut unterbewerteter Gewinn der Rauchfreiheit, finde ich.

Und noch einem Punkt den Du sagst, möchte ich beipflichten: Die Selbsteinschätzung verändert sich bei manchen ungemein. Für mich war das auch so: wenn ich das geschafft habe - dann kann ich noch viel mehr. Profitiere ruhig davon, mach den Rücken gerade und sag Dir hey! Ich bin stark!

Weiterhin guten Mut und Optimismus wünscht Dir

Lydia

Verfasst am: 14.02.2017, 16:32
miezhaus
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Liebe Selina,

Allen Carr hat einst die drei Entwöhnungsphasen "drei Tage, drei Wochen, drei Monate" definiert. Das bedeutet, daß um die genannten Zeithorizonte herum Meilensteine der Entwöhnung liegen - und diese sind nicht zwingend bei jedem Aufhörer und jeder Phase, aber doch in statistisch relevantem Maß von etwas prominenteren Entzugserscheinungen begleitet. Manche erleben die ersten drei Wochen auch als die härtesten und merken danach, wie es leichter wird - da kommt vielleicht so einiges zusammen. Du schwenkst ja gerade langsam so aus den ersten drei Wochen aus, vielleicht erklärt das Deine aktuell spürbareren Entzugserscheinungen ja auch ein wenig. Doch laß Dich davon nicht erschrecken Selina. Es wird ja besser werden.

Ein Blähbauch könnte durchaus auch vom Rauchstopp herrühren. Ich bin erleichtert daß Du morgen bei der Ärztin bist. Besprichst Du mit Ihr auch den Rauchstopp? Vielleicht möchtest Du sie diesbezüglich auch ins Boot holen, denn eventuell kann und sollte sie da auch regulierend eingreifen, was meinst Du? Laß Dich da ruhig gut beraten, es soll Dir ja so gut wie möglich gehen - sowohl gesundheitlich als auch allgemein angesichts des Rauchstopps, er ist ja mitunter anstrengend genug, da darf man ruhig alle sinnvolle Unterstützung annehmen die geboten ist.

Spitze daß Du jetzt schon in die dritte Woche einsteigst, das ist doch eine tolle ausbaufähige Leistung. Morgen die zweite Null, übermorgen die Drei-Wochen-Marke und tags darauf die zweite Schnapszahl - wie wäre es denn da einmal mit einer schönen Belohnung? Ist doch verdient!

Ich wünsche Dir noch einen angenehmen Nachmittag. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 15.02.2017, 13:20
srrauchfrei
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Hallo Selina,

das klingt beruhigend.

Darf ich Dir meine Glückwünsche hier lassen für 20 rauchfreie Tage?



Viele Grüße
Silke