Nun ist es vorbei

Verfasst am: 09.02.2017, 12:18
miezhaus
miezhaus
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Liebe Stephie,

erstmal mach doch bitte Deinen Frieden mit der Situation. Ärgere Dich nicht, gräme Dich nicht. Viele, viele Aufhörer haben holprige Starts, mehrere Anläufe oder unebene Wege. Du bist nicht allein damit.

Mir kommt es ein wenig so vor, als wärst Du jedesmal fast ein wenig erschrocken, wenn Dich die Gefühlswallungen packen. Da kommen möglicherweise zwei Aspekte zusammen: einmal natürlich die Entgiftung, der Entzug, zum anderen aber möglicherweise schon, daß uns alle unsere Gefühle viel stärker, da nunmehr unvernebelt, treffen. Wir empfinden stärker. Das braucht Dich wiederum nicht erschrecken, denn das ist ganz normal, wir lernen damit zu leben, und Nichtraucher empfinden Gefühle, Wut, Ärger, Trauer, auch Freude und Glück, auch "pur" und unvernebelt - und können damit um. Also scheue Deine Wut nicht (die im vorliegenden Moment sicher auch zusätzlich noch durch den Entzug befeuert wird, auch wenn sie sich nicht gegen das Rauchen richtet, sondern den Job).

Meine Lieblings-Atemübung, die ich heute schon mehrfach geschildert habe, möchte ich Dir deshalb auch anbieten, denn sie beruhigt sehr schön bei Aufregung, Nervosität, auch Wut, Prüfungsangst und sogar Schmacht. Vielleicht könntest Du diese beim nächsten Anlauf ja gezielt anwenden? Du atmest für fünf Sekunden lang tief durch die Nase in den Bauch ein. Der soll ganz rund werden. Dann halte die Luft bitte für fünf Sekunden ein, bevor Du sie in etwa acht bis zehn Sekunden (wie lange es halt reicht) sachte durch die leicht geöffneten Lippen wieder ausbläst. Egal ob laufender Rauchausstieg oder nicht - das hilft beim Herunterkommen. Und in der Entwöhnung sowieso.

Ich verstehe auch diesen Link Job-Rauchen in Deinem Kopf, denn man ist im Rauchausstieg darauf bedacht, möglichst ohne Störfaktoren durchzukommen. Aber auf der anderen Seite überlege Dir: Wenn der Job schon gerade eher etwas oval läuft, willst Du ihm dann auch noch Deine gewünschte Rauchfreiheit opfern? Rund gehen wird es in jedem Job mal. Und Du siehst es ja schon ganz richtig: Möglicherweise fordern Dich Deine Gefühle im Entzug mehr heraus als außerhalb. Aber das kann man lernen Stephie, das kann man steuern. Ich habe es auch gelernt, und ooooh jaaaaa ich hatte auch so meine Ausbrüche...

Laß Dich nicht von sowas schrecken, es ist nicht unnormal, gehört dazu, ist vielen hier bekannt. Finde Deine Ruhe wieder Stephie - und dann marschieren wir gemeinsam wieder los. Was meinst Du?

Herzliche Grüße sendet Dir

Lydia