Aller Anfang war leichter als gedacht

Verfasst am: 11.06.2016, 19:41
luftboxer
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Hallo liebes Forum

Ich bin Chris, 28 Jahre alt und habe mit 15 Jahren angefangen zu rauchen, da ich schon seit vielen
Jahren mit dem Gedanken spiele es einfach aufzugeben, die Freundin ebenfalls hinter mir steht
habe ich es am 21.05.2016 einfach gemacht. Die Vorgeschichte dazu war folgende:
Wir sind die Woche vor dem 21.05 mit dem Rucksack unterwegs gewesen, vom Bodensee bis Freiburg, wunderschöner
Wanderweg. Ich habe in der Woche keine Zigarette geraucht, weil ich sie einfach nicht gebraucht habe, die Bewegung
hat mir die Sucht genommen. Dann am letzten Abend wieder Zuhause, waren wir Abend gemütlich nach dem Essen
draußen gesessen, und der Kopf meinte zu mir, komm gönn dir mal eine. Also eine angezündet, und dann fing mein
Kopfkino an. Mir wurde seht schwindelig, und ich bekam Panik, dieser Zustand dauerte dann bis in die Nacht, mit viel
Tee konnte ich dann einschlafen. Die nächsten 2 Wochen hatte ich keinerlei Probleme, auch nicht in Gesellschaft.

Nun aber Heute habe ich die 4 Woche angerissen, und es geht mir körperlich und seelich nicht sehr gut, ich habe
z.T. sehr viele nagative Gedanken, Angst, und den Spass verloren, und das geht nun auf und ab. Ich denke mal
ich nenne es mal Entzugserscheinungen? Aber erst nach 3 Wochen? Das Megaverlangen eine zu Rauchen habe ich jetzt nicht direkt.

In 2 Wochen fahren wir in den Urlaub, diesen planen wir schon so lange, aber irgendwie habe ich jetzt Angst davor?!

Ich finde es seht schön das es so eine Comunity gibt, habe mich schon in so manche Themen reingelesen.

Also weiter gehts, es muss und ich hoffe die schlimmen Gedanken gehen bald weg.

Grüße Chris

Verfasst am: 11.06.2016, 20:12
luftboxer
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Vielen Dank für die lieben Worte, das baut mich so sehr auf
Mir gefällt es jetzt schon hier, das stärkt einen so sehr weiter zu machen



Grüße Chris

Verfasst am: 11.06.2016, 20:33
paula906
paula906
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Hallo Chris!

Herzlich willkommen auch von mir, auch wenn dein Grund sich hier zu melden nicht gerade positiv ist. Als erstes kann ich dir sagen: Ich kann dein Erlebnis voll nachvollziehen- ging mir ähnlich. Die erste Zeit echt erstaunlich leicht gefallen bei bester Laune und nach 3-4 Wochen auf einmal: wozu machst das, eine kann nicht schaden, andere rauchen und haben auch keine Erkrankungen.. Die Stimmung war allgemein bedrückt und eine enorme körperliche Anspannung zu spüren. Ich gebe Aki da vollkommen recht- mach dich nicht fertig! Ich persönlich mache autogenes Training, das hilft mir, meine Anspannung zu mildern.. Mein Tipp: Such dir etwas zur (regelmäßigen) Entspannung, am besten nicht erst, wenn das Rauchbedürfnis da ist, dann sollte dein Anspannungslevel niedriger wenn sich der da en: meldet und deine körperlichen Reaktionen auf den ungebetenen Besuch sind reduziert bzw deine Wahrnehmung dieser Reaktionen .. Ich drück dir die Daumen!
LG Paula

Verfasst am: 13.06.2016, 06:56
luftboxer
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Guten Morgen

Ja also das Wochenende ist gut überstanden, die neue Woche steht in den Startlöchern.
Erst mal vielen Dank für die weiteren Tipps, ich habe auch schon angefangen die typischen
Rituale zu ändern, das klappt auch ganz gut. Ich kaue viel Kaugummi oder Fischermen´s

Am Samstag habe ich wieder gedacht alles kommt auf einmal, mitten beim Einkaufen habe ich
plötzlich Panik bekommen, ich wollte einfach nur da raus, meine Freundin hat das aber erkannt,
und die Situation ist gut ausgegangen :-)

Samstag Abend war dann Weinfest bei uns, ich habe mich erst so geweigert, aber dann bin ich schließlich
doch mit, und meine Stimmung wurde immer besser und besser, auch ohne Kippen. Habe mich sehr gut
mit alten Freunden unterhalten. Mir ist aufgefallen, wenn ich an Menschenansammlungen denke werde
ich sehr nervös, aber wenn ich dann mal den Schritt auf die Situation zugehe, wendet sich das Blatt und
es ist viel besser wie sich zu verkriechen. Meine Freundin macht mir auch immer Mut, und sie ist sehr
stolz das ich aufgehört habe.

Dieses ganze Kopfkino bin ich gar nicht gewöhnt, ich merke im Moment wie ich mir über Sachen gedanken mache
wo es Das eigentlich gar nicht braucht. Damit muss ich mich jetzt erst mal zurechtfinden.

Viele Grüße Chris

Verfasst am: 13.06.2016, 20:20
miezhaus
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Hallo Chris,

also meinen Respekt zu Deinen über drei rauchfreien Wochen. Dein Ausstieg ist eher atypisch, so durch das eher nicht geplante Garnichtrauchen im Urlaub und den anschließenden Schwindel nach einer Zigarette - aber ich finde es große Klasse, wie Du diese Gelegenheit direkt genutzt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen hast. Große Klasse!

Die Erscheinungen, die Du derzeit spürst, sind tatsächlich Entzugserscheinungen - wenn auch, da geb ich Dir durchaus recht, diese bereits außerhalb des Zeitraums für körperliche Erscheinungen liegen. Doch der Entzug ist ja nicht die blanke Entgiftung und der körperliche Entzug, das ist ja viel mehr. Und den meisten Aufhörern macht tatsächlich auch der psychische Entzug und die darausresultierenden Gemütszustände mehr zu schaffen. Diese sind leider mit drei Wochen noch nicht abgefrühstückt - da möchte ich Dich noch um ein wenig Geduld bitten - aber die gute Nachricht ist: sie heilen folgenlos aus.

Ich sehe da im Moment mehrere Komponenten auf Dich einprasseln: Erstens mal haben viele Aufhörer hier, so auch ich selber, die Erfahrung gemacht, daß wir alle Gefühle, die positiven wie auch die negativen, einige Zeit nach dem Rauchstopp wesentlich stärker wahrnehmen als vorher. Haben wir unsere Gefühle vorher doch vernebelt, gedämpft, nur durch den Qualm erahnt (das scheint tatsächlich eine Wirkung zu sein), so treffen sie uns jetzt ungebremst und "echt", so wie sie eigentlich auch sind. Und ja, Du sagst darin mußt Du Dich zurechtfinden - aber das schafft man auch. Denn schau mal, Nichtraucher kennen es nicht anders und kommen auch zurecht - und auch schon länger rauchfreie Aufhörer kommen damit klar. Also man gewöhnt sich an die Klarheit und Intensität der Eindrücke und der Gefühle, die sie verursachen.

Die zweite mögliche Komponente ist die, daß der Körper eines aufgehörten Rauchers erst einmal wieder lernen muß, Glücksbotenstoffe zu produzieren. Deren Funktion hat nämlich das Nikotin übernommen. Bis die wieder rollt, spürt so mancher Aufhörer Stimmungsschwankungen, die auch mal etwas intensiver ausfallen können. Doch auch da kann ich Dir Hoffnung machen: Der Körper nimmt die Produktion der benötigten Botenstoffe wieder auf, nicht plötzlich und auf einmal, aber stetig. Und dann findet man auch wieder zu seiner Mitte.

Und drittens macht sich der Entzug in Wellen bemerkbar. Diese sind nicht bei jedem gleich und auch nicht zeitlich vorhersagbar. Dein Einstieg in den Ausstieg lag in einer Ausnahmesituation, dann danach ging es darum, wieder in den Alltag zu finden, da hat es sich vielleicht nicht so bemerkbar gemacht. Aber jetzt, in der Normalität des Alltags, schlägt eine Welle hoch, und gleich merkst Du es umso intensiver. Das kann ich Dir so als mögliche Erklärung anbieten.

Doch nochmals, jeder Entzug, auch wenn er mitunter anstrengend ist, ist irgendwann ausgestanden. Bis dahin tu jederzeit, was dazu geeignet ist, daß es Dir besser geht. Was tut Dir denn gut, was harmonisiert Dich, erfreut Dich? Spazierengehen, Bewegung an der frischen Luft, Sport? Oder gute ausgewogene Mahlzeiten? Was ist es für Dich Chris, was hilft Dir in schwierigeren Situationen?

Ich denke, Du bist auf einem guten Weg, und Du hast wirklich hilfreiche und liebevolle Unterstützung durch Deine Freundin. Deshalb mach weiter, nutze die Chance. Und zögere nicht, wie bereits angeboten, Dich wieder zu melden, wenn Du Unterstützung, Austauch oder einfach nur plaudern möchtest. Bis dahin freundliche Grüße von

Lydia

Verfasst am: 16.06.2016, 07:04
luftboxer
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Guten Morgen

Morgen sind es schon 4 Wochen, und ich fühle mich einfach super wenn ich daran denke wie toll es auch
ohne Zigaretten ist. Ich habeja schon die ganzen Jahre zuvor Sport gemacht, Biken, Skaten, Wandern
und immer mit Kippchen als Belohnung, manchmal auch erst am Abend, Seelennahrung hab ich die dann genannt.
Ja und ich merke jetzt ich war nicht der typische Raucher, ich habe in Stresssituationen nicht so oft zur Zigarette
gegriffen, die war mehr als Abendliche Entspannung gedacht, oder in geselliger Runde oder beim Feiern.

Meine Gefühlsachterbahn geht immer noch ständig hoch und runter, die letzten 4 Tage war alles super und ich
habe mich sehr fitt gefühlt, Gestern Abend habe ich dann mit einmal Bauchkrämpfe bekommen und Herzklopfen,
habe mir dann ein Buch zur Hand genommen und mich abgelenkt, dass hat geholfen.

Ich habe am Anfang nach dem Rauchstop gar nicht gewusst dass das was ich fühle mit dem Entzug zu tun hat,
deshalb war ich auch beim Arzt und habe gesagt er soll mich mal durchchecken, also Blutdruck, EKG und großes
Blutbild, dabei habe ich aber nicht erwähnt das ich das Rauchen aufgeben habe. Gestern kamen die Werte und alles
in Ordnung.

Weiter gehts, Danke für das ganze positive Zureden von Euch, echt super hier

Chris