Endlich wieder ich.... endlich wieder da....

Hallo Nadja,

schön daß Du wieder da bist! Indes, schade daß Du jetzt Husten hast. Ich kann mir jedoch kaum vorstellen, daß dieser jetzt noch mit dem Rauchstopp zu tun hat. Vielleicht konsultierst Du lieber den Hausarzt Deines Vertrauens, um die Ursache abzuklären? Sind bei Dir vielleicht Allergien bekannt oder laborierst Du noch an den Folgen eines grippalen Infektes rum? Wie gesagt, ich möchte Dir gern einen Arztbesuch ans Herz legen. Wenn es dann gar nichts ist, hast Du wenigstens Sicherheit. Paß auf Dich auf ja?

Aber schön Dich wieder zu lesen! Liebe Grüße sendet Dir

Lydia

Liebe Nadja,

ich bin froh daß Du unseren Bitten folgend einen Arzt aufgesucht hast. Ich denke, momentan ist es weniger schädlich, die AB zu nehmen, als zuzulassen, daß sich der Husten gar festsetzt.

Aha, der bothert Dich also derzeit mit seinen fiesen Tricks. Läßt Dich überlegen, warum Du eigentlich aufgehört hast. Das sind so die Momente, in denen z. B. Lotsen, die sich etwas intensiver, auch theoretischer, mit der Materie befaßt haben, oder auch erfahrene Aufhörer zu Achtsamkeit raten. Denn solche Momente kannst Du immer wieder mal haben. Sie sind einfach der Tatsache geschuldet, daß Du nun mal ein ehemaliger Raucher bist - das kannst Du nie mehr verleugnen (wirst Du auch nicht tun, ich weiß - ich auch nicht, ist einfach Teil meiner Geschichte, es ist nun mal so) und Teile davon werden auch immer in Dir stecken. Das Suchtgedächtnis - und ja, leider auch die Sucht selber. Aber Du weißt, Du brauchst, Du darfst ihr nie mehr nachgeben, Du hast Dich befreit - und dabei soll es doch auch bleiben oder?

Dann ziehe bitte folgendes in Betracht: Du bist nunmehr 103 Tage rauchfrei. Großartige Leistung Nadja, es bleibt dabei! Doch bitte sieh auch, daß Du jetzt gerade noch in diesem Korridor um die drei Monate herum bist, darin sich ja hin und wieder nochmal vermehrt Schmacht oder eben so hinterlistige, durchaus auch mal lästige Gedanken anschleichen könnten. Es wäre um diese Zeit noch ganz normal, bitte verzage da nicht. Es ist kein Indiz dafür, daß Du es doch nicht schaffst oder niemals so ganz schaffen wirst (auch wenn es sich schon mal so anfühlen kann, ich weiß!), sondern ganz normal, daß sich die Sucht da nochmal ein letztes Mal in größerem Stil aufbäumt. Sollten Dich also, was ja nicht sein muß, nochmal Zweifel oder gar Verlangen heimsuchen, setzt Dich diesen nochmal entgegen. Und wundere Dich nicht, verzweifle nicht, ängstige Dich nicht, es ist alles noch im Rahmen normaler Parameter. Und das letzte Stück wirst Du jetzt noch schaffen, komm, 103 Tage schenkst Du doch nicht wieder der Sucht her. Und nein, Du brauchst sie nicht, um alles zu bewältigen. Laß Dir die letzten 103 Tage dafür Beweis sein.

Warum hast Du nochmal aufgehört? Zum Wohle Deiner Kinder. Um kein megaschlechtes Gewissen oder Angst zu haben bei jedem Huster, den Du tust. Um endlich wieder Du zu sein (um Deinen Thread-Titel aufzugreifen) - und keine Gefolgsfrau einer zerstörerischen Sucht. Um frei zu sein. Was war es noch alles? Du erinnerst Dich an Deine Motive. Und die gelten und helfen immer noch. Laß Dich nicht auf die letzten 100 Meter der Entwöhnung von der blöden Sucht umstimmen Nadja. Du schaffst das ohne.

Ja, tatsächlich habe ich jüngst öfters an Dich gedacht. Du hattest doch in diesem Jahr ein Familienfest, und mir steht in Kürze ein ähnliches ins Haus. Und oft, wenn ich mit den Vorbereitungen beschäftigt bin, denke ich daran, wie Du davon erzählt hast.

Laß weiterhin von Dir hören, auch und besonders, wenn Dir die Sucht nochmal komische Gedanken schickt. Die zerpflücken wir dann gemeinsam, in Ordnung? Liebe Grüße sendet Dir

Lydia

Schön, liebe Nadja,

dass Du wieder da bist und auch noch rauchfrei bist. Das freut mich.
Und danke für den guten Spruch von Mulford, der gefällt mir....

In diesem Sinne wünsche ich Dir auch eine gute Nacht und noch eine schöne Woche
LG Banya

Guten Abend Nadja,

auf deinen Post kam mir sofort Paul Johann Ludwig von Heyse (* 15. März 1830 in Berlin; geadelt 1910; † 2. April 1914 in München) in den Sinn.

Still und hell ist mein Gemüt
Gedicht von Paul Heyse

Still und hell ist mein Gemüt,
Wie im Herbst ein Sonnentag,
Und doch fühl' ich, daß im Innern
Wie durch Lenzes Zauberschlag
Eine junge Schöpfung blüht.

Hast du noch nicht ausgeglüht,
Meiner Jugend Sonnenschein,
Und wenn jetzt der Winter käme,
Würd' er mir in Blüten schnein,
Wie im ewigjungen Süd?

Ach, und meiner Flügel Schwung
War so traurig schon gelähmt!
Denn ich habe sterben sehen;
Und nun fühl' ich fast beschämt
Mir zum Leben Mut genung.

Wäre nicht Erinnerung,
Schiene Traum, was Leben war!
Aber wen die Götter lieben,
Stirbt er auch in grauem Haar,
Dennoch stirbt er ewigjung.

Paul Heyse
Aus der Sammlung Neues Leben
   
Hab einen schönen Abend!

Liebe Grüße,
Leni

Hallo Sinka,

Das ist ein wunderbares Zitat,
und mir gehts wie dir.
Danke, dass du es so gut formuliert hast.

Wünsch dir viele gute rauchfreie Tage
Liebe Grüße Tina