Eine Frage des Willens

Verfasst am: 02.01.2015, 08:22
runningbuddha
runningbuddha
Themenersteller/in
Dabei seit: 02. 01. 2015
Rauchfrei seit: 3510 Tagen
Beiträge: 1 Beiträge

Hey.

Ich habe 19 Jahre geraucht (jetzt 36). Ca 1 Packung am Tag, bzw. 20 selbstgedrehte Zigaretten (mit Filter). Auch regelmässiger Dorgenmissbrauch in Form von Joints waren,falls ich Zugang dazu hatte, an der Tagesordnung.
Die Zigaretten am Morgen beim Kaffee als auch den Joint am Abend nach der Arbeit wollte ich nicht missen.

Im August letzten Jahres habe ich dann beschlossen das Kiffen sein zu lassen. Wahnsinn wie sich mein Geist dadurch geweitet hat und wie sehr Ich wieder Ich geworden bin. Gut, ich habs nie damit übertrieben (immer höchstens einen kleinen Stick am Abend), mir war immer klar,dass ich nicht so abhängig und negativ sein möchte, wie es mir aus div. Bekanntenkreisen vorgelebt wurde. Hab anschliessend eine Psychotherapie begonnen, so als kleine Unterstützung .. Mit Mitte September habe ich dann auch dem Nikotin abgeschworen und habe gleichzeitig wieder mit dem Sport (Laufen) begonnen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich anfangs hin und wieder vor Depressionen geheult habe. Naja, der Körper hatte verlernt, selbst Serotonin, e.g. Botenstoffe zu produzieren. Mit dem regelmässigen Laufen (3x 10km Minimum/ Woche) hat sich das aber relativ flott eingerengt. Ansonsten hatte ich,außer Hautproblemen an den Beinen, wenig bis gar keine Entzugserscheinungen.

Die Kombination Nichtrauchen und Sport find ich einfach als Ex Raucher genial. Gut, meine Kondition war schon immer super (bin auf Anhieb 10km gelaufen, hab als Kind/ Jugendlicher nur gesportelt). SPort hilft einfach,den ganzen Alltagsschrott loszuwerden. Habe mich immer gefragt, wie Durchschnittsmensch mit dem Stress unserer Zeit fertig wird. Jetzt weiß ich es, spät aber nicht zu spät ...

Ich habe eingesehen , dass mich selbst schädigen auch keine Lösung für schlimme Ereignisse / Erfahrungen im Leben sind. Ganz im Gegenteil, genau dann muss man noch mehr auf sich acht geben !

Positive Veränderungen(Auszug) :

Geschmacksnerven regeneriert, besserer Schlaf, sehr gesunde Ernährung(morgens Apfel, Banane, Ingwertee statt Zigaretten, viel Fisch), keine Süchte mehr(Stolz bin !),
geh selbstbewusster/aufrechter durchs Leben, ausgeglichen und zufrieden, bekomme viel besser Luft, wieder richtig gesunde Farbe im Gesicht, Ruhepuls von 80 auf mittlerweile 60, Ich und Wohnung stinken nicht mehr (meine Pflänzchen tut das tatsächlich gut,speziell Avocado :-)

Jedenfalls, meine Erfahrungen zum Rauchstopp bzw. Lebenswandel:

Ist einfach ein Prozess, bei dem auch reflektiert werden sollte , bevor man den Versuch startet ... den ganz so
einfach ists sonst für die meisten nicht !

Auch ich werde mein Leben lang ein Raucher sein, nur eben kein aktiver mehr.

Alles Liebe und Viel Erfolg,

Reinhard.

Verfasst am: 02.01.2015, 09:46
delia0304
delia0304
Dabei seit: 12. 02. 2013
Rauchfrei seit: 4088 Tagen
Beiträge: 691 Beiträge

Lieber Reinhard,

vielen Dank für deinen Mut-mach-Beitrag. Toll, was du geleistet hast und toll, dass du trotz der gesundheitlichen Probleme (kenne ich übrigens auch) dabei geblieben bist. Zum Glück vergehen die Wehwehchen (wenn ich sie mal so bezeichnen darf) und dann ist das Nichtrauchen eine riesengroße Bereicherung. Einige Vorteile hast du ja schon aufgeschrieben.

Danke für deinen Beitrag hier!

Liebe Grüße,

Delia